Entsprechend der Einbindung in das östliche Wirtschaftssystem erfolgte in der, nach dem zweiten Weltkrieg gegründeten DDR, der Aufbau der Landwirtschaft nach ideologischen und politischen Prinzipien der marxistisch-lenistischen Agrartheorie. Die Grundlage dieser Theorie war die von Marx aus der industriellen Entwicklung des frühen 19. Jahrhunderts abgeleitete Überlegenheit der Großbetriebe, die aufgrund ihrer Überlegenheit die Klein- und Mittelbetriebe verdrängen würden. Die Erzeugung pflanzlicher- und tierischer Produkte sollte daher nach dem Beispiel der industriellen Großproduktion umgestellt werden. Da die wirtschaftliche Macht in den Händen der SED lag war die Agrarwirtschaft eine Planwirtschaft mit der zentralen Planung und Leitung der wirtschaftlichen Aktivitäten und der kollektiven Verfügungsgewalt über die Produktionsmittel (nach Bender u.a. 1989, S. 120). Staatliches und genossenschaftliches Eigentum sollte bestimmend sein und das Privateigentum aufgehoben werden. In mehreren Schritten wurde die landwirtschaftliche Nutzfläche nahezu vollständig (1949: 5,1% / 1980: 94,9% / 1988: 95,4%) in eine sozialistische Bewirtschaftungsform überführt.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Ziele der Agrarpolitik
- Entwicklungsetappen bei der Verfolgung agrarpolitischer Ziele im Kurzüberblick
- Bodenreform (1945-1949)
- Klassenkampf auf dem Lande (1949-1952/53)
- Kollektivierung (1952-1960)
- Kooperationsphase (1960-1968)
- Industrialisierung in der Landwirtschaft (1968-1989)
- Die Agrarpolitik der 80er Jahre
- Richtungsänderung des agrarpolitischen Kurses
- Probleme der Landwirtschaft der DDR
- Maßnahmen gegen die Probleme der Landwirtschaft
- Unterstützung der Privatproduktion
- Die Agrarpreisreform (1.1.1984)
- Richtungsänderung des agrarpolitischen Kurses
- Fazit
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Agrarpolitik der DDR in den 1980er Jahren. Die Arbeit analysiert die Ziele der Agrarpolitik, die Entwicklungsetappen der Agrarpolitik und die spezifischen Maßnahmen, die in den 1980er Jahren zur Lösung der Probleme der Landwirtschaft ergriffen wurden.
- Ziele der Agrarpolitik der DDR
- Entwicklungsetappen der Agrarpolitik der DDR
- Probleme der Landwirtschaft in den 1980er Jahren
- Agrarpolitische Maßnahmen der 1980er Jahre
- Bedeutung der Privatproduktion
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einführung
Die Einführung erläutert die grundlegenden Veränderungen der Agrarlandschaft in beiden deutschen Staaten nach dem Zweiten Weltkrieg. Sie stellt die ideologischen und politischen Grundlagen der Agrarpolitik der DDR dar, die auf der marxistisch-lenistischen Agrartheorie basiert. Das Hauptziel der Agrarpolitik war die weitgehende Versorgung der Bevölkerung mit Nahrungsmitteln und die Belieferung der Industrie mit landwirtschaftlichen Rohstoffen aus einheimischer Produktion.
2. Ziele der Agrarpolitik
Dieses Kapitel beschreibt die Hauptziele der Agrarpolitik der DDR, die auf die Steigerung der Produktion und Effektivität, die Sicherstellung eines hohen Selbstversorgungsgrades und die Reduzierung des Imports von Nahrungsmitteln und Zuchtmaterial fokussiert waren.
3. Entwicklungsetappen bei der Verfolgung agrarpolitischer Ziele im Kurzüberblick
Kapitel 3 behandelt die wichtigsten Entwicklungsetappen der Agrarpolitik der DDR von der Bodenreform über den Klassenkampf auf dem Lande bis zur Kollektivierung und Industrialisierung in der Landwirtschaft.
3.1 Bodenreform (1945-1949)
Dieser Abschnitt beschreibt die Enteignung von Großgrundbesitz und die Umverteilung von Land an Kleinbauern, Landarbeiter und Flüchtlinge. Die Einführung von volkseigenen Gütern (VEG) als staatliche Musterbetriebe sowie die Einführung einer Ablieferungspflicht für landwirtschaftliche Erzeugnisse werden erläutert.
3.2 Klassenkampf auf dem Lande (1949-1952/53)
Dieses Kapitel beleuchtet die Maßnahmen der SED zur Förderung der Kleinbauern und zur wirtschaftlichen Benachteiligung von Groß- und Mittelbauern. Die Erhöhung von Gebühren, die Einschränkung der Ersatzteilversorgung, die Einführung niedrigerer Erfassungspreise bei geringer Produktion sowie die staatliche Kontrolle der bäuerlichen Selbsthilfeorganisationen werden näher betrachtet.
3.3 Kollektivierung (1952-1960)
Dieser Abschnitt behandelt den Übergang von der privaten zur kollektiven Landwirtschaft. Die Entstehung von drei Typen von LPGs (Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaften) und die unterschiedlichen Formen der Einbringung von Land, Tieren und Maschinen werden erläutert.
4. Die Agrarpolitik der 80er Jahre
Kapitel 4 befasst sich mit der Richtungsänderung des agrarpolitischen Kurses in den 1980er Jahren. Es untersucht die Probleme der Landwirtschaft der DDR und die Maßnahmen, die gegen diese Probleme ergriffen wurden. Die Unterstützung der Privatproduktion und die Agrarpreisreform werden ebenfalls behandelt.
Schlüsselwörter
Die Agrarpolitik der DDR, Ziele der Agrarpolitik, Bodenreform, Klassenkampf, Kollektivierung, Industrialisierung, Privatproduktion, Agrarpreisreform, Selbstversorgungsgrad, VEG, LPG, Wirtschaftsverbrechen.
- Arbeit zitieren
- Ariane Struck (Autor:in), 1999, Die Agrarpolitik der DDR in den 80er Jahren, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/7305