Politische Einflussmöglichkeiten der Verbände in Deutschland und den USA


Hausarbeit, 2017

17 Seiten, Note: 2,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

1 Einleitung

2 Orte in einer Stadt in „ anderen R ä umen “ nach Foucaults Ansatz
2.1 Heimkinder in den Sechzigern und das Verhältnis der Gesellschaft zu „Anderen“
2.2 Innere und Äußere Isolation

3 Überwachung und Bestragung in der Heimerziehung
3.1 Die Sichtweise von außen

4 Fazit

Literaturverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1 Einleitung

Ein Kapitel, mit dem sich in der bisherigen Wissenschaft der Geschichte nur wenig beschäftigt wurde, ist die Heimerziehung in den fünfziger und sechziger Jahren in Westdeutschland. Kaum erforscht wurde insbesondre das Verhältnis zwischen der Stadt und den Heimen. Seit 2006 ist in der Tat nur eine Aufarbeitungsform durch Peter Wensierski erkennbar. Aufgrund dessen existiert in diesem Bereich relativ wenig an Forschungsliteratur. Diese Arbeit befasst sich hauptsächlich mit diesem Themenkomplex, wobei dieser, außer in der Theorie von Foucault, noch nie historisch evaluiert wurde. Damit ein besseres Verständnis bzgl. der „Räume“ in der Stadt ermöglicht werden kann, wird der Aufsatz des französischen Philosophen Michele Foucaults hinzugezogen. Anhand diesem kann ein besseres Verständnis bzgl. der Beziehungen zur Stadt vermittelt werden bzw. in einen theoretischen Zusammenhang stellen (vgl. Foucault, 1991, S. 65 ff.). Ferner bezieht sich sein Aufsatz auf die Rolle eines solchen Establishments in der Stadt. Es existiert eine weitere Arbeit von Foucault, welche sich vor allem mit dem Thema Macht befasst, damit die Strukturen innerhalb eines Erziehungshauses dieser Zeit zu verstehen sind. Hier handelt es sich um Überwachung und Bestrafung (vgl. Fink-Eitel, 1989, S. 70 ff.). Es werden die Grundlagen von Gefängnissen und deren innere Struktur beleuchtet. Auch hier setzt er sich konkret mit der Funktion der Bestrafung auseinander und macht deren Wirksamkeit deutlich.

In dieser Arbeit werden unterschiedliche Augenzeugenberichte behandelt, damit möglichst viele Perspektiven aufgezeigt werden können.

Der Journalist Peter Wensierski war einer der ersten, der sich mit der Vergangenheit in den verschiedenen Heimen beschäftigt und sogar Interviews mit ehemaligen Erziehern und Heimkindern geführt hat. Seine Arbeit zeigt aufgrund der Vorgehensweise die Möglichkeit, dass man einen Zugang bzgl. der Schicksale in diesem Themenbereich erhält. Es soll aufgezeigt werden, dass die Gegebenheiten, in welchen die Heime bestehen, einem analogen Muster ausgesetzt sind. Ulrike Winkler und Walter Schmul arbeiten nach einem annähernden Prinzip. Beide haben Studien in Volmarstein Studien über die Gewalt bzgl. der Erziehung von Körperbehinderter durchgeführt und haben hier ebenfalls Kontakt zu ehemaligen Bewohnern aufgenommen (vgl. Schmul und Winkler, 2013, S. 24 f.). Anschließend wird die Frage nach der Beziehung zwischen Heim und Stadt sowie die Beziehung zwischen Schützling und Erzieher untersucht. Es stellt sich die Frage, ob es sich um eine Inklusion oder eine systematische Exklusion der Kinder handelt. Zuerst soll der Ansatz von Foucault dargestellt und anschließend soll dieser auf die Berichte von den Bewohnern bezogen werden. Diese Bewohner berichten über ihr Empfinden bzgl. der Bedingungen in den Heimen der vorgestellten Werke und geben dadurch die besten Eindrücke dazu, diesen Sachverhalt angemessen zu untersuchen. In dieser Arbeit erfolgt abschließend eine erneute Zusammenfassung der Stränge und eine Untersuchung, welche darstellt, inwieweit die theoretischen Verhältnisse von Foucault bezüglich der Heimerziehung in Westdeutschland zutreffen.

2 Orte in einer Stadt in „ anderen R ä umen “ nach Foucaults Ansatz

In seinem Ansatz präsentiert Foucault eine Theorie, welche sich mit Orten befasst. Diese Orte existieren jedoch nicht von Natur aus, sondern wurden durch Strukturen der Gesellschaft etabliert. In diesem Zusammenhang spricht er von sogenannten „Heterotopien“ (vgl. Foucault, 1991, S. 68) und es wird zwischen geografisch lokalisierbar und nicht lokalisierbaren Oren unterschieden. Sozial Beziehung sowie Platzierungen werden von beiden Typen ausgedrückt und anhand sozialer Normen bestimmt.

Für Mädchen gab es bis Mitte des 20. Jahrhunderts eine Tradition, die sich „Hochzeitsreise“ nannte; ein althergebrachtes Phänomen. Die Defloration des Mädchens mu[ss]te „nirgendwo“ stattfinden – da war der Zug, das Hotel oder die Hochzeitsreise grade der Ort des Nirgendwo [...].“ (Foucault, 1991, S. 69).

Anhand diesem Beispiel lassen sich die von ihm angesprochenen Verstöße gegen die Norm identifizieren, welche in seinem Ansatz an einer Stelle sind. Somit werden Orte außerhalb der gesellschaftlichen Gegebenheit aufgesucht bzw. geschaffen, welche solch artige Verstöße bzgl. einer Ausprägung vor Menschen verstecken und auch gleichfalls die Menschen, die sich im Sinne der Norm nicht korrekt verhalten haben, zu desintegrieren. Das oben genannte Beispiel der Hochzeitsreise stellt eine Heterotopie dar, welche keiner geografischen Fixierung unterliegt. Darüber hinaus sind dies nach Foucault Orte, welche nur durch eine Krise an Bedeutsamkeit zunehmen. Der zweite Typ ist für eine Stadt entscheidend und wird deswegen ebenso im Aufsatz benannt. Dieser hat die Aufgabe, dauerhafte Verstöße gegen die Standards der Gesellschaft aufzunehmen. Hierbei spricht man von einer Abweichungsheterotopie. Die Norm einer Gesellschaft ist der Faktor, der bzgl. der Interaktion der Individuen zu diesem Ort entscheidet. Jedoch ist die geografische Lokalisierung dieses Ortes wichtig. Er führt Erholungsheime (vgl. Foucault, 1991, S. 69) als Beispiel auf, welche als Ort der Exklusion der Gesellschaft aufzufassen sind. Dort werden Personen untergebracht, die ständig von der gesellschaftlichen Norm abweichen und aufgrund dessen an einen besonderen Ort geschickt werden. Der Grund hierfür ist, dass sie nicht für das existierende System der Gesellschaft tragbar sind.

Des Weiteren ist die Annahme, dass Heterotopien auf einem System von Öffnungen und Schließungen (vgl. Foucault, 1991, S. 71) beruhen, welches diese steuert, ein ebenso zentrales Element des Ansatzes dieser Arbeit. Gleichzeitig sind diese Orte damit offen und isolieren jedoch auch die Menschen voneinander. Die Ansicht von Foucault, dass dem Aufenthalt in dem Großteil der Fälle ein Zwang begründet ist, ist wichtig zum Verständnis. Ferner schwingt bei allem die Grundannahme Foucaults mit, dass die Macht eine enorme Rolle in Verbindung mit menschlichen Gesellschaftsstrukturen spielt.

Es stellt sich nun die Frage, wie solche Annahmen zum Thema dieser Arbeit passen. Damit diese Frage beantwortet werden kann, ist es zunächst wichtig, sich mit den Charakteristiken solcher Heime auseinanderzusetzen und zu sehen, wie diese von Bewohnern bzw. der ansässigen Bevölkerung wahrgenommen wurden. Die Bevölkerung wurde nie bzgl. ihres Verhältnisses zu diesen Heimen befragt und deswegen gibt es leider keine Einblicke in deren Gedanken. Die Rechtslage kann hier als einzige Stütze dienen und wurde von einer Vielzahl der Bevölkerung bedenkenlos akzeptiert. Folglich werden Beispiele von Kindern in den sechziger Jahren aufgezeigt, welche in die Obhut von Fürsorgeeinrichtungen gebracht wurden. Hierdurch soll gezeigt werden, dass die Theorien von Foucault auf die Zeit nach dem Krieg und auf die gesellschaftlichen Strukturen dieser Zeit Anwendung finden.

2.1 Heimkinder in den Sechzigern und das Verh ä ltnis der Gesellschaft zu „ Anderen “

In seinem Buch „Schläge im Namen des Herren“ hat der Autor und Journalist Peter Wensierski Schicksale von damaligen Heimkindern zusammengefasst. Sein Projekt war damals eines der ersten und bezog sich auf die Aufarbeitung der damals schwierigen Vergangenheit in der Bundesrepublik Deutschland. Wensierski verwendete deutliche Worte im Vorwort bzgl. seiner Motivation: „Das Buch richtet sich gegen die Kultur des Verschweigens“ (Wensierski 2006, S. 11). Sein Buch beinhaltet verschiedene Geschichten, die nicht nur das Heimleben verdeutlichen, sondern ebenso die Umstände, anhand welcher die Einweisung erfolgt ist. Ein Paar dieser werden aufgegriffen und es werden Bezüge zu den Ansätzen von Foucault hergestellt.

In den sechziger Jahren war die Einweisung in ein Heim keine Seltenheit und die kirchlichen bzw. öffentlichen Einrichtungen mussten sich nicht darum sorgen, dass sie nicht ausgelastet sind. Folglich soll nun am Beispiel von Giesela Nuthen, welche 1945 geboren wurde, gezeigt werden, wie der Umgang mit der Jugend gestaltete und was die Folgen einer Einweisung in ein Kinderheim waren. Giesela war ein Kind einer Alleinerziehenden, die sich alleine um ihre kleine Familie sorgen musste. Das Mädchen war somit oft alleine und vertreibe sich ihre Zeit mit Musik hören und lesen (vgl. Wensierski 2006, S. 15 ff.). Heutzutage lässt dies nicht auf familiäre Probleme schließen. Wie in den meisten Fällen erfolgt die Anzeige bei der Jugendfürsorge durch die Nachbarn, welche sich um das Mädchen Sorgen machten bzw. von der Lautstärke der Musik gestört waren. Bereits einen Tag nach der Anzeige wurde eine Angestellte von der städtischen Jugendfürsorge zu der Familie Nuthen geschickt. Diese begutachtete das Mädchen und sollte eine Entscheidung treffen. Das Urteil der Angestellten lautete: „zunehmende Verwahrlosung“ (vgl. Wensierski, 2006, S. 19). Leider wurden solche Urteile häufig getroffen und bestärkten das Schicksal vieler Kinder. Ebenso vermerkte die Frau von der Jugendfürsorge in dem Fall von Nuthen: „Ein Mädchen läuft nicht so rum“ (Wensierski 2006, S. 10). Bereits in diesem Beispiel sind die ersten Faktoren zu erkennen, welche auch in Foucaults Ansatz eine Rolle spielen. Die Normen einer Gesellschaft stehen hier auf der einen Seite. Auf der anderen jedoch die Normen einer Gesellschaft. Bei Giesela sind es der Musikgeschmack und ihre Kleider, die laut der Meinung der Ankläger nicht konform mit dem sind, was die Gesellschaft erwartet. Dadurch wird also eine Norm verletzt. Jedoch erkannt man hier auch, dass die Stadt Hinweise aus der Bevölkerung ernst nimmt und sofort handelt. Die gerichtliche und endgültige Entscheidung bzgl. des Aufenthalts wurden erst später erlassen, resultieren jedoch aus der ersten Begegnung mit dem Jugendamt und wurden auch durch den Gerichtsbeschluss bestätigt. Somit ist die Verbringung ein eine Fürsorgeeinrichtung rechtlich unanfechtbar. Derartige Beispiele ehemaliger Heimkinder liegen massig vor und die Gründe solcher Aufenthalte in Heimen sind sehr vielfältig. Es gibt klassische Begründungen seitens der Jugendämter wie beispielsweise Überforderung seitens der Mutter bzgl. der Erziehung der Kinder oder Verwahrlosung (vgl. Wensierski 2006, S. 44). Gründe hierfür waren zum Beispiel aggressive Auffälligkeiten, umhertreiben, Verlogenheit oder die sogenannte „Arbeitsbummelei“. Unter dieser bezeichnete man ein verlangsamtes Arbeitstempo, welches in solch einer Gesellschaft keinen Platz fand, da sich gerade ein Wunder der Wirtschaft geschaffen hatte. Schenkt man diesen Begründungen jedoch an Betrachtung, dann fällt eins auf: Alle angeblich schlechten Charaktereigenschaften sind das Gegenteil der moralischen Werte, welche in der Gesellschaft bereits in der Zeit des Nationalsozialismus eine immense Wirkungskraft besaßen. Scheinbar nehmen die Heime erneute eine Selektion vor.

Diese ist zwar nicht konkret anhand politischer Richtlinien vorgegeben, jedoch ist diese für Heimbewohner deutlich spürbar. Dies kann vor allem anhand der Beschreibungen der Bewohner belegt werden, welche zum ersten Mal ihr neues Zuhause sehen. Zum Beispiel zeigt in Freistatt der Moorhof deutlich, inwiefern sich diese Selektion auch räumlich äußerte. Norbert Mehler war ein ehemaliger Bewohner und er erinnert sich: „Ich schluckte Glassplitter, um eine bessere Fluchtchance zu bekommen, als in mitten des Sumpfes“ (Wensierski 2006, S. 61). Dieses Zitat zeigt ganz deutlich, dass das Verhältnis zu umliegenden Dörfern und Städten weder gesucht, noch in irgendeiner Art und Weise von der Heimleitung gefördert wurden. Ebenso ist hier eindeutig erkennbar, dass die „Abweichenden“ in den Heimen bewusst ausgegrenzt werden. Das heißt, es werden Orte seitens der Gesellschaft hergestellt, die eine gewisse Gruppe von Menschen ausgrenzt, welche gegen deren Normen verstoßen. In den Schilderungen der Heimbewohner wird ersichtlich, dass sich eine Isolation im Baukonzept der Heime widerspiegelt, welche auch von Foucault festgehalten wird.

Ein weiteres Problem, welches hier dargestellt wird zeigt die Stellung der Kirche, welche im Fürsorgesystem der Bundesrepublik einen großen Platz einnimmt. Oft werden diese durch innerkirchliche Gruppen kontrolliert und dadurch konnten städtische Entscheidungsträger oft keinerlei Einfluss hinsichtlich Beschlüsse der Kirche nehmen. Im städtischen Fürsorgebereich wurden ähnliche Erscheinungen beobachtet. Mithilfe der Führungsschicht sind die Ausgrenzung und Isolation als folgerichtig und notwendig akzeptiert worden.

2.2 Innere und Ä u ß ere Isolation

Der zentrale Punkt bzgl. der Anstalten stellte die Isolation dar, welches im Folgenden gezeigt werden soll. Eines der inoffiziellen Ziele der Erziehung stellt in Heimen die Ausgrenzung der Kinder dar. Diese sind durch bauliche und architektonische Verhältnisse und nicht durch erzieherische Maßnahmen manifestiert worden. Im Jahr 2013 erschien eine Studie von Ulrike Winker und Walter Schmul. Diese Isolation zeigt sich in dieser besonders deutlich. Sie sprechen von einer hermetischen Abgrenzung der Außenwelt und die Folgen hinsichtlich einer solchen Exklusion sind aus der Perspektive der Entwicklungstheorie ein enormes Problem. Grund hierfür ist, dass Kinder im Allgemeinen die Möglichkeit benötigen, sich den Raum selbst erschließen zu können. Der Kontakt zur Außenwelt war anhand eines Zaunes unterbunden und es war den Heimbewohnern unmöglich die Einrichtung eigenständig zu verlassen. Laut ehemaliger Heimkindern zeigte sich die Ausgrenzung auch innerhalb der Einrichtungen. Beispielsweise zeigte sich im Johanna-Helenen-Heim in Volmarstein die Isolation anhand von Verboten, welche den Bewegungsradius der Kinder innerhalb der Einrichtung beschränkten. Die Trennung der Geschlechter spielt hier zum einen eine bedeutende Rolle. Unter den Volmarsteiner Anstalten war das Heim integriert und somit waren auch die anderen Einrichtungen wie zum Beispiel das Krankenhaus miteinander verbunden (vgl. Schmul und Winkler 2013, S. 43). Die Schwesternzimmer und auch die Krankenhausstationen waren für die Sprösslinge ein Tabu (vgl. Schmul u. a. 2013, S. 47). Doch wie erlebten bzw. empfanden die Bewohner ihre Situation innerhalb den Gebäuden dieses Heimes? Im Rahmen der Studie wurden Befragungen durchgeführt, welche das Empfinden dieser sehr anschaulich wiedergeben. Einer der Kinder, Wolfgang M., welcher in dem Zeitraum 1947 bis 1967 in diesem Heim untergebracht war, erinnerte sich mit folgenden Worten an seine Zeit im Heim: „Man habe sich [...] ,oft wie im Gefängnis gefühlt’“ (Schmul u. a. 2013, S. 47). Schaut man sich den theoretischen Zusammenhang bzgl. des Beispiels des Gefängnisses an, so ist zu erkennen, dass dieses in die Abweichungsheterotopien passt, welche anhand Foucaults Ansätze beschrieben werden. Die Bewohner fühlen sich an das Heim gebunden und sehen es als Straflager, was zu einem weiteren Punkt führt, welcher bereits am Anfang dieser Arbeit erwähnt wurde. Wie können das Verhalten seitens der Erzieher des Heimes und die bauliche Situation in Einklang gebracht werden? Damit dies theoretisch erklärt werden kann, muss zunächst auf den nächsten Ansatz von Foucault zurückgegriffen werden. Dieser Ansatz beschäftigt sich mit der Thematik der Überwachung und Bestrafung innerhalb der Heimerziehung. Foucault schiebt die Macht, welche sich bereits als zentrale Komponente herausgestellt hat, ins Zentrum seiner Philosophie.

3 Überwachung und Bestrafung in der Heimerziehung

Bevor man sich mit dem Hintergrund der Verhältnisse zwischen den Heimen und Stadt auseinandersetzt, sollte man erst die Theorie von Foucaults überwachen und sich mit den Strafen beschäftigen. Die Gründe hierfür sind offensichtlich. Diese Theorie wird von dem Philosophen vor dem Hintergrund eines Gefängnisses auf. Hier lassen sich jedoch ebenso Parallelen bzgl. der Erziehung in Kinderheimen in der Bundesrepublik Deutschland aufzeigen. Vergleicht man die Schilderungen dieser Heimkinder mit Foucaults Ansatz, dann lassen sich, wie bereits erwähnt, Gemeinsamkeiten feststellen. Des Weiteren gibt dies ebenso einen Ansatz bzgl. des Heimstatus, welcher als zentraler Aspekt des Verhältnisses gesehen werden muss. Foucault erwähnt in seinem Aufsatz „Andere Räume“, wozu die sogenannte Heterotopie im eigentlichen Sinne dient. Sie definiert Platzierungen, welche wiederum die Beziehung definiert (vgl Foucault 1991, S. 67). Somit bedeutet dies, dass die Abweichungsheterotopie eines Gefängnisses aus zwei Bedeutungsinhalten besteht. Zum Einen bezieht sich die Platzierung eines Gefängnisses auf die Position des Gebäudes am Stadtrand zum Beispiel, zum anderen jedoch auf den sozialen Aspekt. Durch diesen Aspekt der Ausgrenzung wird die Außenwelt, sprich alles, was sich im Umkreis befindet, definiert und gleichzeitig kennzeichnet der Aspekt die Insassen der Heterotopie Gefängnis.

Foucault verfasste 1975 das Werk „Überwachen und Strafen“. Es bezieht sich hauptsächlich auf das Gefängnis, jedoch können daraus Aspekte bzgl. der Erziehung in Heimen abgeleitet werden. Hier kann auf das Beispiel des bereits vorgestellten Johanna-Helenen-Heim verwiesen werden. Die relevanten Aspekte bzgl. einer Heimerziehung sollen nun kurz vorgestellt werden, damit Aspekte für die spätere Bezugnahme festgehalten werden können.

[...]

Ende der Leseprobe aus 17 Seiten

Details

Titel
Politische Einflussmöglichkeiten der Verbände in Deutschland und den USA
Hochschule
Universität Regensburg
Note
2,3
Autor
Jahr
2017
Seiten
17
Katalognummer
V742021
ISBN (eBook)
9783346201850
ISBN (Buch)
9783346201867
Sprache
Deutsch
Schlagworte
deutschland, einflussmöglichkeiten, politische, verbände
Arbeit zitieren
Dominik Götz (Autor:in), 2017, Politische Einflussmöglichkeiten der Verbände in Deutschland und den USA, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/742021

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