Längst sind die Zeiten vorbei, in denen die Apotheker einfach ihre Pillen selbst drehten. Bereits im Jahre 1978 wurden nur noch 0,2% des Gesamtumsatzes der Apotheken durch selbst hergestellte Arzneimittel generiert. Das Umfeld der Pharmaindustrie ist im Laufe der Jahre deutlich komplexer geworden. Wie kaum ein anderer Wirtschaftszweig ist die Arzneimittelbranche immer neuen Veränderungen und starken Reglementierungen unterworfen. Dennoch, oder vielleicht auch gerade deshalb, hat sich ein Bereich gebildet, in dem die unternehmerische Freiheit weniger eingegrenzt ist: Der Selbstmedikationsmarkt. Die World Health Organization unterstreicht ebenfalls die Wichtigkeit der Selbstmedikation als entlastenden Faktor für das Gesundheitssystem und Teil einer zunehmend emanzipierten Gesellschaft. Die Studie „Gesundheitstypologie 2002“
der psychonomics AG belegt diese Aussage. Darin wird die „wachsende Tendenz zur selbstständigen Einnahme und Anwendung rezeptfreier Medikamente“ unterstrichen. Dabei ist Selbstmedikation eigentlich nichts wirklich Neues, sondern vielmehr so alt wie die Menschheit selbst. Dennoch bietet sich gerade in diesem Bereich für pharmazeutische Unternehmen ein wachsendes Umsatzpotential, das es durch adäquate Vermarktungstechniken auszuschöpfen gilt. Der Vermarktung, insbesondere dem Marketing, kann im Markt der Selbstmedikation ein hoher Stellenwert zugeschrieben werden, da die
Regeln des klassischen ethischen Arzneimittelmarktes hier nur eingeschränkt gelten. Vielmehr geht es um die genaue Kenntnis der Marktteilnehmer sowie der Spezifika des Marktes, um die strategische Ausrichtung des Marketings nach diesen Besonderheiten zu gestalten.
Mit Blick auf diese Eigenheiten setzt die folgende Betrachtung genau an diesem Punkt an. Dabei werden zunächst der Selbstmedikationsmarkt und seine Rahmenbedingungen betrachtet, um anschließend näher auf das Marketing auf dem Markt für Selbstmedikation einzugehen. Daneben werden mitunter auch diejenigen Neuerungen beleuchtet, die sich
durch das Gesetz zur Modernisierung der gesetzlichen Krankenversicherung 2004 auf dem Selbstmedikationsmarkt ergeben haben.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einführung
- 2. Der Selbstmedikationsmarkt
- 2.1 Begriffsabgrenzung
- 2.2 Daten und Fakten
- 2.3 Rahmenbedingungen
- 2.3.1 Ökologische Rahmenbedingungen
- 2.3.2 Technologische Rahmenbedingungen
- 2.3.3 Soziodemographische Rahmenbedingungen
- 2.3.4 Rechtliche Rahmenbedingungen
- 2.3.5 Ökonomische Rahmenbedingungen
- 2.3.6 Gesundheitspolitische Rahmenbedingungen
- 3. Marketing
- 3.1 Begriffsabgrenzung
- 3.2 Marktteilnehmer
- 3.2.1 Patient / Verbraucher
- 3.2.2 Apotheke
- 3.2.3 Arzt / Heilpraktiker
- 3.2.4 Pharmazeutischer Großhandel
- 3.2.5 Pharmazeutische Unternehmen
- 3.3 Marketingstrategien
- 3.3.1 Marktfeldstrategie
- 3.3.2 Marktbearbeitungsstrategie
- 3.3.3 Marktteilnehmergerichtete Strategie
- 3.3.3.1 Patient-/Verbrauchergerichtete Strategie
- 3.3.3.2 Apothekergerichtete Strategie
- 3.3.3.3 Arzt- / Heilpraktikergerichtete Strategie
- 3.3.3.4 Pharmagroßhandelgerichtete Strategie
- 3.3.3.5 Wettbewerbergerichtete Strategie
- 3.4 Entwicklungen der Marketingstrategien ausgewählter pharmazeutischer Unternehmen unter dem Einfluss des GMG 2004
- 3.4.1 Vorgehensweise
- 3.4.2 Ergebnisse
- 4. Ausblick
- Begriffsabgrenzung und Daten des Selbstmedikationsmarktes
- Analyse der Rahmenbedingungen des Selbstmedikationsmarktes
- Marketing im Selbstmedikationsmarkt: Marktteilnehmer und Strategien
- Entwicklungen der Marketingstrategien im Kontext des GMG 2004
- Ausblick auf zukünftige Entwicklungen im Selbstmedikationsmarkt
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Diplomarbeit befasst sich mit dem Marketing auf dem Selbstmedikationsmarkt. Sie analysiert die Rahmenbedingungen des Marktes, die relevanten Marktteilnehmer und deren Marketingstrategien.
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 führt in das Thema der Diplomarbeit ein und beschreibt den Forschungsgegenstand. Kapitel 2 beleuchtet den Selbstmedikationsmarkt, indem es eine Begriffsabgrenzung vornimmt, relevante Daten und Fakten darstellt und die Rahmenbedingungen des Marktes analysiert. Kapitel 3 widmet sich dem Marketing im Selbstmedikationsmarkt. Es werden die wichtigsten Marktteilnehmer sowie deren Marketingstrategien vorgestellt und analysiert. Kapitel 4 befasst sich mit der Entwicklung der Marketingstrategien ausgewählter pharmazeutischer Unternehmen unter dem Einfluss des GMG 2004.
Schlüsselwörter
Selbstmedikation, Arzneimittelmarkt, Marketing, Pharmaindustrie, Marktteilnehmer, Marketingstrategien, GMG 2004, Gesundheitspolitik, Verbraucherverhalten, Apotheken, Ärzte
- Arbeit zitieren
- Diplom-Kauffrau Stefanie Gilgenreiner (Autor:in), 2006, Marketing auf dem Selbstmedikationsmarkt, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/74047