Als Antwort auf die Frage nach den Plänen für die neue Saison gibt Iouri Chevtsov, Trainer des Handballbundesligisten SG Kronau/Östringen, an, sich besser gegen die vermeintlich ‚kleinen’ Gegner präsentieren zu wollen. „Versprechen kann ich allerdings nichts. Solche Spiele wie zu Hause gegen Pfullingen [27:22-Arbeitssieg nach 16:6-Pausenführung gegen den Tabellenletzten] oder in Melsungen [31:28-Niederlage] sowie Minden [30:27-Arbeitssieg nach 17:12-Pausenführung gegen den Vorletzten der Tabelle] werden immer wieder passieren. Ich verstehe den Ärger der Fans, aber das ist Sportpsychologie. Daran wird sich auch in 20 Jahren nichts ändern.“
Wie viel Wahrheit steckt wirklich hinter dem, was der zitierte Handballlehrer „Sportpsychologie“ nennt? Wie lässt sich eine solche Aussage deuten beziehungsweise die Leistung der vermeintlich stärkeren Mannschaft begründen?
Diese und weitere Fragen zur Motivation im Sport, und im speziellen zur Leistungsmotivation im Handball, sollen in dieser Arbeit beantwortet werden.
So soll es die Aufgabe sein, die Beweggründe für Leistung zu hinterfragen. Gibt es gar ein Handeln um des Handelns Willen, sozusagen aufgrund der situationseigenen Ästhetik? Was sind mögliche Motive für Leistungshandeln? Und wie entwickelt sich dieses Phänomen? Ist es beeinflussbar, eventuell schon in der Kindheit? Oder unterscheiden sich Experten von Novizen grundsätzlich aufgrund ihrer Leistungsmotivation?
Zur Klärung dieser und weiterer Fragen wurde eine Untersuchung von 406 Handballern im Alter von 15 bis 55 Jahren durchgeführt.
Kapitel II: Einblick in die psychischen Anforderungen eines (Handball-)Sportlers.
Kapitel III: Hauptaugenmerk auf die Leistungsmotivation, insbesondere auf die Forschungsgeschichte, die Entstehung der Leistungsmotivation und auf ihre Beeinflussbarkeit in den einzelnen Phasen.
Kapitel III: Unterscheidung von Experten und Novizen hinsichtlich der Leistungsmotivation, auch im Rahmen der Expertiseforschung .
Kapitel IV: Fragestellungen für eine Untersuchung.
Kapitel V: Vorüberlegungen zu verschiedenen Motivmessverfahren, der Untersuchungsplanung sowie der Untersuchungsdurchführung.
Kapitel VI: Überblick über die Fragestellung und die dazugehörigen Hypothesen.
Kapitel VII: Auswertung der Ergebnisse.
Kapitel VIII: Diskussion der Methode und des Inhalts und eine umfassende Interpretation.
Inhaltsverzeichnis
- I Einleitung
- II Die psychischen Anforderungen an den Spielsportler
- II.1 Erkenntnisse zur Motivation, Kognition und Emotion
- II.1.1 Kognition
- II.1.2 Emotion
- II.1.3 Motivation
- II.2 Das psychische Anforderungsprofil eines Handballsportlers
- III Die Leistungsmotivation
- III.1 Erläuterungen zur Motivation und zum Motiv
- III.1.1 Motivation
- III.1.2 Motiv
- III.1.3 Leistungsmotivation
- III.1.4 Leistungsmotiv
- III.2 Modelle und Ansätze aus der Forschung
- III.2.1 Das Risikowahlmodell
- III.2.2 Der attributionstheoretische Ansatz
- III.2.3 Das Selbstbewertungsmodell
- III.2.4 Erweitertes Kognitives Motivationsmodell
- III.3 Die Genese der Leistungsmotivation
- III.4 Leistungsmotivation und Expertise
- III.4.1 Expertiseforschung
- III.4.2 Expertise und Talent
- III.4.3 Expertise und Leistungsmotivation
- III.4.4 Leistungsmotivation im Verlauf von Spitzensportkarrieren
- IV Fragestellung
- V Untersuchung
- V.1 Vorüberlegungen zu Motivmessverfahren
- V.2 Untersuchungsplanung
- V.2.1 Das Instrument der Untersuchung – Das LMI-H
- V.3 Untersuchungsdurchführung
- V.3.1 Stichprobe
- V.3.2 Zeitraum, Ort und Ablauf der Untersuchung
- VI Überblick
- VII Auswertung der Untersuchung
- VII.1 Vorgehensweise bei der Auswertung
- VII.2 Ergebnisse der Untersuchung
- VII.2.1 Auswertung zu H1
- VII.2.2 Auswertung zu H2
- VII.2.3 Auswertung zu H3
- VII.2.4 Auswertung zu H4
- VII.3 Zusammenfassung der Ergebnisse
- VIII Diskussion der Methode und des Inhalts
- VIII.1 Diskussion der Methode
- VIII.2 Diskussion des Inhalts
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Leistungsmotivation im Handball über verschiedene Altersstufen hinweg, vergleicht Experten mit Novizen und beleuchtet die zugrundeliegenden psychologischen Faktoren. Ziel ist es, die Beweggründe für leistungsorientiertes Handeln im Handball zu verstehen und die Entwicklung der Leistungsmotivation zu analysieren.
- Psychische Anforderungen an Handballspieler
- Theorien und Modelle der Leistungsmotivation
- Entwicklung der Leistungsmotivation im Laufe der Karriere
- Vergleich der Leistungsmotivation von Experten und Novizen
- Einflussfaktoren auf die Leistungsmotivation im Handball
Zusammenfassung der Kapitel
I Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der Leistungsmotivation im Handball ein und beschreibt den Ausgangspunkt der Untersuchung anhand eines Beispiels aus dem professionellen Handball. Sie formuliert zentrale Fragen, die im weiteren Verlauf der Arbeit beantwortet werden sollen, wie z.B. die Frage nach den Motiven für Leistungshandeln und der Entwicklung dieses Phänomens über die Lebensspanne. Die Einleitung gibt einen Ausblick auf den Aufbau der Arbeit und skizziert die Methodik der durchgeführten Untersuchung mit 406 Handballern verschiedener Altersgruppen.
II Die psychischen Anforderungen an den Spielsportler: Dieses Kapitel beleuchtet die Bedeutung psychologischer Faktoren im Handball. Es analysiert die komplexen Wechselwirkungen von Kognition, Emotion und Motivation im Kontext von Leistungssport und skizziert ein psychologisches Anforderungsprofil für Handballspieler. Es bildet die Grundlage für das Verständnis der Rolle der Leistungsmotivation im folgenden Kapitel.
III Die Leistungsmotivation: Dieses Kapitel stellt verschiedene Theorien und Modelle der Leistungsmotivation vor, beginnt mit Erläuterungen zu den Begriffen Motivation und Motiv und konzentriert sich anschließend auf die Leistungsmotivation. Es werden verschiedene Forschungsansätze wie das Risikowahlmodell, der attributionstheoretische Ansatz, das Selbstbewertungsmodell und das erweiterte kognitive Motivationsmodell detailliert erläutert und miteinander verglichen. Darüber hinaus befasst sich dieses Kapitel mit der Genese der Leistungsmotivation und untersucht den Einfluss von Expertise auf die Leistungsmotivation im Verlauf einer Sportkarriere.
Schlüsselwörter
Leistungsmotivation, Handball, Expertise, Sportpsychologie, Motivation, Kognition, Emotion, Motiv, Risikowahlmodell, Attributionstheorie, Selbstbewertungsmodell, Experten-Novizen-Vergleich, Altersstufen, Fragebogenstudie.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Leistungsmotivation im Handball
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die Leistungsmotivation im Handballsport über verschiedene Altersstufen hinweg. Sie vergleicht die Leistungsmotivation von Experten und Novizen und analysiert die zugrundeliegenden psychologischen Faktoren. Das Hauptziel ist es, die Beweggründe für leistungsorientiertes Handeln im Handball zu verstehen und die Entwicklung der Leistungsmotivation über die Zeit zu beleuchten.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themenschwerpunkte: die psychischen Anforderungen an Handballspieler, Theorien und Modelle der Leistungsmotivation (einschließlich Risikowahlmodell, Attributionstheorie, Selbstbewertungsmodell und erweitertem kognitivem Motivationsmodell), die Entwicklung der Leistungsmotivation im Laufe einer Sportkarriere, einen Vergleich der Leistungsmotivation von Experten und Novizen sowie die Einflussfaktoren auf die Leistungsmotivation im Handball.
Welche Methodik wurde angewendet?
Die Untersuchung basiert auf einer Fragebogenstudie mit 406 Handballern verschiedener Altersgruppen. Das verwendete Instrument ist das LMI-H (Leistungsmotivationsinventar Handball – der Name ist fiktiv und dient nur als Beispiel). Die Arbeit beschreibt detailliert die Untersuchungsplanung, die Durchführung und die Auswertung der Daten.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in folgende Kapitel: Einleitung, Psychische Anforderungen an den Spielsportler, Leistungsmotivation (mit Unterkapiteln zu verschiedenen Theorien und Modellen sowie der Genese und dem Einfluss von Expertise), Fragestellung, Untersuchung (inkl. Untersuchungsdesign und -durchführung), Überblick, Auswertung der Untersuchung (mit detaillierter Darstellung der Ergebnisse zu verschiedenen Hypothesen), und Diskussion der Methode und des Inhalts.
Welche Schlüsselbegriffe sind relevant?
Schlüsselbegriffe der Arbeit sind: Leistungsmotivation, Handball, Expertise, Sportpsychologie, Motivation, Kognition, Emotion, Motiv, Risikowahlmodell, Attributionstheorie, Selbstbewertungsmodell, Experten-Novizen-Vergleich, Altersstufen, und Fragebogenstudie.
Wie ist der Aufbau der Arbeit?
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die Thematik einführt und die Forschungsfragen formuliert. Es folgen Kapitel zur Beschreibung der psychischen Anforderungen im Handball und zur detaillierten Darstellung verschiedener Theorien der Leistungsmotivation. Die Methodik der durchgeführten empirischen Untersuchung wird erläutert, gefolgt von der Präsentation und Diskussion der Ergebnisse. Die Arbeit schließt mit einer Zusammenfassung und Diskussion der Ergebnisse im Kontext der verwendeten Methoden.
Welche Ergebnisse werden präsentiert?
Die Arbeit präsentiert die Ergebnisse der Auswertung des LMI-H Fragebogens, aufgeteilt nach verschiedenen Hypothesen (H1 bis H4). Die Ergebnisse werden detailliert beschrieben und im Hinblick auf die Forschungsfragen diskutiert.
Für wen ist diese Arbeit relevant?
Diese Arbeit ist relevant für Wissenschaftler im Bereich der Sportpsychologie, Handballtrainer, sowie alle, die sich für die psychologischen Aspekte von Leistungssport und die Entwicklung von Leistungsmotivation interessieren.
- Quote paper
- Jörg Bader (Author), 2007, Leistungsmotivation im Handball - ein Experten-Novizen-Vergleich über mehrere Altersstufen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/73636