„Unter den geistigen Vorkämpfern des deutschen Bürgertums war Lessing nicht der genialste, aber der freieste und wahrhaftigste und vor allem der bürgerlichste; was immer wieder an seine Schriften fesselt, auch an die totgeborenen oder längst abgestorbenen, ist der Charakter dessen, der sie schrieb.“1
Dies schrieb Franz Mehring über Gotthold Ephraim Lessing in seinem Buch die „Lessing Legende“. Lessings Drama „Emilia Galotti“ möchte ich mich in dieser Hausarbeit widmen. Besonders eingehen möchte ich auf den Konflikt zwischen adeligen und bürgerlichen Gestalten am Beispiel der einzelnen dramatischen Personen. Ich habe versucht die Dramengestalten zu charakterisieren und so die Unterschiede zwischen den höfischen und den bürgerlichen Gestalten aufzuzeigen.
Die Uraufführung von Gotthold Ephraim Lessings bürgerlichem Trauerspiel „Emilia Galotti“ war am 13.3. 1772 in Braunschweig. Doch die Entstehungsgeschichte reicht viel weiter zurück. Schon seit 1756 beschäftigt sich Lessing mit dem Stoff der klassischen Virginia Geschichte. Sein fertiges Stück wurde als Protest gegen fürstliche Willkür und die Moral der Mächtigen verstanden. [1 Mehring, Franz: Die Lessing-Legende. Berlin: Weiss 1946]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Die höfische Welt
- 2. Höfische Gestalten
- 2.1. Der Prinz
- 2.2. Marinelli
- 2.3. Graf Appiani
- 2.4. Gräfin Orsina
- 3. Das Bürgertum
- 3.1. Odoardo und Claudia Galotti
- 3.2. Emilia Galotti
- 4. Schluss
- 5. Literaturverzeichnis
- Primärliteratur
- Sekundärliteratur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit Gotthold Ephraim Lessings Drama „Emilia Galotti“ und untersucht den Konflikt zwischen adeligen und bürgerlichen Gestalten am Beispiel der einzelnen dramatischen Personen. Die Arbeit analysiert die Charakterisierung der Dramengestalten und zeigt die Unterschiede zwischen den höfischen und den bürgerlichen Figuren auf.
- Der Konflikt zwischen Adel und Bürgertum im 18. Jahrhundert
- Die Rolle der Macht und des Einflusses am Hof
- Die Charakterisierung der höfischen und bürgerlichen Figuren
- Die Kritik an der fürstlichen Willkür und der Moral der Mächtigen
- Die Darstellung des Absolutismus und seiner Auswirkungen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in Lessings Drama „Emilia Galotti“ und die Thematik des Konflikts zwischen Adel und Bürgertum ein. Das erste Kapitel beleuchtet die höfische Welt im Stück, wobei die Figur des Prinzen Hettore Gonzaga als Beispiel für ein schwaches, verwöhntes und maßloses Staatsoberhaupt im 18. Jahrhundert dient.
Das zweite Kapitel befasst sich mit den einzelnen höfischen Gestalten, darunter der Prinz, sein Kammerherr Marinelli, Graf Appiani und Gräfin Orsina. Die Analyse zeigt die Charakterzüge dieser Figuren auf und verdeutlicht ihre Rolle im Konflikt zwischen Adel und Bürgertum.
Das dritte Kapitel beschäftigt sich mit den bürgerlichen Figuren, Odoardo und Claudia Galotti sowie Emilia Galotti. Die Analyse der Charaktere verdeutlicht die Werte und Ideale des Bürgertums und deren Konflikt mit dem höfischen Lebensstil.
Schlüsselwörter
Adel, Bürgertum, Konflikt, höfische Welt, Absolutismus, Macht, Einfluss, Charakterisierung, Dramengestalten, Moral, Willkür, fürstliche Macht, bürgerliche Ideale, Emilia Galotti, Gotthold Ephraim Lessing, 18. Jahrhundert, Italien.
- Arbeit zitieren
- Julia Grubitzsch (Autor:in), 2006, Der Konflikt zwischen Adel und Bürgertum in Gotthold Ephraim Lessings "Emilia Galotti", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/72255