Die Arbeit hat sich zum Ziel gesetzt, die Darstellung der Frauenfiguren in den
Komödien der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts und der ersten Hälfte des 19.
Jahrhunderts zu untersuchen. Bei der Untersuchung stellten sich folgende Fragen:
Welches Bild der Weiblichkeit wird in den deutschen Komödien dargestellt? Welche
besonderen Merkmale weisen die unterschiedlichen Frauentypen auf? Welche
Parallelen lassen sich zwischen den untersuchten weiblichen Charakteren ziehen?
Gibt es auffällige Unterschiede in der Darstellung in den verschiedenen Epochen?
In den Dramen „Minna von Barnhelm“, „Die Soldaten“, „Der zerbrochne Krug“ handelt
es sich ausschliesslich um Frauenfiguren männlicher Schöpfung, daher stellt sich die
Frage, ob das Bild der Frauen eine Form männlicher Wunsch-/Ideologieproduktion
darstellt, bzw. ob die Frauenfiguren männliche Ängste/Wünsche wiederspiegeln.
Die untersuchten Werke entstanden in einem Zeitraum, – beginnend mit der
französischen Revolution im Jahre 1789 bis hin zur Märzrevolution 1848 – in dem in
ganz Europa weitreichende Veränderungen eingetreten sind. Da diese auch starken
Einfluss aus das kulturelle Leben und die Stellung der Frau in der Gesellschaft
hatten, wird im ersten Teil der Arbeit zunächst der sozial-politische Hintergrund
zusammengefasst.
Im weiteren Verlauf der Untersuchung wird zum einen auf die
gesamtgesellschaftliche Rolle der Frau von der Zeit der Aufklärung, über den Sturm
und Drang bis hin zur Romantik eingegangen, zum anderen die Darstellung der Frau
in der oben genannten Literatur untersucht.
Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf dem Lustspiel „Minna von Barnhelm“ von
Lessing, da hier ein signifikantes Frauenbild entwickelt wurde, dass für viele spätere
Dramen richtungsweisend war und als Vorlage für nachfolgende Frauenfiguren
diente. Als Annäherung an diese Thematik findet auch die Figur der Lisette
Beachtung, da ihre Darstellung bereits in frühen Komödien von Lessing eine
Entwicklung hin zur emanzipierten und aufgeklärten Frauenfigur andeutet.
Um eventuelle epochale Unterschiede zur Diskussion zu stellen, werden die Marie
aus „Die Soldaten“ von dem Autor des Sturm und Drangs Jakob Michael Reinhold
Lenz, und die Lena aus „Leonce und Lena“ von Georg Büchner kurz vorgestellt. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Politisch-gesellschaftlicher Hintergrund
- Die gesellschaftliche Stellung der Frau von der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts bis zur ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts
- Darstellung der Frau in der Literatur der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts und in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts
- Die Frau in Lessings Komödien
- Die Lisette in Lessings Jugendkomödien
- ,,Minna von Barnhelm – oder das Soldatenglück“ von G.E. Lessing
- Kurze Zusammenfassung der Handlung
- Die Frauenfigur Minna von Barnhelm
- Die Soldaten\" von Jakob Michael Reinhold Lenz
- Zusammenfassung der Handlung
- Die Frauenfigur Marie Wesener
- „Der zerbrochne Krug“ von Heinrich Kleist
- Zusammenfassung der Handlung
- Schlussbemerkung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Darstellung von Frauenfiguren in deutschen Komödien der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts und der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Die Analyse konzentriert sich auf die Charakterisierung dieser Frauenfiguren, ihre besonderen Merkmale und Parallelen zwischen ihnen. Die Untersuchung soll auch die Frage klären, ob die Darstellung der Frauenfiguren eine Form männlicher Wunsch- bzw. Ideologieproduktion darstellt.
- Darstellung von Frauenfiguren in deutschen Komödien
- Analyse von weiblichen Charakteren und ihren Merkmalen
- Parallelen und Unterschiede in der Darstellung der Frauenfiguren
- Einfluss des sozio-politischen Hintergrunds auf die Darstellung der Frau
- Männliche Wunsch- bzw. Ideologieproduktion in der Darstellung der Frauenfiguren
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt die Fragestellungen der Arbeit vor, die sich mit der Darstellung von Frauenfiguren in deutschen Komödien der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts und der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts auseinandersetzen. Die Arbeit untersucht die Charakterisierung der Frauenfiguren und mögliche Parallelen zwischen ihnen.
- Politisch-gesellschaftlicher Hintergrund: Dieses Kapitel skizziert den sozio-politischen Kontext der untersuchten Zeitspanne, die von der französischen Revolution bis zur Märzrevolution reicht. Es zeigt, wie die weitreichenden Veränderungen in Europa auch das kulturelle Leben und die Stellung der Frau in der Gesellschaft beeinflusst haben.
- Die gesellschaftliche Stellung der Frau: Dieses Kapitel analysiert die gesellschaftliche Rolle der Frau von der Zeit der Aufklärung über den Sturm und Drang bis hin zur Romantik. Es beleuchtet die Veränderungen in der Stellung der Frau im Laufe dieser Epochen.
- Darstellung der Frau in der Literatur: Dieses Kapitel befasst sich mit der Darstellung der Frau in der Literatur der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts und der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Es legt den Fokus auf die weiblichen Figuren in Komödien dieser Zeit.
- Die Frau in Lessings Komödien: Dieses Kapitel widmet sich der Analyse von Frauenfiguren in Lessings Komödien. Es untersucht sowohl die Rolle der Lisette in Lessings Jugendkomödien als auch die Figur der Minna von Barnhelm in „Minna von Barnhelm – oder das Soldatenglück“ und beleuchtet ihre Bedeutung für die Entwicklung der weiblichen Figur in der Komödie.
- Die Soldaten: Dieses Kapitel befasst sich mit der Frauenfigur Marie Wesener in Jakob Michael Reinhold Lenz' „Die Soldaten“. Es analysiert die Rolle der Figur im Kontext der Handlung.
- Der zerbrochne Krug: Dieses Kapitel bietet eine Zusammenfassung der Handlung von Heinrich Kleists „Der zerbrochne Krug“.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Schlüsselbegriffen Frauenfigur, Komödie, Aufklärung, Sturm und Drang, Romantik, gesellschaftliche Stellung der Frau, männliche Wunsch- bzw. Ideologieproduktion, Charakterisierung, Parallelen, Unterschiede, Lisette, Minna von Barnhelm, Marie Wesener, Lena, deutsche Literaturgeschichte.
- Arbeit zitieren
- Sophie Venske (Autor:in), 2002, Frauenfiguren in der Literatur der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts bis zur ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/7256