Die zunehmende Globalisierung, verbunden mit steigendem internationalem Wettbewerbsdruck, drängt Unternehmen dazu, die im Laufe der Zeit gewachsenen Strukturen und Managementinstrumente neu zu überdenken. Der Wandel der Märkte, vom Verkäufer- zum Käufermarkt, zwingt die Unternehmen sich auf diese neue Situation einzustellen. Seitens verantwortlicher Manager werden Stimmen laut, dass die Kunden nicht mehr bereit sind, die kalkulierten Absatzpreise trotz hervorragender Funktionen und Qualität zu bezahlen. Diese Feststellung kommt jedoch zu spät, wenn sich das Produkt bereits auf dem Markt befindet. Die Folge ist eine Preisherabsetzung auf den Absatzmärkten. Dies wiederum führt zu der Notwendigkeit der Kostensenkung im Unternehmen. Die Reduktion der Kosten reicht aber für nachhaltigen Unternehmenserfolg nicht aus. Es wird eine strategische Erneuerung gefordert, die das Überleben des Unternehmens sichert sowie Wettbewerbsvorteile schafft bzw. erhält.
Die Planung neuer Produkte muss deshalb bereits im Entwicklungsprozess den auf dem Markt erzielbaren Preis und folglich, nach Abzug des Gewinnanteils, die eigene Selbstkostenobergrenze berücksichtigen. Dabei sollten die Kosten der einzelnen Produktfunktionen bzw. -komponenten in Relation zu den perzipierten Kundenbedürfnissen stehen. Nur so kann gewährleistet werden, dass der betriebene Aufwand vom Kunden wahrgenommen und honoriert wird. Eine konsequente Verfolgung dieser Prinzipien repräsentiert die Zielkostenrechnung.
Der Einsatz der Zielkostenrechnung wird in der Literatur nahezu durchgängig positiv bewertet. Als Haupteinsatzbereiche sind vor allem Großunternehmen der Automobil- und Unterhaltungselektronikbranche zu nennen. Aufgrund der in den letzten Jahren gestiegenen Popularität des Controllinginstrumentes Zielkostenrechnung, sind der Bekanntheitsgrad und die Anwendung dessen auch in anderen Branchen gestiegen.
Ziel dieser Arbeit soll es sein, die Möglichkeiten und Grenzen für den Einsatz der Zielkostenrechnung in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) aufzuzeigen. Dabei soll geklärt werden, welche Voraussetzungen für den Einsatz erfüllt werden müssen. Es stellt sich die Frage, ob der Einsatz der Zielkostenrechnung als Controllinginstrument für KMU Sinn macht.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- KMU und Controlling
- Charakteristika von KMU
- Quantitative Abgrenzung und Bedeutung
- Qualitative Abgrenzung und Bedeutung
- Ausgestaltung des Controlling in KMU
- Controllingverständnis in KMU
- Controllinginstrumente in KMU – Notwendigkeit und Realisierung
- Einsatz der Zielkostenrechnung als Controllinginstrument laufend oder fallweise?
- Das Controllinginstrument Zielkostenrechnung
- Die Entstehung der Zielkostenrechnung
- Die Grundidee und die Anwender der Zielkostenrechnung
- Rahmenbedingungen für die Anwendung der Zielkostenrechnung in KMU
- Typisierungsmerkmale und Anwendungsvoraussetzungen
- Marktsegmentierung und Zielmarktbestimmung
- Einsatz der Zielkostenrechnung als Controllinginstrument für KMU
- Zielkostenfindung in KMU
- Methoden der Zielkostenfindung
- Market into Company
- Out of Competitor
- Out of Company
- Out of Standard Costs
- Into and out of Company
- Selektion für das weitere Prozedere
- Zielkostenspaltung in KMU
- Komponentenmethode
- Funktionsmethode
- Die Conjoint-Analyse als Instrument zur Ermittlung der Funktionswertigkeit aus Sicht der Kunden
- Spezifika des Zielkostenkontrolldiagramms
- Möglichkeiten zur Zielkostenrealisierung in KMU
- Wertanalyse
- Prozesskostenrechnung
- Benchmarking
- Kritische Evaluation von Möglichkeiten und Grenzen des Einsatzes der Zielkostenrechnung als Controllinginstrument für KMU
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit befasst sich mit der Zielkostenrechnung als Controllinginstrument im Kontext von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU). Sie untersucht die Möglichkeiten und Grenzen dieses Instruments in der Praxis und analysiert die verschiedenen Methoden der Zielkostenfindung und -spaltung.
- Charakteristika von KMU und ihre Bedeutung für das Controlling
- Die Grundidee und die Entstehung der Zielkostenrechnung
- Anwendungsvoraussetzungen der Zielkostenrechnung in KMU
- Methoden der Zielkostenfindung und -spaltung im Kontext von KMU
- Möglichkeiten und Grenzen der Zielkostenrechnung als Controllinginstrument für KMU
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in die Thematik der Zielkostenrechnung im Kontext von KMU. Im zweiten Kapitel werden die Charakteristika und die Bedeutung von KMU im Hinblick auf das Controlling beleuchtet. Das dritte Kapitel befasst sich mit der Entstehung und den Grundideen der Zielkostenrechnung sowie mit ihren Anwendern. Das vierte Kapitel analysiert die Rahmenbedingungen für die Anwendung der Zielkostenrechnung in KMU, insbesondere die Typisierungsmerkmale und die Anwendungsvoraussetzungen. Im fünften Kapitel wird der Einsatz der Zielkostenrechnung als Controllinginstrument für KMU näher untersucht, wobei die verschiedenen Methoden der Zielkostenfindung, -spaltung und -realisierung im Detail analysiert werden. Das sechste Kapitel befasst sich mit einer kritischen Evaluation der Möglichkeiten und Grenzen der Zielkostenrechnung im Kontext von KMU.
Schlüsselwörter
Zielkostenrechnung, Controlling, KMU, Kostenmanagement, Marktsegmentierung, Zielkostenfindung, Zielkostenspaltung, Wertanalyse, Prozesskostenrechnung, Benchmarking.
- Quote paper
- Dipl.-Kfm. Lukas Bartylak (Author), 2007, Die Zielkostenrechnung als Controllinginstrument für KMU, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/73148