Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, ob es auch eine Position zwischen den beiden gegensätzlichen Positionen von Norbert Elias und Hans Peter Duerr gibt. Sie zielt also nicht darauf ab, herauszufinden welche Seite bestätigt, bzw. widerlegt werden kann. Stattdessen wird versucht eine Möglichkeit zu finden einen produktiven Konsens aus diesem Diskurs zu finden.
Zu diesem Zweck werden sowohl die Thesen beider Wissenschaftler gegeneinander abgewogen, sowie verschiedene Forschungsmeinungen angeführt. Dies zeigt, zunächst welche Probleme bei einer konsensorientierten Beschäftigung mit dieser Kontroverse auftauchen, aber es wird auch deutlich, dass es Anknüpfungspunkte für einen Konsens geben kann.
Zum Schluss wird kurz eine Möglichkeit skizziert, wie man diese Kontroverse objektiver bearbeiten könnte, um eventuell darauf aufbauen zu können.
Letztendlich wird deutlich, dass eine strukturierte Auseinandersetzung mit den Thesen beider diskutierten Wissenschaftler für eine weiterführende Auseinandersetzung mit individuellen und gesellschaftlichen Strukturveränderungen dienlicher sein könnte, als die bloße Verifikation oder Falsifikation einer der beiden Ansätze.
Inhaltsverzeichnis
- Abstract
- Einleitung
- Norbert Elias
- Norbert Elias’ Hauptthesen
- Norbert Elias’ Argumentation und Belege seiner Thesen
- Hans-Peter Duerr
- Hauptthesen Duerrs
- Hauptkritikpunkte an Elias’ Theorie
- Forschungsmeinungen
- Zivilisationsbegriff
- Scham und Peinlichkeit
- Vorschlag: Die Wissenssoziologische Diskursanalyse
- Der Diskursbegriff innerhalb der Wissenssoziologie
- Mögliche Fragestellungen
- Fazit: Bilanz der Elias-Duerr-Kontroverse
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit beleuchtet die Kontroverse zwischen Norbert Elias und Hans-Peter Duerr hinsichtlich des von Elias entworfenen "Prozesses der Zivilisation". Ziel ist es, aufzuzeigen, dass weder Elias' Thesen noch Duerrs Kritik uneingeschränkt Zustimmung finden können. Stattdessen wird die Möglichkeit eines produktiven Konsenses zwischen den beiden Positionen untersucht. Die Arbeit analysiert die jeweiligen Thesen beider Wissenschaftler und präsentiert verschiedene Forschungsmeinungen, um die Komplexität der Kontroverse zu verdeutlichen.
- Der "Prozess der Zivilisation" nach Norbert Elias
- Duerrs Kritik an Elias' Theorie und seine eigenen Thesen
- Die Rolle des Zivilisationsbegriffs und seine unterschiedliche Interpretation
- Die Debatte um Scham und Peinlichkeit in verschiedenen historischen und kulturellen Kontexten
- Mögliche Ansätze zur Objektivierung der Kontroverse
Zusammenfassung der Kapitel
Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit Elias' Theorie vom Zivilisationsprozeß und den relevanten Thesen sowie Argumenten, die Duerrs Kritik an Elias' Werk zugrunde liegen. Das dritte Kapitel präsentiert Duerrs Verständnis der menschlichen Natur und analysiert die Punkte, in denen sich seine Position von Elias unterscheidet. Es werden die Hauptargumente Duerrs gegen Elias dargestellt.
Im vierten Kapitel werden die zentralen Begriffe "Zivilisation" und das Begriffspaar "Scham und Peinlichkeit" im Kontext der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit der Kontroverse beleuchtet. Das fünfte Kapitel skizziert einen jüngeren Forschungsansatz, der die Kontroverse systematisch erfassen könnte.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Kernbegriffen des "Prozesses der Zivilisation", wie sie von Norbert Elias und Hans-Peter Duerr definiert werden. Sie analysiert die Kontroverse im Kontext der menschlichen Natur, Zivilisationsbegriff, Scham, Peinlichkeit, Interdependenz, Wissenssoziologie und Diskursanalyse. Im Mittelpunkt stehen die unterschiedlichen Ansichten zu den Ursachen und Auswirkungen der Zivilisation sowie die Frage nach einem möglichen Konsens zwischen den beiden Positionen.
- Quote paper
- Alice Temberski (Author), 2007, Die Elias-Duerr-Kontroverse - Kann es einen Konsens geben?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/72344