Politik umfasst heutzutage mehr, als das bloße Treffen politischer Entscheidungen. Politiktage, in denen über Reformen diskutiert werden, Parteitage, an denen die Partei neue Programme und Ideen für die Zukunft ihrer Partei diskutiert – natürlich Aufgaben, die noch heute von großer Bedeutung sind, die jedoch mehr und mehr in den Hintergrund geraten. Politische Inhalte weichen mehr und mehr dem Hauptaufgabenfeld, dass dem eines Filmstars, Moderators oder Sängers gleicht: der Inszenierung in der Öffentlichkeit. Nie waren die Massenmedien so bedeutsam wie in der Gegenwart – Tendenz steigend. Die Ursache dafür liegt darin begründet, dass die direkte Verbindung von Politik und Bevölkerung von einer indirekten Verbindung über die Medien ersetzt wurde. Die Medien bilden somit die einzige Möglichkeit, sich als Bürger mit Politik auseinanderzusetzen und sich zu informieren. Sie tragen entscheidend zur Meinungsfindung bei. Somit bilden sie neben der Kirche, der Schule oder der Partei eine weitere Sozialisationsinstanz. Die Öffentlichkeitsarbeit läuft dabei in den verschiedenen Ländern ganz unterschiedlich, wobei ein allgemeiner Trend hin zur steigenden Bedeutung des Unterhaltungswertes zu beobachten ist, was somit ganz dem Vorbild der USA folgt. Die Ausprägung dieses „Infotainments“ ist jedoch sehr unterschiedlich. In Italien beispielsweise, worauf hier das Augenmerk gerichtet sein soll, ist der Unterhaltungswert enorm wichtig. Das wichtigste Pressemittel bildet dort ohnehin das Fernsehen. Zeitungen werden nur von einem sehr geringen Bevölkerungsteil gelesen, der sich vor allem in der intellektuellen Elite finden lässt. Die Mehrheit greift auf das Fernsehen zurück, was auf die späte Alphabetisierung des Landes zurückzuführen ist. Dieser Essay will das Phänomen Silvio Berlusconi genauer beleuchten. Ein Mann, der es vom kleinen Bänkerssohn zum reichsten Mann Italiens geschafft hat. Über welche Wege hat er das geschafft? Wie kam Berlusconi an ein solches Medienunternehmen und zugleich in die Position des Ministerpräsidenten? Verstößt das nicht gegen den Vorsatz der Unabhängigkeit der Medien von der Politik? Wie war es möglich, dass Italien einem Mann so viel Macht gegeben hat?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Silvio Berlusconi – „Der Herr der Bilder“
- Berlusconis Werdegang und Gründe für die italienische Akzeptanz seiner fragwürdigen Vergangenheit und seines enormen Machteinflusses
- Silvio Berlusconi, sein Medienimperium und die Pressefreiheit in Italien.
- Berlusconis Selbstinszenierung und Symbolhaftigkeit .....
- Fazit..
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Essay untersucht das Phänomen Silvio Berlusconi und seine Rolle als „Marionettenspieler“ der italienischen Gesellschaft. Er analysiert, wie Berlusconi seine Macht und seinen Einfluss durch geschickte Inszenierung und Manipulation der Massenmedien aufgebaut hat. Die Hauptaufgabe des Essays ist es zu zeigen, wie Berlusconis Einfluss auf die italienische Kultur, Politik und Medienlandschaft wirkte.
- Berlusconis Aufstieg zum reichsten Mann Italiens und seine fragwürdige Vergangenheit.
- Der Einfluss von Berlusconis Medienimperium auf die Pressefreiheit in Italien.
- Die Selbstinszenierung Berlusconis als Symbolfigur und seine Fähigkeit, die italienische Bevölkerung zu beeinflussen.
- Die Rolle der Medien in der politischen Landschaft Italiens und die Auswirkungen von Berlusconis Medienmacht.
- Die Akzeptanz Berlusconis durch die italienische Bevölkerung trotz seiner fragwürdigen Vergangenheit.
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt die These des Essays vor, dass Silvio Berlusconi als Marionettenspieler der italienischen Gesellschaft agierte, der die Menschen durch mediengerechte Inszenierungen manipulierte. Sie beleuchtet den Einfluss der Massenmedien in der heutigen Politik und die besondere Bedeutung des Fernsehens in Italien.
- Silvio Berlusconi – „Der Herr der Bilder“: Dieses Kapitel analysiert den Werdegang Berlusconis, seine fragwürdige Vergangenheit und seinen Aufstieg zum reichsten Mann Italiens. Es beleuchtet, wie Berlusconi durch seine geschickte Nutzung des Fernsehens und seines Medienimperiums Einfluss auf die italienische Gesellschaft gewann. Das Kapitel untersucht auch, ob die Pressefreiheit in Italien unter Berlusconis Herrschaft gefährdet war.
Schlüsselwörter
Dieser Essay befasst sich mit den Themen Medienmacht, politische Kultur, Medienmanipulation, Selbstinszenierung, Pressefreiheit, italienische Politik, Silvio Berlusconi und die italienische Gesellschaft. Er untersucht Berlusconis Werdegang, sein Medienimperium und seine Fähigkeit, die italienische Bevölkerung durch seine Medienpräsenz zu beeinflussen.
- Arbeit zitieren
- Olivia Müller (Autor:in), 2007, Berlusconi als Marionettenspieler der italienischen Gesellschaft, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/73443