Die freie Wahl der Konfession blieb im Europa des 17. Jahrhunderts noch lange Zeit Illusion oder war gar undenkbar. In den meisten Fällen war es verboten, einer anderen Glaubensrichtung anzugehören als das jeweilige Staatsoberhaupt. Auf Grund der Überzeugung der verschiedenen Kirchen, jeweils die einzig wahre Auslegung des Christentums zu vertreten, wurden anders denkende Christen nicht nur verfolgt, zur Buße gezwängt, verbannt und verurteilt, sondern ganz Europa mit lang andauernden, zerstörerischen und blutigen Glaubenskriegen überzogen.
In der Arbeit wird ein in dieser Zeit verfasstes religionskritisches Werk des englischen Philosophen John Toland näher betrachtet und besonders darauf eingegangen, inwiefern es Wunder in der Bibel gibt, welcher Natur sie sind und in welcher Beziehung sie zur Vernunft stehen.
Dazu ist es notwendig, sich zunächst einmal mit dem Autor und seiner Biographie zu beschäftigen, ebenso wie mit der philosophischen Strömung des Deismus, welcher Toland aus heutiger Sicht angehörte. Aufgrund der verschiedenen Strömungen des Deismus ist es weiterhin unerlässlich, sich mit diesem kurz zu befassen, sowie den Verfasser und sein Werk einzuordnen. Darauf folgt eine kurze Abhandlung über die Rolle der Vernunft in »christianity not mysterious«, um schließlich auf die Wunder in der Religion eingehen zu können.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- John Toland
- Der Deismus
- Ziele und Ansichten der Deisten
- Die verschiedenen Strömungen
- Die Vernunft in "Christianity not Mysterious"
- Was ist ein Wunder?
- Die Natur von Wundern
- Der Zweck von Wundern
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht das religionskritische Werk des englischen Philosophen John Toland "Christianity not Mysterious" und analysiert, wie er mit dem Konzept von Wundern in der Bibel umgeht. Insbesondere geht es um die Frage, welcher Natur diese Wunder sind und in welcher Beziehung sie zur Vernunft stehen.
- Die religiöse und geistige Lage im 17. Jahrhundert und die Konflikte zwischen verschiedenen christlichen Strömungen
- Die Biographie John Tolands und seine Einordnung in die philosophische Strömung des Deismus
- Die Rolle der Vernunft in Tolands Werk "Christianity not Mysterious"
- Tolands Kritik an Wundern in der Bibel und seine Sichtweise auf die Natur und den Zweck von Wundern
- Die Verbindung zwischen Tolands Ansichten und der Entstehung des Deismus
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Diese Einleitung beleuchtet den religiösen und geistigen Kontext des 17. Jahrhunderts, in dem John Toland lebte. Der Autor stellt die Konflikte zwischen verschiedenen christlichen Strömungen und die damit verbundene Verfolgung andersdenkender Christen heraus. Er betont, dass Tolands Werk "Christianity not Mysterious" in diesem Kontext entstand und sich mit der Frage der Wunder auseinandersetzt.
John Toland
Dieser Abschnitt bietet eine kurze Biografie John Tolands, der als Vertreter der englischen Aufklärung und Freidenker gilt. Er skizziert Tolands akademischen Werdegang, die Entstehung seines Werks "Christianity not Mysterious" und die Kritik, die er dafür erhielt. Der Abschnitt stellt außerdem Tolands Verbindung zum Deismus und seine Sicht auf das Christentum und die Bibel dar.
Der Deismus
Dieser Abschnitt erklärt den Deismus als eine philosophische Strömung, die sich von den traditionellen monotheistischen Religionen unterscheidet. Er beschreibt die grundlegenden Ansichten der Deisten, die an einen vernunftbegabten Gott glauben, der die Welt erschaffen hat, aber sich nicht in den Ablauf der Geschichte oder die Natur einmischt.
Die Vernunft in "Christianity not Mysterious"
Dieser Teil der Arbeit beleuchtet Tolands Einsatz der Vernunft in seinem Werk "Christianity not Mysterious". Er untersucht, wie Toland die Bibel mit Vernunft interpretiert und die Mysterien, die in ihr zu finden sind, hinterfragt.
Was ist ein Wunder?
Dieser Abschnitt beleuchtet Tolands Definition von Wundern und seine Kritik an über- oder widernatürlichen Wundern. Er untersucht, wie Toland die Wunder in der Bibel interpretiert und wie er sie mit der Vernunft in Einklang bringt.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter des Textes sind: John Toland, "Christianity not Mysterious", Deismus, Vernunft, Wunder, Bibel, Religionskritik, Aufklärung, Freidenker.
- Quote paper
- Lutz Spitzner (Author), 2006, Die Wunderkritik in John Tolands 'Christentum ohne Geheimnis', Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/73999