Thomas Moores Werk Lalla Rookh erschien im Jahre 1817 und war ein weltweiter Erfolg. Bis dahin war der Ire Thomas Moore hauptsächlich bekannt als Verfasser von irischen Nationalliedern und –gedichten (Irish Melodies) sowie politischer Satire, doch die Sammlung von vier erzählenden Gedichten, eingerahmt von einer romantischen Liebesgeschichte in Prosa katapultierte den Dichter auf einmal zum Liebling des literarischen Publikums. Die orientalische Liebesgeschichte erschien in zahlreichen Auflagen und wurde in beinahe jede literarische Sprache übersetzt.
Die Arbeit behandelt hauptsächlich die Frage, ob der Erfolg sich rein an dem Inhalt, auf der Geschichtsebene, von Lalla Rookh messen lässt – immerhin waren Geschichten aus dem Orient gerade stark in Mode – oder ob das Publikum zur Kenntnis nahm, dass sich unter der Oberfläche ein politisches Statement verbarg. Es ist zu klären ob Moore tatsächlich nur daran interessiert war Geld und Ruhm zu erlangen, wie Kritiker ihm häufig vorwerfen – „In a word, Lalla Rookh was written to make money and win reputation“ - oder ob er in der Beschäftigung und literarischen Auseinandersetzung mit dem Orient einen Weg gefunden hatte, die politische Situation seines Landes darzustellen und seine Position klarzumachen.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung: Die politische Metaebene von Lalla Rookh
- Politische Situation in Irland und Moores Position
- Die lange Geschichte von Unterdrückung und Widerstand
- Moore als passiver und schreibender Patriot
- Politik in seiner Dichtung
- Lalla Rookh als politisches Statement
- Paradise and the Peri
- The Fire-Worshippers
- Lalla Rookh im Kontext der Orientalismus-Forschung
- Abschlussbemerkung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht Thomas Moores Lalla Rookh (1817) auf seine politische Dimension. Es wird der Frage nachgegangen, ob der Erfolg des Werkes allein auf seinem exotischen Inhalt beruht oder ob ein politisches Statement darin verborgen ist, das das zeitgenössische Publikum wahrnahm. Die Analyse fokussiert auf Moores Position im irischen Unabhängigkeitskampf und wie diese in den erzählenden Gedichten Paradise and the Peri und The Fire-Worshippers zum Ausdruck kommt. Darüber hinaus wird die Relevanz von Saids Orientalismus-Thesen im Kontext von Moores Werk untersucht.
- Politische Implikationen von Moores Lalla Rookh
- Moores Position im irischen Unabhängigkeitskampf
- Analyse von Paradise and the Peri und The Fire-Worshippers als politische Allegorien
- Der Einfluss der Orientalismus-Forschung auf die Interpretation von Lalla Rookh
- Die Rezeption von Lalla Rookh im Kontext der damaligen Mode für Orientalisches
Zusammenfassung der Kapitel
Einführung: Die politische Metaebene von Lalla Rookh: Die Einführung stellt Thomas Moores Lalla Rookh vor, ein 1817 erschienenes Werk, das trotz Moores vorheriger Bekanntheit für irische Nationallieder und politische Satire, weltweiten Erfolg erzielte. Das Werk besteht aus vier erzählenden Gedichten, eingebettet in eine romantische Rahmenhandlung. Die Arbeit konzentriert sich auf die politische Lesart der Gedichte, insbesondere Paradise and the Peri und The Fire-Worshippers, um zu untersuchen, ob Moores Erfolg auf dem reinen Inhalt oder einem verborgenen politischen Statement beruht. Die Arbeit hinterfragt, ob Moore primär an finanziellen und rufmäßigen Zielen interessiert war oder ob er im Orient einen Weg fand, die politische Situation Irlands und seine eigene Position darzustellen.
Politische Situation in Irland und Moores Position: Dieses Kapitel beleuchtet die lange Geschichte der englischen Herrschaft in Irland, beginnend mit der Intervention Heinrichs II. im Jahre 1171. Es beschreibt die fortdauernde Unterdrückung und den Widerstand der irischen Bevölkerung, die gewaltsamen Unterdrückungsmaßnahmen der Engländer und die anhaltende religiöse und kulturelle Abgrenzung der Iren. Der Abschnitt verdeutlicht die herausfordernde Lage Irlands unter der englischen Krone und die komplizierte Position von Moore im Kontext des Unabhängigkeitskampfes. Die Beschreibung von Cromwells Brutalität im Jahre 1649 unterstreicht die Härte der englischen Unterdrückung und deren nachhaltige Folgen für Irland.
Schlüsselwörter
Lalla Rookh, Thomas Moore, Orientalismus, Irland, englische Herrschaft, irischer Unabhängigkeitskampf, politische Allegorie, Paradise and the Peri, The Fire-Worshippers, Edward Said.
Häufig gestellte Fragen zu Thomas Moores "Lalla Rookh"
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert Thomas Moores Gedichtwerk "Lalla Rookh" (1817) auf seine politische Dimension. Es untersucht, ob der Erfolg des Werks allein auf seinem exotischen Inhalt oder auch auf einem darin verborgenen politischen Statement beruht, das das zeitgenössische Publikum verstand.
Welche Aspekte von "Lalla Rookh" werden untersucht?
Die Analyse konzentriert sich auf Moores Position im irischen Unabhängigkeitskampf und wie diese in den erzählenden Gedichten "Paradise and the Peri" und "The Fire-Worshippers" zum Ausdruck kommt. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Relevanz von Saids Orientalismus-Thesen im Kontext von Moores Werk. Die Arbeit betrachtet auch die Rezeption von "Lalla Rookh" im Kontext der damaligen Mode für Orientalisches.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, die die politische Metaebene von "Lalla Rookh" vorstellt. Es folgt ein Kapitel zur politischen Situation in Irland und Moores Position darin. Ein weiterer Abschnitt widmet sich "Lalla Rookh" als politisches Statement, mit einer detaillierten Analyse von "Paradise and the Peri" und "The Fire-Worshippers". Schließlich wird "Lalla Rookh" im Kontext der Orientalismus-Forschung behandelt, gefolgt von einer Schlussbemerkung.
Welche Rolle spielt der Orientalismus in der Analyse?
Die Arbeit untersucht, wie Saids Orientalismus-Thesen die Interpretation von Moores Werk beeinflussen. Es wird betrachtet, inwieweit die exotische Kulisse des Werks als Mittel zur Darstellung der politischen Situation Irlands und Moores eigener Position diente.
Wie wird Moores Position im irischen Unabhängigkeitskampf dargestellt?
Die Arbeit beleuchtet die komplexe Position Moores im Kontext des irischen Unabhängigkeitskampfes vor dem Hintergrund der langen Geschichte der englischen Herrschaft und Unterdrückung in Irland. Sie untersucht, ob und wie Moore seine politische Haltung in seinen Gedichten verschlüsselt zum Ausdruck brachte.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Lalla Rookh, Thomas Moore, Orientalismus, Irland, englische Herrschaft, irischer Unabhängigkeitskampf, politische Allegorie, Paradise and the Peri, The Fire-Worshippers, Edward Said.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, die politische Dimension von Thomas Moores "Lalla Rookh" aufzudecken und zu untersuchen, ob der Erfolg des Werks auf seinem exotischen Inhalt oder auf einem politischen Statement beruht. Sie analysiert die Gedichte als mögliche politische Allegorien und betrachtet sie im Kontext der zeitgenössischen politischen Situation Irlands.
Welche Zusammenfassung der Kapitel wird angeboten?
Die Zusammenfassung der Kapitel bietet eine kurze Übersicht über die einzelnen Abschnitte der Arbeit, einschließlich der Einleitung, die "Lalla Rookh" vorstellt, der Kapitel zur politischen Situation Irlands und Moores Position, zur Analyse der Gedichte "Paradise and the Peri" und "The Fire-Worshippers" sowie zum Einfluss des Orientalismus auf die Interpretation des Werkes.
- Quote paper
- Claudia Ballhause (Author), 2006, A Political reading of Thomas Moores Lalla Rookh, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/71964