Kleinste Elemente sozialer Systeme, postuliert Luhmann, sind nicht etwa handelnde Menschen, sondern Kommunikationen. Ein soziales System steuert sich selbst, indem es ständig Kommunikationen produziert und anschlussfähig hält. Psychische Systeme (Bewusstsein) können nicht kommunizieren, sie denken; nur soziale Systeme (Interaktion, Organisation, Gesellschaft) können sich kommunikativ anregen. „Die Vorgänge in Köpfen und Sprachen sind von allen anderen abgesondert und machen das eigentliche gesellschaftliche aus; unser innerer Austausch mit unserem Körper z.B. oder unser Austausch mit „Natur“ ist nicht Kommunikation, liegt außerhalb der Grenze von Gesellschaft. Die Grenzen sind also ziemlich eng: sie umfassen nur „Menschliches“ (zum Unterschied etwa von „Tierischem“ oder „Pflanzlichem“), und davon auch nur einen Teil (nämlich insbesondere das, was wir mit anderen Gattungen nicht gemeinsam zu haben scheinen). (Fischer- Kowalski, 1991, S. 179)
Dieses Gesellschaftssystem funktioniert gerade deshalb, weil es gegenüber Veränderungen dieser Umwelt relativ Immun ist, also begrenzt resonanzfähig. Luhmann stellt sich nun die Frage, wie die Gesellschaft handeln soll, um in ihrer Umwelt längerfristig überleben zu können.
Inhaltsverzeichnis
- Luhmanns Gesellschaftstheorie und die Vermeidung von Umweltzerstörung
- Reflexive Modernisierung nach Ulrich Beck
- Die Begriffe Gefahr und Risiko bei Ulrich Beck
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit Luhmanns Gesellschaftstheorie und der Frage, wie die Gesellschaft mit der Vermeidung von Umweltzerstörung umgehen kann. Weiterhin wird die reflexive Modernisierung nach Ulrich Beck betrachtet, die die Auflösung der Industriegesellschaft und den Übergang zur zweiten Moderne beschreibt.
- Luhmanns Theorie der Selbststeuerung sozialer Systeme durch Kommunikation
- Die Rolle von Funktionssystemen in der Gesellschaft
- Reflexive Modernisierung als Folge der Nebenfolgen der Industriegesellschaft
- Die Entstehung von Risiken und Gefahren in der modernen Gesellschaft
- Die Bedeutung von Medien und Wissen für die Definition von Risiken
Zusammenfassung der Kapitel
1. Luhmanns Gesellschaftstheorie und die Vermeidung von Umweltzerstörung
Luhmann argumentiert, dass soziale Systeme durch Kommunikation funktionieren und sich selbst regulieren. Die Gesellschaft ist in verschiedene Funktionssysteme aufgeteilt, die jeweils nach eigenen Regeln operieren. Um Umweltzerstörung zu vermeiden, müssen die Funktionssysteme die Auswirkungen ihres Handelns auf die Umwelt wahrnehmen und entsprechend reagieren. Luhmann stellt die Frage, wie die Gesellschaft Informationen über die Umwelt verarbeitet und wie sie ihre Funktionsweise anpassen kann, um ein längerfristiges Überleben zu gewährleisten.
2. Reflexive Modernisierung nach Ulrich Beck
Beck beschreibt die reflexive Modernisierung als einen Prozess, der die Industriegesellschaft auflöst und durch die zweite Moderne ablöst. Dieser Prozess ist durch die Nebenfolgen der Industrialisierung wie Individualisierung, Globalisierung und ökologische Gefahren geprägt. Die Risiken und Gefahren der modernen Gesellschaft sind schwer zu kontrollieren und stellen eine Herausforderung für die Gesellschaft dar.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert auf die folgenden Schlüsselwörter: Gesellschaftstheorie, Kommunikation, Funktionssysteme, Reflexive Modernisierung, Risiken, Gefahren, Umweltzerstörung, Industriegesellschaft, Moderne, Nachhaltigkeit.
- Arbeit zitieren
- Bettina Danzinger (Autor:in), 2005, Luhmanns Gesellschaftstheorie und Reflexive Modernisierung bei Ulrich Beck, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/72442