Das Thema dieser Hausarbeit ist der Tourismus in der Dritten Welt. Mit Hilfe dieser schriftlichen Ausarbeitung sollen die Dimension und die Formen des Dritte-Welt-Tourismus dargestellt werden. Des weiteren sollen die Auswirkungen auf die Zielländer in wirtschaftlicher, soziokultureller und ökologischer
Hinsicht untersucht werden. Um den Einstieg in diese Thematik zu vereinfachen folgt im Anschluss an diese Einleitung ein kurzes Kapitel mit Definitionen von Tourismus und Entwicklungsländern. Die zentrale Fragestellung innerhalb dieser Arbeit ist, inwieweit der Tourismus in den Zielländern als Motor der Entwicklung und des wirtschaftlichen Aufschwungs zu sehen ist oder ob die Vorteile durch den Tourismus in den „Entwicklungsländern“ doch eher marginal sind und die Nachteile und negativen
Auswirkungen überwiegen. Der letzte Themenblock beinhaltet ein Fazit und die Beantwortung der zentralen Fragestellung.
Gliederung
1. Einleitung
1.1 Definition Tourismus
1.2 Definition Entwicklungsländer
2. Dimension des Tourismus in der Dritten Welt
3. Formen des Tourismus in der Dritten Welt
3.1 Cluburlaub (Dominikanische Republik)
3.2 Safariurlaub (Kenia)
3.3 Ökotourismus (Ecuador insb. Galápagos)
4. Auswirkungen auf die Zielländer
4.1 wirtschaftliche Auswirkungen
4.2 soziokulturelle Auswirkungen
4.3 ökologische Auswirkungen
5. Schlusswort
6. Literatur
1. Einleitung
Das Thema dieser Hausarbeit ist der Tourismus in der Dritten Welt. Mit Hilfe dieser schriftlichen Ausarbeitung sollen die Dimension und die Formen des Dritte-Welt-Tourismus dargestellt werden. Des weiteren sollen die Auswirkungen auf die Zielländer in wirtschaftlicher, soziokultureller und ökologischer Hinsicht untersucht werden.
Um den Einstieg in diese Thematik zu vereinfachen folgt im Anschluss an diese Einleitung ein kurzes Kapitel mit Definitionen von Tourismus und Entwicklungsländern.
Die zentrale Fragestellung innerhalb dieser Arbeit ist, inwieweit der Tourismus in den Zielländern als Motor der Entwicklung und des wirtschaftlichen Aufschwungs zu sehen ist oder ob die Vorteile durch den Tourismus in den „Entwicklungsländern“ doch eher marginal sind und die Nachteile und negativen Auswirkungen überwiegen.
Der letzte Themenblock beinhaltet ein Fazit und die Beantwortung der zentralen Fragestellung.
1.1 Definition Tourismus
Tourismus oder Fremdenverkehr ist der „zusammenfassende Ausdruck für alle Erscheinungen und Wirkungen, die mit der Reise von Personen an einen Ort, der nicht ihr Wohn-, Arbeits- oder Versorgungsort ist, sowie mit dem, meist längerfristigen, Aufenthalt an diesem Ort zusammenhängen. Nicht zum Fremdenverkehr gehört also der Pendel- und Einkaufsverkehr sowie der nicht mit einer Übernachtung verbundene Naherholungsverkehr. Die Fremdenver- kehrsstatistik zählt nur Reisen mit mindestens einer entgeltlichen Übernach- tung zum Fremdenverkehr, während aus geographischer Sicht die Distanz- überwindung und raumrelevante Aktivitäten am besuchten Ort die wichtigs- ten Bestimmungskriterien sind. Je nach dem Zweck der Reise unterscheidet man z.B. Erholungs- und Vergnügungs-, Bildungs-, Kongress- und Heil- (Bäder-) -tourismus (-reiseverkehr), Geschäftsreiseverkehr usw.“1
1.2 Definition Entwicklungsländer
Der Begriff „Entwicklungsländer“ bezeichnet die „Ländergruppe, auch als Dritte Welt bezeichnet, die im Vergleich zu den Industrieländern weniger weit entwickelt ist. Einige Merkmale sind relativ hohes Bevölkerungswachstum, unzureichende Nahrungsmittelversorgung, Analphabetismus, Polarisierung traditioneller und moderner Wirtschaftsstrukturen, niedriges Pro-Kopf- Einkommen und Kapitalmangel. Eine international verbindliche Liste der Ent- wicklungsländer gibt es nicht. Die Vereinten Nationen, die Weltbank und der Entwicklungshilfe-Ausschuss (DAC) der OECD gehen zwar von ähnlichen Kri- terien aus, bewerten diese jedoch unterschiedlich.“2 Im Jahr 1996 existierten nach diesem Kriterienkatalog 140 Entwicklungsländer. Davon befanden sich 6 in Europa, 51 in Afrika, 33 in Amerika, 41 in Asien und 9 in Ozeanien. 1971 wurde von der UNO eine neue Kategorie unter dem Begriff Least Developed Countries (LDC) eingeführt. Diese Kategorie vereint die rückständigsten Ent- wicklungsländer. Insgesamt werden 47 LDC’s gezählt, davon befinden sich 32 in Afrika, 14 in Asien und Ozeanien und 1 in Lateinamerika.3
2. Dimension des Tourismus in der Dritten Welt
Der internationale Tourismus gehört zu den am schnellsten wachsenden Be- reichen der Weltwirtschaft. Konzentrierte sich der internationale Tourismus in den 50er und 60er Jahren noch auf Europa und Nordamerika, gewannen die Entwicklungsländer ab Mitte der 60er Jahre zunehmend an Bedeutung. Die Touristenankünfte in Ländern der Dritten Welt stiegen zwischen 1990 und 1998 von 130 Mio. auf 190 Mio., was einer Steigerung von 46 % ent- spricht. Gemessen an den weltweiten Touristenankünften entfallen 30 % aller Reisen auf die Entwicklungsländer.4 Die größten Steigerungen erfahren hierbei China und Mexiko (siehe Abbildung 1).
Abb. 1: Die 12 wichtigsten Ziele des Entwicklungsländer-Tourismus und deren Anteil am gesamten
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
EL-Tourismus nach den Touristenankünften 2000 im Vergleich mit 1985 sowie deren Rang in der entsprechenden Abfolge aller Länder in der Welt und im Vergleich mit ausgewählten In- dustrienationen5
Bereits in jedem dritten Entwicklungsland ist der Tourismus die Hauptein- nahmequelle für Devisen. Der internationale Tourismus erwirtschaftet als einer der wichtigsten globalen Wirtschaftszweige fast 11 % des weltweiten Bruttoinlandsproduktes und stellt rund 8 % aller direkten und indirekten Ar- beitsplätze auf der Welt. Es wird weiter mit einer Steigerung des Entwick- lungsländer-Tourismus gerechnet und die World Tourism Organisation
(WTO) prognostiziert bis zum Jahr 2020 sogar ein überproportionales Wachs- tum.6 Die gesteigerte Nachfrage lässt sich durch folgenden Faktoren erklä- ren. Zum einen durch die gesteigerte Nachfrageseite der Industrieländer. Die
Einkommen steigen, der Bevölkerung steht immer mehr Freizeit zur Verfü- gung und mit der Zeit sind die Fremdsprachenkenntnisse und die Reiseerfah- rungen gestiegen. Ein wichtiger Faktor sind die gestiegenen Kapazitäten in der zivilen Luftfahrt (Großraumflugzeuge) und durch die moderne Kommuni- kationstechnologie, z.B. durch das Internet und Online-Reservierungen, ist es möglich für den Großteil der Bevölkerung in kürzester Zeit eine Fernreise zu buchen. Durch die Deregulierung im Luftverkehr kam es zudem zu einem rapiden Preisverfall, so dass sich immer mehr Menschen eine Fernreise leisten können. Des weiteren sind Barrieren und Hindernisse wie z.B. Einreiseund Devisenbestimmung sukzessive abgebaut worden.7
Trotz der Steigerung welche die Entwicklungsländer erfahren haben und si- cherlich mehr Menschen in der Dritten Welt im Zuge dieser Entwicklung vom Tourismus profitieren, bleibt doch festzuhalten das der Wirtschaftszweig Tou- rismus weiterhin von den Industrieländern dominiert und gesteuert wird. Rund 50 % aller touristischen Ankünfte und circa zwei Drittel der weltweiten Einnahmen im Tourismus entfallen auf die Industrieländer. Zusätzlich zu den gravierenden Unterschieden zwischen Industrie und Entwicklungsländern, existieren auch starke Disparitäten innerhalb der Dritten Welt. So hat Afrika beispielsweise insgesamt einen Weltmarktanteil von 3,99 % (1990). Davon entfallen allerdings 61,6 % auf Nordafrika, gefolgt von Ostafrika mit 16 % und Westafrika mit 13,2 %. Das südliche Afrika hat trotz der relativ starken Stellung von Südafrika nur einen Anteil von 7 % und abgeschlagen auf dem letzten Rang liegt Zentralafrika mit 2,2 %. Ähnliche Entwicklungen lassen sich auch in Lateinamerika und Asien beobachten.8
3. Formen des Tourismus in der Dritten Welt
Im Laufe der Zeit haben sich im Tourismus allgemein und auch im Entwicklungsländer-Tourismus charakteristische Formen herausgebildet. Das folgende Kapitel beschäftigt sich mit drei ausgeprägten Formen des Tourismus in der Dritten Welt. Für jede Form versuche ich die Besonderheiten und die positiven sowie negative Folgeerscheinungen darzustellen, alles an einem konkreten Beispiel veranschaulicht. Beginnen möchte ich mit dem Cluburlaub am Beispiel der Dominikanischen Republik.
3.1 Cluburlaub (Dominikanische Republik)
Die Dominikanische Republik nimmt mit einer Fläche von 48 422 km² den östlichen Teil der Insel Hispaniola (etwa zwei Drittel der Insel) ein und grenzt im Westen an Haiti. In der Dominikanischen Republik lebten Ende der 1990er Jahre 7,68 Millionen Einwohner.9 Mehr als 30% der Einwohner konzentrieren sich auf die Hauptstadt Santo Domingo.10
Der Fremdenverkehr bringt für das Land steigende Deviseneinnahmen. Die Dominikanische Republik steht mit knapp 2,8 Mio. Besuchern im Jahr 2002 auf dem zweiten Platz der begehrtesten Zielländer hinter Puerto Rico. Von 1,4 Mio. Auslandsgästen stiegen die Touristenankünfte um 100% innerhalb von 10 Jahren. Die meisten Touristen stammen aus Europa (2002: knapp 1 Mio.), an zweiter Stelle steht der US-amerikanische, gefolgt vom kanadischen Markt.
Besonders ausgeprägt ist der sog. „All-inlcusive Cluburlaub“, nicht nur in der Dominikanischen Republik, sondern im ganzen karibischen Raum. 48 der besten 100 All-inclusive Hotels der Welt befinden sich in der Karibik. Ein großer Nachteil der All-inclusive Touristen ist der nur marginale Kontakt mit der einheimischen Bevölkerung und die geringe Auseinandersetzung der Reisenden mit ihrem Zielland. Weiterhin hat die ortsansässige Bevölkerung kaum eine Möglichkeit am All-inclusive Tourismus zu verdienen. Die Händler, häufig sog. „fliegende Händler“ aus dem informellen Sektor, werden als Be- lästigung der Touristen angesehen. Die Hotelanlage wird abgeschottet und bewacht und die einheimische Bevölkerung hat keinen Zugang zum Bade- strand. Die Einheimischen werden somit von den Devisenquellen ferngehal- ten und partizipieren nicht an der Einnahmequelle Tourismus.11
Vorteilhaft an All-inclusive Ferienanlagen ist ihre Unabhängigkeit von der Versorgungsstruktur der Inseln, sie versorgen ihre Gäste ohne auf die Infrastruktur des Landes angewiesen zu sein. Dadurch werden bei der Niederlassung einer All-inclusive Ferienanlage gerade periphere Räume bevorzugt, was bei einem Blick auf Abbildung 2 bestätigt wird.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 2: Die raumzeitliche Entfaltung des Beherbergungsgewerbes in der Dominikanischen Republik12
Durch diese touristische Erschließung der Peripherie konnte einer weiteren Verschlechterung der räumlichen Disparitäten entgegengewirkt werden. Die pull-Faktoren der Hauptstadt verringerten sich und durch die wichtigen Ba- deorte an der Nordküste der Insel gewannen Städte wie z.B. Puerto Plata und Sosúa zunehmend an Bedeutung.13
3.2 Safariurlaub (Kenia)
Um die Tourismusentwicklung und insbesondere den Safaritourismus zu beschreiben und zu analysieren, ziehe ich das Vier-Phasen-Modell der raumzeitlichen Entfaltung des internationalen Tourismus von Vorlaufer (siehe Abbildung 3) zu Hilfe, um damit die historische Entwicklung und die aktuelle Situation des Safaritourismus am Beispiel Kenias zu erläutern.
Abb. 3: Das Vier-Phasen-Modell der raumzeitlichen Entfaltung des internationalen Tourismus von Vorlaufer in Ostafrika14
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
[...]
1 Leser, Hartmut: Wörterbuch allgemeine Geographie. S. 229.
2 Ebd. S. 174.
3 Vgl. Microsoft Encarta Professional 2003 „Entwicklungsländer“
4 Vgl. Aderhold, Peter: Tourismus in Entwicklungsländern. Eine Untersuchung über Dimension, Strukturen, Wirkungen und Qualifizierungsansätze im Entwicklungsländer-Tourismus. S. 3.
5 Vorlaufer, Karl: Tourismus in Entwicklungsländern. In: Geographische Rundschau 55, H. 3, S. 7.
6 Vgl. Aderhold, Peter: Tourismus in Entwicklungsländern. S. 3.
7 Vgl. Vorlaufer, Karl: Tourismus in Entwicklungsländern. S. 4 f.
8 Vgl. Leffler, Ulrich : Auswirkungen des Tourismus in Entwicklungsländern - eine Beurteilung auf der Basis neuerer Analysen des Ferntourismus. S. 2 ff.
9 Vgl. Diercke Länderlexikon. Georg Westermann Verlag. Braunschweig, 1999.
10 Vgl. Vorlaufer, Karl: Tourismus in Entwicklungsländern. S. 180.
11 Vgl. Vorlaufer, Karl: Tourismus in Entwicklungsländern. S. 123 ff.
12 ebd. S. 181
13 Vgl. Vorlaufer, Karl: Tourismus in Entwicklungsländern. S. 180.
14 Job, Hubert; Metzler, Daniel: Tourismusentwicklung und Tourismuspolitik in Ostafrika. In: Geographische Rundschau 55, H. 7/8, S. 11.
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