Die Heterogenität der Weltwirtschaft hat eine zunehmende Dynamisierung der Märkte zur Folge. Diese Entwicklungen bringen zwar große Chancen, aber auch bedrohliche Risiken mit sich.
Der Rohstoffmarkt ist zu einem bedeutenden Markt avanciert. Besonders seit dem stetig wachsenden Konsum der Schwellenländer China und Indien, der generellen politischen Instabilität im Nahen Osten und der Umweltproblematik im 21. Jahrhundert zeigen sich die Kurse der drei Rohstoffkategorien (Agrar, Industrie, Energie) dynamisch. Die Tendenz geht zu langfristig höheren Preisen. Aufgrund der Knappheit natürlicher Ressourcen und der damit verbundenen Kapazitätsprobleme auf dem Weltmarkt verhalten sich die Kurse vieler Rohstoffe sehr sensitiv. Diese Dynamik stellt für Unternehmen mit Rohstoffbedarf ein Risiko dar. Zum einen stehen Unternehmen vor der Herausforderung benötigte Rohstoffe rechtzeitig zu beschaffen. Zum anderen stehen Unternehmen starken Preisanstiegen und volatilen Kursen gegenüber. Es besteht akuter Handlungsbedarf im Risikomanagement.
Während sich mittlerweile ein Devisen-Risiko-Management in den meisten großen und mittelständischen Unternehmen institutionalisiert hat, ist Commodity-Trading noch Neuland für viele Einkäufer und Risk-Manager.
Wie auch bei Devisen können auf Rohstoffe Finanzderivate im Sinne eines Risiko-Managements angewendet werden. Ein adäquates Risiko-Management ist zunehmend zum essentiellen Wettbewerbsfaktor geworden. Commodity Trading hat an Bedeutung gewonnen.
Die Zielsetzung dieses Titels ist es, zu erörtern, mit welchen Mitteln Unternehmen bestehende
Rohstoff-Risiken absichern können. Dieses Risiko-Management kann sowohl die Bedarfssicherung als auch Preisschwankungen betreffen. Die Thematik wird dabei aus finanzwirtschaftlicher Sicht betrachtet. Der Fokus liegt auf Finanzderivaten.
Der Derivate-Markt bietet zahlreiche Lösungen zum Risikomanagement an – von individuellen Geschäften am OTC-Markt bis zu standardisierten Börsengeschäften. Während dieses Risikomanagement nur sehr limitiert das Risiko der Beschaffungslücke einzudämmen vermag, bietet es dennoch viele verschiedene Ansätze zur Preisabsicherung. Die vielen Möglichkeiten der Hedgingstrategien ermöglichen Unternehmen individuelle Problemlösungsansätze. Unternehmen müssen analysieren welchen Absicherungsbedarf sie haben um im Derivate-Markt adäquate Instrumente mit Hinblick auf Kosten einsetzen zu können.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einführung
- 1.1 Problemstellung
- 1.2 Zielsetzung
- 1.3 Vorgehensweise
- 2. Entwicklungen und Trends auf dem Rohstoffmarkt
- 2.1 Begriffsabgrenzung
- 2.2 Knappheit und Preisentwicklungen
- 2.3 Auswirkungen auf Unternehmen
- 2.3.1 Beschaffungsdruck
- 2.3.2 Kostendruck
- 2.3.3 Planungsunsicherheit
- 3. Theoretische Grundlagen zu Derivativen Finanzinstrumenten
- 3.1 Definition
- 3.2 Termingeschäfte
- 3.2.1 Unbedingte Termingeschäfte
- 3.2.1.1 Forwards
- 3.2.1.2 Futures
- 3.2.1.3 Swap, Cap, Floor und Collar
- 3.2.2 Bedingte Termingeschäfte / Optionen
- 3.2.2.1 Call
- 3.2.2.2 Put
- 3.2.2.3 Positionen im Optionsgeschäft
- 3.2.3 Ausübung
- 3.2.3.1 Effektive Erfüllung
- 3.2.3.2 Barausgleich (Cash Settlement)
- 3.3 Handelsplätze
- 3.3.1 Börse
- 3.3.2 Over-The-Counter (OTC)
- 3.4 Zusammenfassung der theoretischen Grundlagen
- 4. Anwendungen der Derivate im Commodity-Management
- 4.1 Physische Bedarfssicherung
- 4.1.1 Forwards und Futures
- 4.1.2 Long-Call-Option
- 4.2 Hedgingstrategien zur Preissicherung
- 4.2.1 Hedging mit Forwards/Futures
- 4.2.2 Hedging mit Optionen
- 4.2.3 Hedging mit Swaps
- 4.2.4 Hedging mit Cap/Floor/Collar
- 5. Schlussbetrachtung
- 5.1 Fazit
- 5.2 Ausblick
- Entwicklungen und Trends auf dem Rohstoffmarkt
- Theoretische Grundlagen von Derivaten
- Anwendungen von Derivaten im Commodity-Management
- Risikomanagement und Bedarfssicherung mit Derivaten
- Praxisbeispiele für Commodity Trading in Unternehmen
- Kapitel 1: Einführung - Die Einleitung beschreibt die Problemstellung, die sich aus den zunehmenden Rohstoffpreisschwankungen ergibt, und erläutert die Zielsetzung der Arbeit.
- Kapitel 2: Entwicklungen und Trends auf dem Rohstoffmarkt - Dieses Kapitel analysiert die Begriffsabgrenzung von Rohstoffen, untersucht die Knappheit und Preisentwicklungen sowie die Auswirkungen auf Unternehmen, insbesondere den Beschaffungsdruck, den Kostendruck und die Planungsunsicherheit.
- Kapitel 3: Theoretische Grundlagen zu Derivativen Finanzinstrumenten - Das Kapitel beleuchtet die Definition von Derivaten und erläutert verschiedene Termingeschäfte, darunter Forwards, Futures, Swaps, Optionen, sowie den Handel an Börsen und Over-the-Counter.
- Kapitel 4: Anwendungen der Derivate im Commodity-Management - In diesem Kapitel werden die Anwendungen von Derivaten im Commodity-Management behandelt, wobei insbesondere die physische Bedarfssicherung und Hedgingstrategien zur Preissicherung im Fokus stehen.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Studienarbeit befasst sich mit der Thematik des Commodity Trading und der Anwendung von Derivaten zur Bedarfssicherung und Risikomanagement in Unternehmen. Ziel der Arbeit ist es, die verschiedenen Instrumente und Strategien des Commodity Trading aufzuzeigen und deren praktische Anwendung zu erläutern.
Zusammenfassung der Kapitel
Schlüsselwörter
Commodity Trading, Rohstoffe, Bedarfssicherung, Risikomanagement, Derivate, Forwards, Futures, Optionen, Swaps, Hedging, Preissicherung, Unternehmen, Beschaffung, Kostendruck, Planungsunsicherheit, Börse, Over-the-Counter.
- Arbeit zitieren
- Hassan Moeini (Autor:in), 2007, Commodity Trading: Instrumente der Bedarfssicherung und des Risikomanagements, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/73015