Ralph Günther untersucht in seinem vorgestellten Prozessmodell die Ausprägung adoleszenter Suizidgefährdung im Kontext spezifischer Wertorientierungen. Als Grundlage dienen ihm die Wertetheorie von Schwartz und Ergebnisse verschiedener empirischer Studien mit dem Ziel, spezifische selbstüberwindende und selbststärkende Werthaltungen Jugendlicher im Alter von 14 Jahren über die Mediationskonstrukte Bedrohungen (mikro bzw. makro), Zufriedenheiten (mikro bzw. makro) und allgemeine Lebenszufriedenheit mit der Suizidität Jugendlicher im Alter von 17 Jahren in Verbindung zu bringen.
Der Grund für R. Günther, diesen Artikel zu verfassen, war die hohe Selbstmordrate von Kindern und Jugendlichen, die nun im 20. Jahrhundert immer mehr steigt.
Aufgrund vieler wissenschaftlicher Arbeiten aus der Suizidforschung ist festzustellen, dass auto- aggressive Handlungen nicht monokausal erklärbar sind, d.h. ein komplexes Ursachengeflecht führt dazu, dass Jugendliche als einzigen Ausweg nur noch den Selbstmord sehen.
Ziel dieses Beitrages ist es nun nicht, Ursachen für Suizidhandlungen zu suchen, sondern ein empirisch überprüftes Wirkmodell zu entwickeln, das einen indirekten Zusammenhang zwischen spezifischen, im Sozialisationsprozess gesellschaftlich vermittelten Werthaltungen und der Suizidgefährdung Jugendlicher herstellt.
Inhaltsverzeichnis
- I. Suizidalitätsgenese im Längsschnitt
- Einleitung
- Theorie (Grundlagen)
- Hypothesen
- Stichprobe
- Operationalisierung
- Ergebnisse
- Resumée
- Diskussion
- II. Geschlechtsspezifische Ressourcenwahrnehmung bei jugendlicher Suizidalität
- Einleitung
- Ressourcenmodell
- Ergebnisse
- Diskussion
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Untersuchung der Suizidalität bei Jugendlichen. Der Fokus liegt dabei auf der Entwicklung eines empirisch überprüften Wirkmodells, das einen indirekten Zusammenhang zwischen spezifischen Werthaltungen und der Suizidgefährdung Jugendlicher herstellt. Im Mittelpunkt steht die Analyse der Genese von Suizidalität im Längsschnitt und die Untersuchung der geschlechtsspezifischen Ressourcenwahrnehmung bei jugendlicher Suizidalität.
- Entwicklung eines Wirkmodells zur Erklärung der Suizidalität bei Jugendlichen
- Analyse des Einflusses spezifischer Werthaltungen auf die Suizidgefährdung
- Untersuchung der Rolle von Stressoren und Bedrohungsperzeption
- Geschlechtsspezifische Ressourcenwahrnehmung bei jugendlicher Suizidalität
- Empirische Überprüfung des Modells anhand von Längsschnittstudien
Zusammenfassung der Kapitel
I. Suizidalitätsgenese im Längsschnitt
Dieses Kapitel untersucht die Ausprägung adoleszenter Suizidgefährdung im Kontext spezifischer Wertorientierungen. Es wird ein Prozessmodell vorgestellt, das auf der Wertetheorie von Schwartz und verschiedenen empirischen Studien basiert. Das Modell stellt einen Zusammenhang zwischen selbstüberwindenden und selbststärkenden Werthaltungen Jugendlicher und ihrer Suizidität im Alter von 17 Jahren her, vermittelt durch Bedrohungen (mikro bzw. makro), Zufriedenheiten (mikro bzw. makro) und allgemeine Lebenszufriedenheit.
II. Geschlechtsspezifische Ressourcenwahrnehmung bei jugendlicher Suizidalität
Dieses Kapitel befasst sich mit der Frage, wie Jugendliche mit Suizidgedanken ihre Ressourcen wahrnehmen. Es wird ein Ressourcenmodell vorgestellt, das auf der Grundlage empirischer Befunde untersucht, wie Jungen und Mädchen mit unterschiedlichen Ressourcen und Herausforderungen umgehen und welche Faktoren ihre Suizidalität beeinflussen können.
Schlüsselwörter
Suizidalität, Jugendliche, Werthaltungen, Stressoren, Bedrohungsperzeption, Ressourcenwahrnehmung, Längsschnittstudie, Schwartz' Wertetheorie, empirische Forschung, Selbstmord, Suizidgedanken, Lebenszufriedenheit.
- Quote paper
- Florian Ellenrieder (Author), 2005, Suizidalität bei Jugendlichen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/72489