„Ja, lustig ist das Studentenleben“ heißt es in einem bekannten Volkslied. Die Jahre des Studiums gelten bis in das frühe 19. Jahrhundert gemeinhin als die ’wilden’ Jahre der zukünftigen Akademiker. In zahlreichen Biographien über einflussreiche Persönlichkeiten wie Goethe, Heine oder Bismarck wird versucht, diesen Zeitabschnitt mit jenen Klischees zu behaften.
Das Leben der Studenten wurde und wird von Teilen der Gesellschaft als Zeitraum betrachtet, der maßgeblichen Einfluss auf die Persönlichkeitsentwicklung des Einzelnen, seine persönliche Akzeptanz und Integration in die Gesellschaft besaß.
Die Gesellschaft erhoffte sich von den Studenten die Ausbildung und Reifung zu späteren Führungskräften für Wirtschaft und Forschung. Man gestand den Studenten in diesem Zusammenhang eine ausschweifendere Phase ihres Lebens zu. Es galt, gesellschaftliche Erfahrungen zu sammeln und sich auf die zukünftigen Aufgaben und deren Bewältigung vorzubereiten. Im Zuge von Studium und indirektem Erlernen gesellschaftlichen Verhaltens fand in der Regel die Suche nach einer künftigen Lebensgefährtin statt.
Dennoch stellt sich die allgemeine Frage, woher stammt das zeitgenössische Bild der wilden Jahre des Studiums? Welche Konflikte existierten zwischen den Studenten und der Gesellschaft? Wie sah die Reaktion der Behörden aus? Gab es Versuche, die entsprechenden Verhaltensweisen zu unterbinden oder steuernd auf die Studenten einzuwirken? Die genannten Fragen bildeten den Leitfaden für die Analyse der Entwicklung des studentischen Lebens in Rostock. Einen weiteren Schwerpunkt stellte die Untersuchung der Entstehung und Entwicklung der studentischen Verbindungen dar.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Forschungsstand und Quellenlage
- Ursprünge des studentischen Lebens
- Formen des studentischen Zusammenlebens
- Die Nationen
- Die Bursen
- Die Landsmannschaften und die Burschenschaften
- Studentische Bräuche und Gewohnheiten
- Studentische Lebensweise im stadtbürgerlichen Umfeld
- Die Deposition und der Pennalismus
- Schlussbetrachtung
- Literaturangabe
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit verfolgt das Ziel, die Entwicklung des studentischen Lebens in Rostock vom Mittelalter bis ins frühe 19. Jahrhundert zu analysieren und dabei die Entstehung und Entwicklung der studentischen Verbindungen zu untersuchen.
- Das zeitgenössische Bild der wilden Jahre des Studiums
- Konflikte zwischen Studenten und Gesellschaft
- Die Reaktion der Behörden auf das studentische Verhalten
- Die Entstehung und Entwicklung der studentischen Verbindungen
- Studentische Bräuche und Gewohnheiten
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt die Forschungsfrage und den Leitfaden für die Analyse der Entwicklung des studentischen Lebens in Rostock dar. Sie beleuchtet das Klischee der "wilden Jahre" des Studiums und fragt nach den Ursachen für diese Vorstellung.
- Forschungsstand und Quellenlage: Dieses Kapitel behandelt die Quellenlage und den Forschungsstand zum Thema des studentischen Lebens in Rostock. Es wird festgestellt, dass es nur wenige Quellen und Forschungsarbeiten zum Thema gibt, die auf das Zusammenleben der Studenten in Rostock fokussieren.
- Ursprünge des studentischen Lebens: Dieses Kapitel beschreibt die Ursprünge der Universitäten und des studentischen Lebens im antiken Griechenland und im Mittelalter. Es wird die Rolle der Kirche im Bildungswesen und die Entstehung der ersten Universitäten in Frankreich und Italien dargestellt.
- Formen des studentischen Zusammenlebens: Dieses Kapitel beschäftigt sich mit verschiedenen Formen des studentischen Zusammenlebens, insbesondere mit den Nationen, Bursen, Landsmannschaften und Burschenschaften.
- Studentische Bräuche und Gewohnheiten: Dieses Kapitel behandelt studentische Bräuche und Gewohnheiten, wie die Lebensweise im stadtbürgerlichen Umfeld, die Deposition und den Pennalismus.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Schlüsselbegriffen studentische Lebensweise, Verbindungen, Burschenschaften, Nationen, Bursen, Traditionen, Bräuche, Konflikte, Universität Rostock, Mittelalter, 19. Jahrhundert, Quellenlage, Forschungsstand, Geschichte.
- Quote paper
- B. A. Daniel Kötzing (Author), 2006, Die Entwicklung des studentischen Lebens in Rostock - Ursprung, Traditionen, Rechte und Konflikte, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/73476