Sexuelle Gewalt gegen Menschen mit einer Behinderung gilt in unserer Gesellschaft immer noch als ein großes Tabuthema. Dieses Tabu ist geprägt durch die Einstellung, Menschen mit Behinderungen haben keine Sexualität und seien „geschlechtslose Wesen“. Auch heute noch wird in vielen Einrichtungen das aktive Ausleben von Sexualität von Menschen mit einer Behinderung unterdrückt, teilweise sogar verboten u.a. durch die Vorgaben der jeweiligen Institutionen.
Menschen mit einer Behinderung werden viel zu selten aufgeklärt und ihnen mangelt es an Wissen über sexuelle Gewalt. Dadurch haben sie Schwierigkeiten Grenzüberschreitungen als solche wahrzunehmen.
Aufgrund ihrer besonderen Hilfsbedürftigkeit und Abhängigkeit sind sie besonders gefährdet Opfer von sexueller Gewalt zu werden. In existentiellen Lebensbereichen, wie etwa bei der täglichen Körperpflege, bei Toilettengängen etc. sind sie vom Betreuungspersonal abhängig. Sexuelle Übergriffe sind hier ohne direkte körperliche Gewaltanwendung leicht möglich.
Um zielgerichtet die Thematik meiner Hausarbeit zu behandeln, habe ich zunächst eine Begriffsdefinition von sexueller Gewalt vorgenommen und in einem nächsten Schritt diesen feministischen Definitionsansatz begründet. Mich hat besonders die Fragestellung interessiert, weshalb gerade Menschen mit einer Behinderung zu der Risikogruppe Opfer von sexueller Gewalt zu werden, zählen. Anschließend führe ich eine Studie von den Autoren Zemp et al. auf, die sich mit dem Thema sexuelle Gewalt gegenüber Menschen mit einer Behinderung auseinandergesetzt haben.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Begriffsklärung
- Risikogruppe: Menschen mit einer Behinderung
- Forschungen
- Sexuelle Aufklärung
- Sexuelle Belästigung und sexuelle Gewalt
- Täter und Täterinnen
- Umfeld von Gewalt
- Maßnahmen
- Folgen von sexueller Gewalt
- Folgen für den Täter
- Folgen für das Opfer
- Therapie
- Therapeutischer Prozess
- Präventionsmaßnahmen
- Präventionsprogramm: Anatomische Puppen
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Tabuthema sexueller Gewalt gegenüber Menschen mit Behinderungen. Sie untersucht die Gründe, warum Menschen mit Behinderungen eine Risikogruppe für sexuelle Gewalt darstellen, und beleuchtet die Folgen dieser Gewalt für die Betroffenen. Die Arbeit erforscht zudem präventive Maßnahmen, um sexuelle Übergriffe zu verhindern.
- Begriffsklärung und Definition von sexueller Gewalt
- Menschen mit Behinderungen als Risikogruppe
- Forschungen zu sexueller Gewalt gegenüber Menschen mit Behinderungen
- Folgen sexueller Gewalt für Täter und Opfer
- Präventionsmaßnahmen und das Präventionsprogramm „Anatomische Puppen“
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt das Thema der Arbeit vor und erläutert die Relevanz sexueller Gewalt gegenüber Menschen mit Behinderungen. Sie beleuchtet die Tabuisierung des Themas und die besonderen Herausforderungen, die Menschen mit Behinderungen im Zusammenhang mit sexueller Gewalt erleben.
Kapitel 1 beschäftigt sich mit der Begriffsklärung. Es werden verschiedene Definitionen von sexueller Gewalt vorgestellt und die spezifische Definition von Zemp et al. (2005) für sexuelle Ausbeutung von Menschen mit Behinderungen im Detail erläutert.
Kapitel 2 analysiert die Faktoren, die Menschen mit Behinderungen zu einer Risikogruppe für sexuelle Gewalt machen. Die Abhängigkeit, die Pflegebedürftigkeit und die erschwerte Artikulation von Menschen mit Behinderungen werden als besonders wichtige Aspekte hervorgehoben.
Schlüsselwörter
Sexuelle Gewalt, Behinderung, Risikogruppe, Täter, Opfer, Folgen, Prävention, Anatomische Puppen, Machtverhältnis, Tabuisierung.
- Arbeit zitieren
- Lena Giller (Autor:in), 2007, Sexuelle Gewalt gegenüber Menschen mit Behinderungen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/74177