Die Analyse "Zwei Stücke – Drei Dramatiker" widmet sich den beiden Schweizer Literaturgrößen des 20. Jahrhunderts, Max Frisch und Friedrich Dürrenmatt. Deren Drama ist im Kontext der Theaterrevolution Bertolt Brechts, des epischen Theaters, zu sehen. Inwieweit gehen jedoch Frischs und Dürrenmatts Texte mit dem neuen Theater der Desillusion einher, das bis heute das Gegenmodell zum klassisch aristotelischen Theater bildet? Und verfolgen die Autoren damit auch dieselben Ziele?
Nach einer Veranschaulichung des epischen Theaters Brechts, diskutiert der vorliegende Text Übereinstimmungen und Diskrepanzen exemplarisch an Dürrenmatts "Der Besuch der alten Dame" und Frischs "Die große Wut des Philipp Hotz".
Inhaltsverzeichnis
- Zwei Stücke - Drei Dramatiker
- Theaterrevolution nach 1945
- Brechts Maximen – das epische Theater
- Brecht, Frisch und Die große Wut des Philipp Hotz
- Brechts Marxismus und das Private in Frischs Literatur
- Episches Theater der Verfremdung jedoch ohne politischen Aufruf
- Brecht, Dürrenmatt und Der Besuch der alten Dame
- Brechts Marxismus und die Welt erkennen mit Dürrenmatt
- Episches Theater der Verfremdung für den analytischen Blick
- Erfolg und Misserfolg von Brechts Maximen - Der gute Mensch von Sezuan
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Aufsatz analysiert die Reaktionen der beiden Schweizer Dramatiker Max Frisch und Friedrich Dürrenmatt auf die Theaterrevolution Bertolt Brechts. Der Fokus liegt auf den Gemeinsamkeiten und Unterschieden zwischen den drei Autoren in Bezug auf die Anwendung und Adaption von Brechts epischem Theater, insbesondere im Kontext von Frischs „Die große Wut des Philipp Hotz“ und Dürrenmatts „Der Besuch der alten Dame“.
- Einfluss von Brechts epischem Theater auf Frisch und Dürrenmatt
- Vergleich der politischen und gesellschaftlichen Dimensionen in den Stücken
- Analyse der Verfremdungstechniken in „Die große Wut des Philipp Hotz“ und „Der Besuch der alten Dame“
- Unterscheidung der Ziele und Absichten von Brecht, Frisch und Dürrenmatt
- Rezeption und Auswirkungen von Brechts Thesen auf das moderne Theater
Zusammenfassung der Kapitel
Der erste Abschnitt behandelt die Theaterrevolution nach 1945 und die Rolle Bertolt Brechts als prägender Einfluss auf die Entwicklung des modernen Theaters. Er erklärt Brechts Marxismus und dessen Einfluss auf sein episches Theater. Anschließend wird Brechts episches Theater im Detail beleuchtet, mit besonderem Fokus auf die Techniken der Verfremdung.
Kapitel 4 untersucht die Integration von Brechts Maximen in Max Frischs „Die große Wut des Philipp Hotz“. Es analysiert die Übernahme und Modifikation von Brechts Methoden und die spezifischen Besonderheiten, die Frischs Stück von Brechts Arbeiten abheben.
Das fünfte Kapitel widmet sich Friedrich Dürrenmatts „Der Besuch der alten Dame“ und zeigt, wie Dürrenmatt Brechts Marxismus und das epische Theater aufgreift und in seine eigene dramatische Vision integriert. Der Fokus liegt auf den unterschiedlichen Einsatz der Verfremdungstechniken und den spezifischen Interpretationen von Brechts Thesen.
Im sechsten Kapitel wird das Stück „Der gute Mensch von Sezuan“ von Bertolt Brecht als Beispiel für den Erfolg und Misserfolg von Brechts Maximen betrachtet. Dieses Kapitel untersucht die Relevanz und die Kritikpunkte an Brechts Thesen.
Schlüsselwörter
Episches Theater, Verfremdung, Bertolt Brecht, Max Frisch, Friedrich Dürrenmatt, Die große Wut des Philipp Hotz, Der Besuch der alten Dame, Theaterrevolution, Marxismus, gesellschaftliche Kritik, Dramatik, Theaterwissenschaft.
- Quote paper
- Carolina Franzen (Author), 2007, Zwei Stücke - drei Dramatiker: Bertolt Brechts Theatermaximen in Max Frischs 'Die große Wut des Philipp Hotz' und Friedrich Dürrenmatts 'Der Besuch der alten Dame', Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/73264