Werte sind das, woran sich die Generationen scheiden, denn nichts prägt eine jeweilige Gesellschaft stärker, als die Werte, die sie sich zu gewissen Zeiten selbst gab und gibt. So paradox dies auch klingt, so ist es nur absolut normal, dass eine jede Generation ihre eigenen Werte entwickelt, denn anderenfalls wären wir für immer und ewig dazu bestimmt, ohne aktive Kritik und ohne gestaltende Teilnahme auf das zu ruhen, was uns von Generation zu Generation tradiert wurde. Gleichwohl scheint und schien es zu keiner Zeit selbstverständlich, die Werte einer neuen Generation als etwas gleichsam Naturgegebenes und notwendiges zu akzeptieren. Stattdessen wurden und werden Werte zum Spielball eines Generationenkonfliktes, den es eigentlich nur deswegen zu geben scheint, weil unterschiedliche Werte und Werthaltungen existieren. Ein Circulus Vitiosus also, aus dessen Schleifen wir uns wohl niemals "retten" werden können? Werteerziehung in der Schule greift hier ein und versucht die für die jeweilige Kultur existierenden Werte als "Propria" einer Gesellschaft darzustellen - ein nicht unumstrittener Prozess, denn es stellt sich nur allzu leicht die Frage nach der Legitimation.
Die vorliegende Arbeit möchte einen Überblick über den Werte- und Generationenkonflikt geben, indem sie verschiedene Grundlagen beleuchtet, auf welche Werte basieren. Im gleichen Moment wird die Notwendigkeit, nach Werten und Normen zu fragen, als ein Zeichen von Kultur als bildende Größe dargestellt.
Inhaltsverzeichnis
- I. Sachverhalt
- II. Werte- und Normpolyvalenzen und Wertewandel
- III. Werteerziehung und deren ethische Grundlegungen
- III.1. Die christliche Position
- III. 2. Die Philosophie Platons und Aristoteles'
- III.3. Die Aufklärung
- IV. Werteerziehung im Sinne des Schulgesetzes für Baden-Württemberg
- V. Der Auftrag der Pädagogik
- VI. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem Wertewandel zwischen den Generationen und dessen pädagogischen Implikationen in der Werteerziehung. Der Autor beleuchtet die Herausforderungen der Wertevermittlung in einer Gesellschaft, die durch Individualisierung und Pluralisierung geprägt ist.
- Der Wandel von Normen und Werten in der Gesellschaft
- Die Bedeutung der Werteerziehung im Kontext von Individualisierungsprozessen
- Die unterschiedlichen Konzepte von Erziehung in verschiedenen historischen Epochen
- Die Rolle der Familie und der Schule in der Wertevermittlung
- Der Stellenwert von Autonomie und Selbstverwirklichung in der modernen Werteerziehung
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet die historische Perspektive der Werteerziehung und zeigt, dass Erziehung immer eine Form der Wertevermittlung ist. Es wird darauf hingewiesen, dass die Frage nach der „richtigen“ Erziehung eng mit der Frage nach dem Menschenbild verbunden ist, das einer Gesellschaft zugrunde liegt.
Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit dem Wertewandel und dessen Einfluss auf die pädagogische Praxis. Es wird argumentiert, dass Werte und Normen einem ständigen Wandel unterliegen, was sowohl Herausforderungen als auch Chancen für die Werteerziehung mit sich bringt.
Das dritte Kapitel untersucht verschiedene ethische Grundlegungen der Werteerziehung. Die christlichen, platonischen und aufklärerischen Konzepte der Wertevermittlung werden beleuchtet und in ihrem historischen Kontext erläutert.
Kapitel vier behandelt die Werteerziehung im Rahmen des Schulgesetzes für Baden-Württemberg.
Das fünfte Kapitel widmet sich dem Auftrag der Pädagogik in der modernen Gesellschaft.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themen Wertewandel, Werteerziehung, Individualisierung, Normpolyvalenz, Generationenkonflikte, Erziehungsphilosophie, Bildung, Pädagogik und Gesellschaft. Die Arbeit vertieft sich außerdem in die theoretischen Konzepte von Aristoteles, Plato, Immanuel Kant und anderen wichtigen Denkern.
- Arbeit zitieren
- Daniele Lupardi (Autor:in), 2004, Über den Wertewandel zwischen den Generationen und von deren pädagogischer Implikation in der Werteerziehung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/73106