In Deutschland engagieren sich sechsunddreißig Prozent der Bürger freiwillig. Zu diesem Ergebnis kommt das zweite Freiwilligensurvey im Aufrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) aus dem Jahr 2004. Dies entspricht einem Anstieg von zwei Prozent gegenüber dem letzten Survey und auch die Bereitschaft bei nicht Engagierten, sich freiwillig zu betätigen, ist gestiegen. Die Bundesregierung definiert dabei als freiwillige Tätigkeit „jede freiwillig erbrachte, nicht auf Entgelt ausgerichtete Tätigkeit, die am Gemeinwohl orientiert ist“. Im Zusammenhang mit der aktuellen Diskussion um freiwilliges Engagement ist auch die Vielzahl unterschiedlicher Begrifflichkeiten zu sehen, die ihren Ursprung in einem Strukturwandel des klassischen Ehrenamtes, aufgrund veränderter gesellschaftspolitischer Rahmenbedingungen und dem damit verbundenen Wertewandel haben. Als Beispiel sollen hier nur einige genannt werden. Das Ehrenamt eher als Position im organisatorischen Bereich einer Nonprofit-Organisation (NPO) mit Führungsfunktionen. Freiwilligenarbeit als eher projektbezogenes Engagement ohne eine längerfristige Bindung und bürgerschaftliches Engagement als Oberbegriff für das breite Spektrum von gemeinwohlorientierten Tätigkeiten. In der Praxis werden die Begriffe oft uneinheitlich, teils synonym verwendet und Unterschiede werden häufig nur im Versicherungsschutz gemacht. Vor diesem Hintergrund erfolgt auch im Rahmen dieser Arbeit ein synonymer Gebrauch der Begrifflichkeiten, wobei der Begriff der Freiwilligen bevorzugt verwendet wird. Ursächlich dafür sind die Ergebnisse des Freiwilligensurvey in dem der größte Teil der Befragten seine Tätigkeit als Freiwilligenarbeit bezeichnet.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Strukturelle Besonderheiten des Personals in Nonprofit-Organisationen
- Die Beschäftigung hauptamtlicher und freiwilliger Mitarbeiter
- Merkmale und Motive hauptamtlicher Mitarbeiter
- Merkmale und Motive freiwilliger Mitarbeiter
- Das Verhältnis von hauptamtlichen und freiwilligen Mitarbeitern
- Chancen der Zusammenarbeit
- Kritische Faktoren der Zusammenarbeit
- Die Beschäftigung hauptamtlicher und freiwilliger Mitarbeiter
- Konzeption des Freiwilligenmanagements in Nonprofit-Organisationen
- Entwicklung und Bedeutung des Freiwilligenmanagements
- Die besondere Rolle des Freiwilligenkoordinators
- Der Prozess des Freiwilligenmanagements
- Bedarfseinschätzung und Planung eines Freiwilligenprogramms
- Aufgaben- und Stellenentwicklung für Freiwillige
- Anwerbung und Gewinnung von Freiwilligen
- Vorstellungsgespräche und Einpassung von Freiwilligen
- Orientierung, Einarbeitung und Fortbildung von Freiwilligen
- Unterstützung, Begleitung und Motivation von Freiwilligen
- Aufbau eines Anerkennungssystems für Freiwillige
- Evaluation des Freiwilligenmanagements
- Zusammenfassung und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Bedeutung von Freiwilligenarbeit in Nonprofit-Organisationen (NPO) und untersucht, wie diese durch ein systematisches Freiwilligenmanagement gewinnbringend genutzt werden können. Der Fokus liegt dabei auf der Analyse der strukturellen Besonderheiten von hauptamtlichen und freiwilligen Mitarbeitern in NPO, der Darstellung des Verhältnisses zwischen beiden Gruppen und der Entwicklung eines erfolgreichen Freiwilligenmanagement-Konzepts.
- Herausforderungen und Chancen der Zusammenarbeit von hauptamtlichen und freiwilligen Mitarbeitern
- Entwicklung und Bedeutung des Freiwilligenmanagements
- Prozess des Freiwilligenmanagements: von der Bedarfseinschätzung bis zur Evaluation
- Motivation und Integration von Freiwilligen in NPO
- Sicherung der Qualität von Freiwilligenarbeit
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in das Thema Freiwilligenarbeit, beleuchtet den aktuellen Stand der Diskussion und die Bedeutung des Themas im Kontext des gesellschaftlichen Wandels. Kapitel 2 widmet sich den strukturellen Besonderheiten des Personals in NPO. Es analysiert Merkmale und Motive von hauptamtlichen und freiwilligen Mitarbeitern und beleuchtet die Chancen und Herausforderungen ihrer Zusammenarbeit. In Kapitel 3 wird die Konzeption des Freiwilligenmanagements vorgestellt, dessen Entwicklung und Bedeutung erläutert und die Rolle des Freiwilligenkoordinators hervorgehoben. Im Anschluss wird der Prozess des Freiwilligenmanagements in seinen verschiedenen Stufen, von der Bedarfseinschätzung bis zur Evaluation, detailliert dargestellt.
Schlüsselwörter
Freiwilligenarbeit, Nonprofit-Organisationen, Freiwilligenmanagement, hauptamtliche Mitarbeiter, freiwillige Mitarbeiter, Zusammenarbeit, Motivation, Integration, Qualitätssicherung, Bedarfseinschätzung, Planung, Anwerbung, Einarbeitung, Begleitung, Evaluation
- Arbeit zitieren
- Susanne Kroll (Autor:in), 2007, Freiwilligenmanagement und die Zusammenarbeit hauptamtlicher und freiwilliger Mitarbeiter in Nonprofit-Organisationen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/73993