geprägt durch Auffassung der Kirche, Juden seien verstockt, weil sie sich nicht missionieren ließen Zerstreuung der Juden in alle Welt Gottesstrafe für Jesu Kreuzigung Tötung der Juden nicht erlaubt
ab 11. Jh. Verhärtung: soziale/ rechtl. Lage der Juden sollte verschlechtert werden
Kreuzzüge als Feldzug gegen "alle Feinde Christi" führt zur Vernichtung der jüd. Gemeinden am Rhein und anderswo
306 Verbot von Ehe und geschlechtlichem Verkehr zwischen Juden und Christen
Verbot des gemeinsamen Essens
535 Verbot für Juden, öffentliche Ämter zu bekleiden
538 Verbot für Juden, christliche Knechte, Mägde, Sklaven zu halten
dürfen sich während Karwoche nicht öffentlich zeigen
692 Christen dürfen keine jüd. Ärzte konsultieren
1050 Verbot für Christen, bei Juden zu wohnen
1078 Juden müssen wie Christen den Kirchenzehnt entrichten
1179 Juden dürfen Christen nicht anklagen, auch nicht gegen sie zeugen Juden dürfen zum Christentum konvertierte Juden nicht enterben
1215 4. Laterankonzil:
Juden müssen ein Kennzeichen tragen
Verbot von "Wucherzinsen", ohne Begriff zu präzisieren
führt zur Abdrängung der Juden in Geldhandel; Zugang zu Zünften/ Gilden verwehrt, weil diese auf christl. Rechts- u. Verhaltensformen basierten
1222 Verbot des Synagogenbaus
1267 Juden dürfen nur in eigenen Vierteln wohnen
Verbot der Teilnahme an jüd. Festen für Christen
Juden dürfen mit einfachen Leuten nicht über kathol. Glauben disputieren
1279 Verbot des Bodenverkaufs an Juden durch Christen
1434 Juden dürfen keinen akademischen Grad erwerben
Juden zur Teilnahme an Zwangspredigten verpflichtet
[...]
Inhaltsverzeichnis
- Begriffsklärung
- Antjüdische Regeln des kanonischen Rechts
- Juden im MA
- Juden in der Neuzeit
- Historischer Hintergrund zur Person von Süß
- Zum Begriff des „Hoffaktors“
- Zur Kabbala
- Wilhelm Hauff und „Jud Süß“
- Jud Süß (erschienen 1827)
- Inhalt der Novelle
- Juden im 19.Jh. in Berlin und den Staaten des Deutschen Bundes
- Lion Feuchtwanger und „Jud Süß“
- Jud Süß (erschienen 1925)
- Inhalt des Romans
- Juden um 1920
- Sachanalyse
- Sprachliche Merkmale bei Feuchtwanger
- Feuchtwanger über „Jud Süß“
- Anmerkungen zur Verfilmung durch Harlan
- Zur Zielsetzung des Filmes
- Auswirkungen des Filmes
- Harlan 1948 vor seinem Prozess an den Rabbiner Dr. Prinz
- Ideen zu einer Unterrichtsreihe
- Ziel der Reihe
- Methoden
- Materialien (bisher vorbereitete Folien/ Texte)
- Verwendete Literatur
- Weitere Literaturhinweise
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Planung einer Unterrichtsreihe zu „Jud Süß“ für eine Oberstufenklasse. Die Reihe soll die Schüler auf einen Besuch des Harlan-Films „Jud Süß“ im Haus der Wannsee-Konferenz vorbereiten. Die Arbeit beleuchtet dabei die historischen Hintergründe der Figur des „Jud Süß“, die literarischen Adaptionen von Wilhelm Hauff und Lion Feuchtwanger sowie die kontroverse Verfilmung des Stoffes durch Veit Harlan.
- Historische Entwicklung des Antisemitismus
- Die Figur des „Jud Süß“ in Literatur und Film
- Die Rolle von Stereotypen und Vorurteilen
- Die Nutzung von Geschichte für politische Zwecke
- Die Bedeutung der Medienkritik
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Kapitel "Begriffsklärung", "Antjüdische Regeln des kanonischen Rechts", "Juden im MA" und "Juden in der Neuzeit" befassen sich mit der historischen Entwicklung des Antisemitismus und den gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, in denen das Bild des „Jud Süß“ entstanden ist. Die Analyse der antijüdischen Regeln des kanonischen Rechts beleuchtet die systematische Entrechtung und Diskriminierung der Juden im Mittelalter. Der Abschnitt über die Juden in der Neuzeit zeichnet die fortgesetzte Ausgrenzung der Juden nach der Reformation und die Entwicklung der Rassenlehre nach.
- Das Kapitel "Historischer Hintergrund zur Person von Süß" gibt einen Überblick über die historische Person Josef Süß Oppenheimer und beleuchtet die Quellenlage sowie die widersprüchlichen Informationen über sein Leben. Der Abschnitt erläutert die Rolle des „Hoffaktors“ am Württembergischen Hof und die ökonomischen und politischen Hintergründe der komplexen Figur des Josef Süß Oppenheimer.
- Die Kapitel "Wilhelm Hauff und „Jud Süß“" und "Lion Feuchtwanger und „Jud Süß“" analysieren die literarischen Adaptionen der Figur durch Wilhelm Hauff und Lion Feuchtwanger. Dabei werden die Inhalte der jeweiligen Novellen und Romane zusammengefasst, um die literarische Auseinandersetzung mit dem „Jud Süß“ Thema in verschiedenen Epochen zu beleuchten.
- Der Abschnitt „Anmerkungen zur Verfilmung durch Harlan“ beleuchtet die filmische Adaption von Veit Harlan. Dieser Teil der Arbeit fokussiert auf die Intentionen des Regisseurs und die kontroversen Folgen des Films.
Schlüsselwörter
Die Arbeit widmet sich den Themen Antisemitismus, „Jud Süß“, Stereotypen, Vorurteile, Geschichte, Literatur, Film, Veit Harlan, Lion Feuchtwanger, Wilhelm Hauff, Josef Süß Oppenheimer, Medienkritik und Geschichtsbewusstsein. Die Analyse der literarischen und filmischen Adaptionen des Stoffes erlaubt einen Einblick in die komplexen Zusammenhänge zwischen Geschichte, Kultur und Propaganda. Der Fokus liegt dabei auf der Frage, wie die Figur des „Jud Süß“ im Laufe der Geschichte instrumentalisiert wurde und welche Bedeutung die Medienkritik in diesem Kontext einnimmt.
- Arbeit zitieren
- Albrecht Trübenbacher (Autor:in), 2000, Planung einer Unterrichtsreihe zu 'Jud Süß' für eine Oberstufenklasse in Vorbereitung eines Besuchs des Harlan-Films 'Jud Süß' im Haus der Wannsee-Konferenz, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/7387