Untersuchungsgegenstand dieser Hausarbeit ist ein Vergleich der Erziehung im Nationalsozialismus mit der Erziehung in der DDR. Von einem Vergleich verspreche ich mir mehr Aufschluß u.a. über die Funktionsweisen der beiden Staatsformen und deren Wirkung auf die jeweiligen Beteiligten und die Menschen, die sich nach dem Zusammenbruch dieser Staaten damit auseinandersetzen.
Das Thema ist für mich persönlich sehr interessant, da diese Erziehungsstaaten (genaueres zur Begrifflichkeit im Folgenden) in naher Vergangenheit liegen. Das ist vermutlich auch ein Grund für den aktuellen Bezug, der sich aufgrund dieses Topos’ herstellen läßt: noch heute besteht das Problem des Rechtsextremismus trotz gesetzlichen Verbots nicht nur in Deutschland und nach knapp 12 Jahren ist es vielen deutschen Bürgern nicht gelungen, die Mauer in ihren Köpfen zu Fall zu bringen, um nur einen kleinen Ausblick zu geben. Es besteht also immer noch die Notwendigkeit zur Auseinandersetzung mit dieser Vergangenheit, auch wenn „der Gedanke an die Destruktionspotentiale [dieser] Erziehung die Geschichte der pädagogischen Selbstreflexion über die Menschwerdung des Menschen durch Erziehung in ihrem aufklärerischen Kern massiv erschütter[t]“.
In der Einleitung gehe ich zunächst darauf ein, weshalb der Vergleich als Forschungsmethode eben nicht „wissenschaftlich unfruchtbar und/oder moralisch illegitim [ist]“. Im 3. Abschnitt möchte ich eine Definition von Erziehungsstaaten nach Platon geben und den Begriff an den Beispielen der DDR und des Nationalsozialistischen Deutschlands erläutern. Unter Punkt 4 werde ich die Gemeinsamkeiten beider Staaten aufzeigen; in 4.1 ihren absoluten Anspruch in der Erziehung der Bevölkerung und in 4.2 ihre Kinder- und Jugendorganisationen, mit denen sie die Erziehung durchzusetzen suchten. Die Unterschiede der DDR und des Nationalsozialistischen Deutschlands erläutere ich im 5. Punkt: zuerst die Grundlagen und Ziele ihrer Pädagogik und danach die Stellung ihrer Schulen. Abschließend gehe ich in Punkt 6 kurz auf das Scheitern der beiden Staaten ein und versuche im 7. Punkt eine Schlußfolgerung zu ziehen.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Einleitung
- Gründe für den Vergleich als Forschungsmethode
- Die Quellenlage am Beispiel der DDR
- Erziehungsstaaten
- Der ,,Erziehungsstaat“ nach Platon
- Die DDR als Erziehungsstaat
- Das Nationalsozialistische Deutschland als Erziehungsstaat
- Gemeinsamkeiten beider Erziehungsstaaten
- Der absolute Erziehungsanspruch des Staates
- Die Sonderstellung der Kinder- und Jugendorganisationen
- Unterschiede beider Erziehungsstaaten
- Grundlagen und Ziele beider Erziehungssysteme
- Stellenwert und Inhalt der Schule
- Das Scheitern der beiden Staaten
- Schlußfolgerung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit einem Vergleich der Erziehungssysteme im Nationalsozialismus und der DDR. Ziel ist es, die Funktionsweisen der beiden Staatsformen und deren Auswirkungen auf die jeweiligen Beteiligten sowie auf die Menschen, die sich nach dem Zusammenbruch der Staaten damit auseinandersetzen, zu analysieren. Die Arbeit beleuchtet die Herausforderungen der Quellenlage und die Schwierigkeit, den Begriff "Erziehungsstaat" präzise zu definieren, insbesondere im Kontext der DDR und des Nationalsozialismus. Dabei werden Gemeinsamkeiten und Unterschiede beider Systeme in Bezug auf den absoluten Erziehungsanspruch des Staates, die Rolle von Kinder- und Jugendorganisationen, die Grundlagen und Ziele der Pädagogik sowie den Stellenwert der Schule untersucht.
- Definition des "Erziehungsstaates" im Vergleich mit der DDR und dem Nationalsozialismus
- Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Erziehungssysteme in beiden Staaten
- Der absolute Erziehungsanspruch des Staates und die Bedeutung von Kinder- und Jugendorganisationen
- Analyse der Grundlagen und Ziele der Pädagogik in der DDR und im Nationalsozialismus
- Der Stellenwert und Inhalt der Schule in beiden Systemen
Zusammenfassung der Kapitel
- Das Vorwort erläutert die Motivation für die Arbeit und die Forschungsfrage, die sich mit dem Vergleich der Erziehung im Nationalsozialismus und der DDR befasst.
- Die Einleitung befasst sich mit der Rechtfertigung des Vergleichs als Forschungsmethode und erläutert die Herausforderungen der Quellenlage, insbesondere im Kontext der DDR.
- Kapitel 3 definiert den Begriff "Erziehungsstaat" nach Platon und untersucht, wie sich dieser Begriff auf die DDR und das Nationalsozialistische Deutschland anwenden lässt.
- Kapitel 4 betrachtet die Gemeinsamkeiten beider Erziehungsstaaten, insbesondere den absoluten Anspruch des Staates auf Erziehung der Bevölkerung und die Rolle von Kinder- und Jugendorganisationen.
- Kapitel 5 analysiert die Unterschiede der DDR und des Nationalsozialistischen Deutschlands in Bezug auf die Grundlagen und Ziele der Pädagogik sowie den Stellenwert der Schule.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter dieser Arbeit sind Erziehungsstaat, Nationalsozialismus, DDR, Vergleich, Pädagogik, Kinder- und Jugendorganisationen, Gemeinsamkeiten, Unterschiede, Quellenlage.
- Arbeit zitieren
- Susan Dommenz (Autor:in), 2001, Vergleich der Erziehung im Nationalsozialismus mit der Erziehung in der DDR, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/72098