Die Rolle der Inkubatoren für die Existenzgründung


Seminararbeit, 2001

14 Seiten, Note: 1,7


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Zum Begriff des Inkubators
2.1 Formen von Inkubatoren
2.2 Größe und Struktur des Inkubatormarktes

3. Aufgaben der Inkubatoren
3.1 Formen der Dienstleistung
3.1.1 Finanzierung
3.1.2 Sachmittel
3.1.3 Beratungsleistung
3.1.4 Networking
3.2 Vergütung der Inkubatoren

4. Kurzdarstellung ausgewählter Inkubatoren
4.1 Siemens Incubator
4.2 Bertelsmann-Valley

5. Schlußbetrachtung und Ausblick

6. Literaturverzeichnis

1. Einleitung

Um ein Geschäftsmodell in ein erfolgreiches Geschäft umzusetzen, ist eine auf die Branche und auf den Wettbewerb zugeschnittene Unternehmensstrategie unumgänglich. In der Regel besitzen junge Unternehmer weder diese Strategie noch alle Ressourcen (z.B. Kapital) und Fähigkeiten (z.B. unternehmerische Erfahrung), um ein Unternehmen marktfähig zu machen. Aus diesem Grund setzen viele Jungunternehmer auf die Mithilfe Dritter, um ihre Gründung erfolgreich und schnell zu gestalten.

Neben Venture Capital und den Business Angels gibt es noch eine weitere Möglichkeit für junge Unternehmen Hilfe in Anspruch zu nehmen und zwar die der Inkubatoren. Business Angels, die natürliche Personen darstellen, und Venture Capital-Gesellschaften setzen für gewöhnlich in der Start-Up-Phase eines Unternehmens ein, in der das Unternehmen gegründet wird.

Inkubatoren dagegen setzen bereits in der Seed-Phase eines Unternehmens ein, in der die Gründung vorbereitet wird.1 Die Frage, die sich stellt ist, ob die Tätigkeit der Inkubatoren entscheidend zum Erfolg der Gründung beitragen kann?

Gegenstand dieser vorliegenden Seminararbeit ist die Darstellung der Rolle der Inkubatoren für die Gründung eines jungen Unternehmens.

Dabei wird zunächst dem Leser der Begriff des Inkubators und seine Formen nä- her gebracht. In Kapitel 3 werden dann die Dienstleistungsbereiche von Inkubato- ren eingeführt, die im wesentlichen in die Bereiche Finanzierung, Sachmittel, Be- ratung und Networking unterteilt werden können. Anschließend werden zwei deutsche Inkubatoren vorgestellt und im letzten Kapitel eine abschließende Be- trachtung und ein Ausblick über die Rolle der Inkubatoren abgegeben.

2. Zum Begriff des Inkubators

Ein Inkubator ist ein Dienstleistungszentrum, welches versucht, Unternehmens- gründern vorrangig in den frühesten Entwicklungsphasen ganzheitliche Unterstüt- zung bei der Umsetzung ihrer Geschäftsideen zukommen zu lassen.2 Ziel eines Inkubators ist es, für das neugegründete Unternehmen möglichst alle Dienstleistungen selbst zu erbringen oder zu vermitteln, die dieses benötigt, um seine Geschäftsidee in möglichst kurzer Zeit in ein marktfähiges Produkt zu trans- formieren und konkurrenzfähig zu bleiben. Hierzu werden dem Jungunternehmen die Tätigkeiten abgenommen, die zwar zum Geschäftsaufbau notwendig sind, aber nicht unmittelbar der Generierung ihres Produktes und damit, bei Erbringung durch das Gründerteam, die Zeit zur Markteinführung verlängern würden und mit hohen Opportunitätskosten verbunden wären.

Grundsätzlich ist die Idee der Business Incubators (Unternehmensbrutkästen) nicht neu. In den USA entstanden Inkubatoren bereits im Jahre 19593, als Enga- gement bekannter Universitäten. Bei den neuen Vertretern dieser Gattung handelt es sich in aller Regel um privatwirtschaftliche, ertragsorientierte Dienstleister, deren Geschäftskonzept darin besteht, auf die veränderten Anforderungen, welche die New Economy mit sich bringt, durch ein exakt auf die Bedürfnisse neu ge- gründeter Unternehmen abgestimmtes Dienstleistungsspektrum zu reagieren und sich somit auf dem Gebiet der Betreuung und Finanzierung von Unternehmen im Gründungsstadium durchzusetzen. Neben Inkubator werden in der Literatur auch die Begriffe Accelerator, Econets oder Venture Catalyst als Synonym für Inkuba- tor verwendet.4

2.1 Formen von Inkubatoren

In den USA sind die Hälfte der Inkubatoren staatlich initiiert und verfolgen wirt- schaftspolitische Ziele. Dabei werden sie durch öffentliche Mittel finanziert. For- schungsorientierte Inkubatoren, die ihre Initiatoren in Hochschulen haben, stellen die zweitgrößte Gruppe dar (27%). Auch sie werden vornehmlich aus öffentlichen Mitteln finanziert. Diesen stehen zum einen hybride Inkubatoren (14%) gegen- über, die abhängig von der Zusammensetzung unterschiedliche Motive besitzen und zum anderen die rein ertragsorientierten Inkubatoren (8%), die aus Rendite- motiven agieren. Die Herkunft ihrer finanziellen Mittel stellen ausschließlich pri- vate Mittel dar.5 Aufgrund der noch jungen Geschichte der Inkubatoren in Europa beschränkt sich die Form der Inkubatoren hier auf rein ertragsorientierte Inkubato- ren, die man als New Economy Inkubatoren bezeichnet. Die Arbeit von Hansen (2001) spricht hier von vernetzten Inkubatoren, die in einem Netz von strategi- schen Partnern agieren. Sie sieht vor allem Vorteile in Größe, Reichweite und unternehmerischem Elan dieser vernetzten Inkubatoren. Ergänzt durch den breiten Zugang an Geschäftspartnern stellen Inkubatoren einen enormen Gewinn für auf- strebende Start-Ups im Vergleich zu etablierten Unternehmen oder Risikokapital- gebern dar.6

Tabelle 1: Vergleich Unternehmen-Risikokapitalgeber-Inkubatoren

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: In Anlehnung an Hansen/Chesbrough/Nohria/Sull, 2001, S. 44

Ferner treten neuerdings neue Formen von Inkubatoren, wie die virtuellen Inkubatoren auf, die bis auf die Räumlichkeiten, alle Dienste anbieten, die auch NewEconomy Inkubatoren zur Verfügung stellen.7

2.2 Größe und Struktur des Inkubatormarktes

In Deutschland existieren zur Zeit ca. 70 New Economy Inkubatoren. In den Ver- einigten Staaten sind dagegen um die 500 Inkubatoren tätig.8 Den größten Teil stellen sogenannte „Stand Alone“ Inkubatoren dar, die dadurch entstehen, dass natürliche Personen mit unterschiedlichen Kompetenzen sich beruflich auf diesem Gebiet zusammentreffen. Meist haben diese Personen bereits erfolgreich ein oder mehrere Unternehmen gegründet. Der Rest sind Inkubatortätigkeiten von Venture Capital-Gesellschaften, Holdings und Corporate-Incubators. Corporate-Incubators sind Brutkästen renommierter Investmentbanken, Unternehmensberatungen oder Unternehmen, wie z.B. der Siemens Incubator, die neue Märkte zu erschließen versuchen. Die Graphik zeigt die Eigentümerstruktur der Inkubatoren.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1: Eigentümerstruktur der New Economy-Inkubatoren.9

3. Aufgaben der Inkubatoren

Der größte Teil des Wertes, den ein Inkubator stiftet, liegt in den Dienstleistun- gen, die er bereitstellt. Abbildung 2 gibt einen Überblick über die erbrachte bezie- hungsweise vermittelte Dienstleistung der derzeit am Markt tätigen Inkubatoren.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 2: Anteil an Dienstleistungsspektren der Inkubatoren.10

[...]


1 Vgl. Peemöller, 2001, S. 335

2 Vgl. Achleitner/Engel, 2001a, S. 6.

3 ebenda, S. 7.

4 Vgl. Birkelbach, 2001, S. 256.

5 Vgl. Engelmann, 2000, S. 332f.

6 Vgl. Hansen/Chesbrough/Nohria/Sull, 2001, S. 44

7 Vgl. Schmalholz, 2001a.

8 Vgl. Birkelbach, 2001, S. 357.

9 In Anlehnung an Achleitner/Engel, 2001c, S. 77.

10 In Anlehnung an Achleitner/Engel, 2001a, S. 61.

Ende der Leseprobe aus 14 Seiten

Details

Titel
Die Rolle der Inkubatoren für die Existenzgründung
Hochschule
Universität zu Köln  (Seminar für Allgem. BWL)
Note
1,7
Autor
Jahr
2001
Seiten
14
Katalognummer
V7296
ISBN (eBook)
9783638146050
ISBN (Buch)
9783638801683
Dateigröße
511 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Inkubatoren, Existenzgründung
Arbeit zitieren
Ali Yildirim (Autor:in), 2001, Die Rolle der Inkubatoren für die Existenzgründung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/7296

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