Die Welt hat ein Bevölkerungsproblem. Die Weltbevölkerung explodiert, bald werden wir sieben Milliarden Menschen auf diesem Planeten sein. In einigen Ländern versucht man die Überbevölkerung mit erzwungenen Ein-Kind-Ehen, Strafen bei zu vielen Kindern und Steuervorteile für Familien mit wenigern Kindern in den Griff zu bekommen – mit fragwürdigen Folgen. Wie passt das damit zusammen, dass in einigen Industriestaaten wie z.B. Deutschland und Japan das Bevölkerungswachstum stagniert oder sogar schrumpft? Die Entwicklung der Bevölkerung hat Auswirkungen auf die Wirtschaft, die Kultur, auf Steuer-, Bildungs- und Gesundheitssysteme und vieles mehr; kurzum: Demographische Veränderungen wirken auf fast alle gesellschaftlichen Bereiche ein. Die Demographie – die Lehre der Bevölkerung – spielt eine große Rolle bei dem Versuch, dieses Phänomen zu erklären, oder sogar Prognosen für die Zukunft abzugeben. Das Modell des Demographischen Übergangs dient als Basiswissen und ist somit unumgänglich, wenn man sich mit Demographie befasst. Die folgende Hausarbeit beschäftigt sich mit dem sog. Ersten Demographischen Übergang und der Frage, wie dieser in Deutschland stattgefunden hat. Zuerst sollen einige für die Demographie wichtige Begriffe definiert werden, um danach das Modell des Demographischen Übergangs zu erklären. Auf dieser Basis wird der Erste Demographische Übergang in Deutschland dargelegt und als Vergleichsmöglichkeit werden weitere Länderbeispiele gegeben. Zum Schluss sollen dann noch einige Anwendungsbereiche und Kritikpunkte am Modell genannt werden.
Inhaltsverzeichnis
1. Bald sieben Milliarden Menschen und noch kein Ende in Sicht?.
2. Begriffe zum Demographischen Übergang
2.1 Demographie
2.2 Alterspyramide
2.3 Altern der Bevölkerung
3. Determinanten des Modells des Demographischen Übergangs
3.1 Fertilität
3.2 Mortalität
3.3 Bevölkerungswachstumsrate
4. Das Modell des Demographischen Übergangs
4.1 Entstehung des Modells
4.2 Grundidee des Modells
4.3 Der idealtypische Verlauf des Demographischen Übergangs
5. Der Erste Demographische Übergang in Deutschland
6. Weitere Länderbeispiele
6.1 Europäische Länder
6.2 Außereuropäische Länder
7. Anwendungsbereiche des Modells
8. Kritik am Modell
9. Resümee
10. Literaturverzeichnis
1. Bald sieben Milliarden Menschen und noch kein Ende in Sicht?
Die Welt hat ein Bevölkerungsproblem. Die Weltbevölkerung explodiert, bald werden wir sieben Milliarden Menschen auf diesem Planeten sein. In einigen Ländern versucht man die Überbevölkerung mit erzwungenen Ein-Kind-Ehen, Strafen bei zu vielen Kindern und Steuervorteile für Familien mit wenigern Kindern in den Griff zu bekommen – mit fragwürdigen Folgen. Wie passt das damit zusammen, dass in einigen Industriestaaten wie z.B. Deutschland und Japan das Bevölkerungswachstum stagniert oder sogar schrumpft? Die Entwicklung der Bevölkerung hat Auswirkungen auf die Wirtschaft, die Kultur, auf Steuer-, Bildungs- und Gesundheitssysteme und vieles mehr; kurzum: Demographische Veränderungen wirken auf fast alle gesellschaftlichen Bereiche ein. Die Demographie – die Lehre der Bevölkerung – spielt eine große Rolle bei dem Versuch, dieses Phänomen zu erklären, oder sogar Prognosen für die Zukunft abzugeben. Das Modell des Demographischen Übergangs dient als Basiswissen und ist somit unumgänglich, wenn man sich mit Demographie befasst. Die folgende Hausarbeit beschäftigt sich mit dem sog. Ersten Demographischen Übergang und der Frage, wie dieser in Deutschland stattgefunden hat. Zuerst sollen einige für die Demographie wichtige Begriffe definiert werden, um danach das Modell des Demographischen Übergangs zu erklären. Auf dieser Basis wird der Erste Demographische Übergang in Deutschland dargelegt und als Vergleichsmöglichkeit werden weitere Länderbeispiele gegeben. Zum Schluss sollen dann noch einige Anwendungsbereiche und Kritikpunkte am Modell genannt werden.
2. Begriffe zum Demographischen Übergang
Um sich mit einem Thema gründlich zu befassen, müssen alle kritischen Begriffe vorher geklärt werden. Im Folgenden sollen als kleine Einführung in die Thematik einige wichtige Begriffe der Demographie definiert werden.
2.1 Demographie
Demographie ist die Wissenschaft der Bevölkerung, auch Bevölkerungslehre genannt. Sie beschäftigt sich mit der Struktur, Verteilung und Veränderungen von Bevölkerung. Besonders wird hier mit statistischen Methoden gearbeitet (Leser132005: 149).
2.2 Alterspyramide
Als Alterspyramide bezeichnet man die graphische Darstellungsart zur Veranschaulichung der Altersverteilung in der Bevölkerung. Es ist ein Paar-Balkendiagramm, wobei die X-Achse nach rechts die Anzahl der Frauen und nach links die der Männer darstellt und die Y-Achse das jeweilige Alter. Ein Balken stellt jeweils ein Lebensjahr dar. So entsteht eine übersichtliche Figur, die es möglich macht, auf einen Blick die gesamte Altersverteilung zu sehen, während man weiterhin detaillierte Informationen aus dem Diagramm bekommen kann, so z.B. lässt sich in der Alterspyramide von 2001 der Frauenüberschuss erkennen, der durch den 2.Weltkrieg verursacht wurde, oder auch der sog. „Pillenknick“, also die Geburtenausfälle verursacht durch die neue Entscheidungsmöglichkeit der Frauen über eine Schwangerschaft u.v.m., wie in der Abbildung 1 zu sehen ist (Leser132005: 35).
Abb. 1: Die Alterspyramide von 2001 (LESER132005: 35)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
2.3 Altern der Bevölkerung
Als das Altern einer Bevölkerung wird ein Wandel in der Altersstruktur bezeichnet, nämlich die Zunahme des Anteils älterer Menschen gegenüber jüngerer Menschen. Es beschreibt also eine Anteilsverschiebung. Von einer alternden Bevölkerung spricht man, wenn die jüngeren Altersgruppen prozentual kleiner werden oder immer langsamer wachsen als die älteren. Ursache hierfür sind langfristige Veränderungen bei der Geburten- und Sterberaten, die im folgenden Kapitel erläutert werden; man spricht deswegen auch von einem fertilitäts- und mortalitätsgeleiteten Altern der Bevölkerung (Bundesinstitut 2004: 9). Messen lässt sich das Alter z.B. anhand des steigenden Medianalter. Das Medianalter ist genau das Alter, bei dem 50% der Bevölkerung darunter liegen und 50% darüber (Bähr ³1997: 108). Als Trend lässt sich erkennen, dass Deutschland ein relativ hohes Medianalter von 42,16 Jahren (2005) hat, während Entwicklungsländer normalerweise darunter liegen, z.B. Somalia mit 17,59 Jahren (2005) und Uganda mit 14,79 Jahren (2005) (Lexas 2007). Graphisch lässt sich das Altern der Bevölkerung auch in der Alterspyramide erkennen, wie in der Abbildung 2 zu sehen ist. Die Pagodenform kommt zustande durch hohe Geburten- und Sterbezahlen. Es werden viele Kinder geboren, doch ist die Säuglings- und Kindersterblichkeit sehr hoch. Nur sehr wenige Menschen erreichen ein hohes Alter, es ist eine junge Gesellschaft.
Die Dreiecksform sagt aus, dass immer noch sehr viele Kinder geboren werden, die Geburtenrate ist immer noch hoch, und gleichzeitig nimmt die Kindersterblichkeit ab. Die Geburtenjahrgänge werden nicht mehr im Kindesalter stark dezimiert; mehr Menschen erreichen ein höheres Alter und die Todesursache ist immer häufiger Alterssterblichkeit. Das Medianalter steigt.
Im Stadium der Glockenform werden immer mehr Menschen immer älter, die Lebenserwartung hat stark zugenommen. Die Geburtenjahrgänge „schieben“ sich immer voller „nach oben“ in der Alterspyramide, die Gesellschaft altert.
Die Urnenform ist eine Weiterentwicklung dessen, die Lebenserwartung steigt weiterhin, nur sinkt nun die Geburtenzahl, also sind die neueren Geburtenjahrgänge schwächer, wodurch die Alterpyramide insgesamt immer schlanker wird. Die jungen Altersgruppen werden immer schwächer, man spricht von einer alternden Gesellschaft mit einem hohen Medianalter (Bundesinstitut 2004: 12).
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 2: Die Pagodenform, Dreiecksform, Glockenform und Urnenform der Alterspyramide (Birg 1996: 63)
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- Judith Bernet (Author), 2007, Der Demographische Übergang - Wie fand der Erste Demographische Übergang in Deutschland statt?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/71945
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