Die Perserkriege, die Superlative eines Konflikts in der Antike als dramatisches Ereignis zwischen Griechen und Nichtgriechen, zwischen Orient und Okzident, fand in der Interpretation über die Geschichtsforschung immer auch Anklänge einer heroischen Leistung der Griechen im Bezug auf die Bewahrung der abendländischen Kultur vor einer barbarisch geglaubten Apokalypse, hervorgerufen durch gewaltige militärische Übergriffe maßgeblich asiatischer, teilweise auch südosteuropäischer Völker unter der Hegemonie persischer Dynasten, und damit auch der anscheinend erst dadurch möglich gewordenen Entstehung einer Basis für das heutige zivilisierte Europa, welches sich durch die Epoche der Christianisierung im Früh- und Hochmittelalter sehr genau als Pendant zur asiatischen Welt und deren verschiedenartigen Religionen differenzierte. Nun ist sicherlich eine heroisiernde Tendenz in der populärwissenschaftlichen Aufarbeitung eines solch brisanten Themas sehr attraktiv und marktwirtschaftlich gesehen auch ein vernünftiger Aspekt, jedoch nicht gerade die seriöseste und wissenschaftlichste Herangehensweise, sich quellenmäßig gesehen, einer solch problematischen Historie zu nähern. So müssen denn die Bemühungen um die Annäherung an die historische Wahrheit, zumal einer zeitlich so weit zurückreichenden, auf einer fundierten Quellenkenntnis fußen, die unter einer geeigneten, disziplinierten und sachlichen Argumentationsweise den wohl wahrscheinlichsten Ansatz einer realen Imagination über unklare historische Prozesse und deren Ausprägungen ermöglichen. In meinen Darlegungen sei der Versuch unternommen, den Verlauf der Ausbreitung und die Festigung der Herrschaft der Perser, im Besonderen aus der Sicht Herodots, darzustellen. Der hier in dieser Arbeit betrachtet Zeitraum liegt zwischen dem 7. und 5. vorchristlichen Jahrhundert und beleuchtet einen Ausschnitt der Geschichte vieler ungleich verschiedener Völker unter persischen Potentaten, der Hellen und anderer nichtgriechischer Stämme, wie sie Herodot aus Erzählungen seiner Zeitgenossen und verschiedener ihm bekannter literarischer Werke zu vernehmen, anschließend weiter zu interpretieren und letztendlich zu einem eigenständigen Werk zusammenzufassen vermochte. Meine Arbeit ist das Ergebnis einer fundierten Recherche aller X Bücher Herodots und stellt eine grundlegende und übersichtliche Zusammenfassung in Bezug auf die vorab eingeleitete Problematik dar.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung zur Problematik
- II. Überblick zum historischen Status quo der Hellen und der Perser vor und während ihrer Auseinandersetzungen
- III. Herodots Sichtweise über den Ursprung des Konflikts
- IV. Beginn und Aufstieg eines Weltreiches
- - Kyros II. (559 - 529 v.u.Z.)
- V. Das Perserreich unter Kambyses II. (528 – 522 v.u.Z.)
- VI. Das Perserreich unter Dareios I. (522 - 486 v.u.Z.)
- VII. Xerxes (485-465/64 v.u.Z.) und der beginnende Zerfall des persischen Weltreiches
- VIII. Schlußbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit der Ausbreitung und Festigung der Herrschaft der Perser aus der Sicht Herodots. Die Arbeit verfolgt das Ziel, die Ereignisse, die zur Herausbildung der Macht der Perser führten, anhand des Geschichtswerks Herodots zu rekonstruieren. Dabei wird die Perspektive Herodots, seine Quellen und seine Interpretation der historischen Ereignisse berücksichtigt.
- Die Perser unter Kyros II., Kambyses II. und Dareios I.
- Die Ursachen und Hintergründe des Konflikts zwischen Griechen und Persern
- Die Rolle der Innen- und Außenpolitik im Aufstieg und Fall des Perserreichs
- Die Bedeutung der persischen Kriege für die Entwicklung der griechischen Kultur und Zivilisation
- Die historische Bedeutung von Herodots Werk für das Verständnis der Perserkriege.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Problematik der Perserkriege im Kontext der antiken Geschichte dar und beleuchtet die Bedeutung der Ereignisse für die Entwicklung Europas. Es wird auf die Schwierigkeit der Quellenkritik und die Notwendigkeit einer wissenschaftlichen Herangehensweise hingewiesen.
Kapitel II bietet einen Überblick über den historischen Status quo der Griechen und Perser vor und während der Auseinandersetzungen. Kapitel III befasst sich mit Herodots Sichtweise über den Ursprung des Konflikts. Kapitel IV schildert den Beginn und Aufstieg des Perserreichs unter Kyros II. Kapitel V und VI beschreiben die Herrschaft der persischen Könige Kambyses II. und Dareios I. Kapitel VII beleuchtet die Herrschaft von Xerxes I. und den Beginn des Zerfalls des persischen Reiches.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Perserkriegen, Herodots Werk, der Geschichte des Perserreichs, der Entwicklung der griechischen Kultur und Zivilisation, der Quellenkritik und der historischen Interpretation.
- Arbeit zitieren
- Silvester Tamas (Autor:in), 2003, Die Ausbreitung und Festigung der Herrschaft der Perser aus der Sicht Herodots, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/72757