"Im Frieden ist der Karikaturist ein Darsteller, im Kriege ist er zumal für die Waffen ein Hypnotiseur." so beschreibt Ferdinand Avenarius in seinem Buch "Das Bild als Narr" die Rolle des Künstlers. Schulte-Strathaus meint, die Karikaturzeichner unterscheiden sich von den Soldaten an der Front nur durch die Art ihrer Waffen. Angelika Plum beschreibt in ihrer Dissertation, welche Wertschätzung die Karikaturisten erhalten, wenn sie als offizielle Kriegskünstler ernannt und von den Regierungen sogar finanziell unterstützt werden. Demnach hat die Karikatur eine enorme Bedeutung für die Politik, die Gesellschaft und die Menschen.
Die Zeichner schaffen es in kürzester Zeit, aktuelle Sachverhalte einfach darzustellen und mit Witz, Komik oder Satire zu bereichern. Die kurzfristige Aktualität lässt ganz speziell im Krieg keine lange Planung zu. Den Karikaturisten bleibt kaum Zeit zum Entwerfen, die flüchtigen Ideen werden meist mit Bleistift zu Papier gebracht und mit einem Kommentar für das Geschehen des Tages vervielfältigt. Darüber hinaus muss der Künstler das seelische Gefüge des Volkes kennen, denn nur so ist es ihm möglich, mit Hilfe der publizistischen Darbietung Propagandabild, die Masse der Menschen zu beeinflussen.
In der folgenden Ausarbeitung soll die Wichtigkeit und die Bedeutung der Karikatur dargestellt werden. Besonderes Augenmerk soll dabei auf den Einsatz der Karikatur im ersten Weltkrieg gelegt werden. Darüber hinaus werden die Gräuelbilder - vor allem die der Franzosen - genauer hinsichtlich ihrer Wirkung, Verbreitung und Wertung untersucht. Der Schwerpunkt der Arbeit liegt auf dem Kapitel 3, welches sich mit der Bildpropaganda von Frankreich gegen Deutschland beschäftigt. Satirische Kritik braucht Ansatzpunkte. Welche das für die Gräuel- und Kriegsbilder der Französischen Künstler waren, soll ebenfalls in diesem Kapitel erläutert werden.
Anhand von zahlreichen Bildbeispielen soll die Vielfältigkeit der Bilder und Karikaturen verdeutlicht werden. Im Vordergrund steht dabei die politische Karikatur, aber auch einzelne Beispiele aus der Wirtschaft und Industrie werden angeführt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Karikatur und Feindbild
- Die Karikatur
- Die verschiedenen Formen der Karikatur
- Das Feindbild und seine Formen
- Französische Bildpropaganda im ersten Weltkrieg
- Gräuelpropaganda und Hetzbild in Frankreich
- Wirkung und Wirkungsfaktoren
- Verbreitung und Zensur
- Inhalte, Ideen und Wertung
- Karikatur, Propaganda und Krieg
- Gräuelpropaganda an der Front
- Inhalt und Wirkung
- Abwehr und Gegenmaßnahmen
- Schlussbemerkung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Bedeutung der Karikatur im Ersten Weltkrieg, insbesondere im Hinblick auf die französische Bildpropaganda. Sie untersucht, wie Karikaturen zur Konstruktion von Feindbildern eingesetzt wurden und welche Auswirkungen diese auf die öffentliche Meinung hatten. Die Arbeit beleuchtet die spezifischen Merkmale der französischen Gräuelpropaganda und analysiert ihre Verbreitung und Zensur. Darüber hinaus werden die Inhalte und die Wirkung der Karikaturen im Kontext des Krieges untersucht.
- Die Rolle der Karikatur im Krieg
- Die Konstruktion von Feindbildern durch Karikaturen
- Die französische Bildpropaganda im Ersten Weltkrieg
- Die Wirkung von Gräuelpropaganda
- Verbreitung und Zensur von Karikaturen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Relevanz der Karikatur im Krieg heraus und führt den Leser in die Thematik der französischen Bildpropaganda im Ersten Weltkrieg ein. Kapitel 2 analysiert die Karikatur als künstlerische Gattung und beleuchtet die verschiedenen Formen der Karikatur sowie die Konstruktion des Feindbildes. Kapitel 3 fokussiert auf die französische Bildpropaganda im Ersten Weltkrieg, untersucht die Gräuelpropaganda und ihre Auswirkungen, sowie deren Verbreitung und Zensur.
Schlüsselwörter
Karikatur, Feindbild, Bildpropaganda, Gräuelpropaganda, Frankreich, Erster Weltkrieg, Wirkung, Verbreitung, Zensur.
- Arbeit zitieren
- Antje Visser (Autor:in), 2001, Gräuelzeichnungen und Karikaturen im 1. Weltkrieg, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/7334