1. Einleitung: Themen, Hintergründe, Fragen , Thesen
Diese Diplomarbeit will sich mit dem Thema Alkoholismus und Co- Abhängigkeit aus sozialarbeiterischer Perspektive auseinandersetzen.
Seit längerem beschäftige ich mich in Studium und Praxis mit dem Themenfeld Sucht, insbesondere mit Problematiken im Zusammenhang mit illegalen Alltagsdrogen.
Durch die Thematisierung von Alkoholabhängigkeit und Co- Abhängigkeit im Rahmen dieser Ausarbeitung verspreche ich mir den persönlichen Nutzen der Verbreiterung und Vertiefung meiner bisherigen theoretischen Kenntnisse, vor allem aber eine Erweiterung meiner Handlungskompetenzen im sozialarbeiterischen Tätigkeitsfeld der Suchthilfe.
Den Ausgangspunkt meiner Reflexionen zum Themenfeld bilden zahlreiche offene Fragen:
Ist Alkoholismus eine Volkskrankheit welche aber immer nur einzelne Personen betrifft? Müssen Ursachen und Problemlösungsmittel demnach (nur) hier, auf der individuellen Ebene, gesucht bzw. entwickelt werden?
Oder sind mit jedem Alkoholkranken auch dessen Familie, Kollegenkreis und sogar die eigentlichen Helfer (Ärzte, Therapeuten, Pflegepersonal) betroffen?
Wie hängt eine Alkoholerkrankung zusammen mit der Lebenswelt und den sozialen Bezügen einer Person? Was bedeutet in diesem Zusammenhang die häufig bemühte Formel von der „Co- Abhängigkeit“? Was ist überhaupt „co-abhängig“?
Was sind die Symptome? Kann es jeden treffen? Besteht ein Zusammenhang zwischen der Sozialisation in „Alkoholikerfamilien“ und dem Weitertragen der Symptome in die nächste Generation?
Was kann in diesem Kontext die Soziale Arbeit leisten? Wie kann sie den Betroffenen helfen? Gibt es überhaupt ein Entkommen?
Viele Fragen stehen also im Rahmen dieser Arbeit an. Mein Hauptaugenmerk soll in einem ersten Teil auf dem Phänomen der Co- Abhängigkeit, dem Begreifen von Entstehungsursachen und Wirkungen von Co- Abhängigkeit, sowie sozialarbeiterischen Hilfeansätzen liegen.
Dabei werde ich amerikanische Therapien und Erklärungsversuche mit den im Deutschland aktuellen Methoden vergleichen und dazu Stellung beziehen.
Eine weitere wichtige Komponente dieses Teils besteht in der Thematisierung des gesellschaftlichen Umgangs mit Alkoholsucht, bzw. Sucht im Allgemeinen.
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Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung: Themen, Hintergründe, Fragen, Thesen
- 2. Sucht als gesellschaftliches Problem im Kontext Rausch und Krankheit
- 2.1 Alkohol in seiner Bedeutung für die Gesellschaft
- 3. Begriffsbestimmungen, medizinisch-gesellschaftlicher Kontext
- 3.1 Alkoholismus: Verlauf und Symptome
- 3.2 Stadien einer Suchtkarriere
- 3.2.1 Pseudoharmonie
- 3.2.2 Kritische Gewöhnung
- 3.2.3 Die Sucht
- 3.2.4 Abbau und Zusammenbruch
- 4. Co-Abhängigkeit
- 4.1 Begriffsklärung: „Co-Abhängigkeit“, was ist das?
- 4.2 Symptome von Co-Abhängigkeit
- 4.3 Gefühls-Entfremdung, Angst und Wut
- 5. Familie als systemische Gemeinschaft
- 5.1 „Niemand ist eine Insel“
- 5.2 Das „Mobile“ und die systemische Wechselwirkungen in der Familie
- 5.3 Dysfunktionalität in Familien: Offene und geschlossene Systeme
- 5.4 Rollenverteilung in Suchtfamilien und die Weitergabe an die nächste Generation
- 6. Missbrauchserfahrungen und ihre Auswirkungen
- 7. Suchtarbeit: Formen und Möglichkeiten
- 7.1 Selbsthilfegruppen
- 7.2 Beratungsstellen und die Grundsätze sozialer Arbeit
- 7.3 Arbeitsansätze: Sammlung praktischer Leitlinien
- 7.3.1 Eigene Möglichkeiten Co-Abhängigkeit zu beenden
- 7.3.2 Möglichkeiten professioneller Hilfen
- 8. Prävention: Eine soziale Notwendigkeit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit untersucht Alkoholismus und Co-Abhängigkeit aus sozialarbeiterischer Perspektive. Ziel ist die Erweiterung theoretischer Kenntnisse und Handlungskompetenzen im Bereich Suchthilfe. Die Arbeit beleuchtet den gesellschaftlichen Umgang mit Alkoholsucht, die Entstehung und Auswirkungen von Co-Abhängigkeit, sowie sozialarbeiterische Interventionsmöglichkeiten.
- Gesellschaftlicher Umgang mit Alkoholismus und Sucht im Allgemeinen
- Definition und Verständnis von Co-Abhängigkeit
- Auswirkungen von Alkoholismus auf Familienstrukturen und -dynamiken
- Sozialarbeiterische Interventionen und Hilfestrategien bei Co-Abhängigkeit
- Präventive Maßnahmen im Umgang mit Alkoholismus
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Themen, Hintergründe, Fragen, Thesen: Diese Einleitung stellt die Forschungsfrage nach dem Zusammenhang zwischen Alkoholismus, Co-Abhängigkeit und sozialarbeiterischen Interventionsmöglichkeiten. Sie skizziert den persönlichen Hintergrund der Autorin und benennt zentrale Fragen, die im Laufe der Arbeit beantwortet werden sollen, wie z.B. die gesellschaftliche Akzeptanz von Alkohol, die Rolle der Familie und die Wirksamkeit sozialarbeiterischer Ansätze. Die Einleitung legt den Fokus auf die Co-Abhängigkeit und systemische Lösungsstrategien.
2. Sucht als gesellschaftliches Problem im Kontext Rausch und Krankheit: Dieses Kapitel beleuchtet Alkohol als legale Droge und sein ambivalenten Stellenwert in der Gesellschaft. Es diskutiert die gesellschaftliche Akzeptanz von Alkoholkonsum im Alltag, stellt diese aber dem Problem des Alkoholismus und seinen negativen Folgen gegenüber. Der Abschnitt thematisiert den gesellschaftlichen Umgang mit Alkohol, die Doppelmoral im Umgang mit Alkohol, und hinterfragt ob der Rauschsucht an sich oder der Versuch, Probleme mit Alkohol zu bewältigen, die Ursache für die Erkrankung darstellt.
3. Begriffsbestimmungen, medizinisch-gesellschaftlicher Kontext: Dieses Kapitel befasst sich mit der Definition von Alkoholismus und den Stadien einer Suchtkarriere. Es beschreibt den Verlauf und Symptome des Alkoholismus detailliert und differenziert die Phasen der Suchterkrankung von der anfänglichen Pseudoharmonie bis hin zum Abbau und Zusammenbruch. Der medizinische Kontext wird mit gesellschaftlichen Aspekten verknüpft, um ein umfassendes Bild der Erkrankung zu zeichnen.
4. Co-Abhängigkeit: Dieser Abschnitt definiert den Begriff der Co-Abhängigkeit und beschreibt dessen Symptome, einschließlich der emotionalen Entfremdung, Angst und Wut, die bei Angehörigen von Alkoholkranken auftreten können. Es wird untersucht, wie sich Co-Abhängigkeit in Familien auswirkt und welche Faktoren zur Entstehung beitragen.
5. Familie als systemische Gemeinschaft: Dieses Kapitel betrachtet die Familie als ein System, in dem die Sucht eines Mitglieds Auswirkungen auf alle anderen hat. Es analysiert die systemischen Wechselwirkungen und die Rollenverteilung in Suchtfamilien, sowie die Weitergabe von Verhaltensmustern an die nächste Generation. Es werden verschiedene Formen von Dysfunktionalität in Familien beleuchtet.
6. Missbrauchserfahrungen und ihre Auswirkungen: (Der Inhalt dieses Kapitels ist aufgrund der begrenzten Textvorlage nicht rekonstruierbar. Es wird vermutet, dass es sich um die Auswirkungen von Missbrauch auf die Entwicklung von Suchtverhalten und Co-Abhängigkeit handelt.)
7. Suchtarbeit: Formen und Möglichkeiten: Dieses Kapitel beschreibt verschiedene Formen der Suchtarbeit, darunter Selbsthilfegruppen und professionelle Beratungsstellen. Es werden konkrete Arbeitsansätze und Leitlinien vorgestellt, um sowohl Angehörigen als auch Betroffenen zu helfen, die Sucht zu bewältigen und die Co-Abhängigkeit zu beenden. Es werden sowohl individuelle als auch professionelle Hilfsmöglichkeiten aufgezeigt.
8. Prävention: Eine soziale Notwendigkeit: (Der Inhalt dieses Kapitels ist aufgrund der begrenzten Textvorlage nicht rekonstruierbar. Es wird vermutet, dass es sich um die Bedeutung präventiver Maßnahmen im Umgang mit Alkoholismus und Sucht handelt.)
Schlüsselwörter
Alkoholismus, Co-Abhängigkeit, Sucht, Familie, Systemische Therapie, Soziale Arbeit, Prävention, Gesellschaft, Rausch, Handlungskompetenz, Hilfestrategien.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Diplomarbeit: Alkoholismus und Co-Abhängigkeit
Was ist der Gegenstand dieser Diplomarbeit?
Die Diplomarbeit untersucht Alkoholismus und Co-Abhängigkeit aus sozialarbeiterischer Perspektive. Sie beleuchtet den gesellschaftlichen Umgang mit Alkoholsucht, die Entstehung und Auswirkungen von Co-Abhängigkeit sowie sozialarbeiterische Interventionsmöglichkeiten. Ein Schwerpunkt liegt auf der Co-Abhängigkeit und systemischen Lösungsstrategien.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: den gesellschaftlichen Umgang mit Alkoholismus und Sucht allgemein, Definition und Verständnis von Co-Abhängigkeit, Auswirkungen von Alkoholismus auf Familienstrukturen und -dynamiken, sozialarbeiterische Interventionen und Hilfestrategien bei Co-Abhängigkeit sowie präventive Maßnahmen im Umgang mit Alkoholismus. Die Arbeit umfasst auch die Stadien einer Suchtkarriere (Pseudoharmonie, kritische Gewöhnung, die Sucht, Abbau und Zusammenbruch) und verschiedene Formen der Suchtarbeit (Selbsthilfegruppen, Beratungsstellen).
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in acht Kapitel: Einleitung (Themen, Hintergründe, Fragen, Thesen), Sucht als gesellschaftliches Problem, Begriffsbestimmungen (medizinisch-gesellschaftlicher Kontext), Co-Abhängigkeit, Familie als systemische Gemeinschaft, Missbrauchserfahrungen und deren Auswirkungen, Suchtarbeit: Formen und Möglichkeiten sowie Prävention. Jedes Kapitel fasst seine Kernaussagen zusammen.
Was sind die Ziele der Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, theoretische Kenntnisse und Handlungskompetenzen im Bereich Suchthilfe zu erweitern. Sie möchte ein umfassendes Bild von Alkoholismus und Co-Abhängigkeit zeichnen und sozialarbeiterische Interventionsmöglichkeiten aufzeigen.
Welche Schlüsselbegriffe sind relevant?
Wichtige Schlüsselbegriffe sind: Alkoholismus, Co-Abhängigkeit, Sucht, Familie, Systemische Therapie, Soziale Arbeit, Prävention, Gesellschaft, Rausch, Handlungskompetenz und Hilfestrategien.
Welche Phasen der Suchtkarriere werden beschrieben?
Die Arbeit beschreibt die Phasen der Suchtkarriere: Pseudoharmonie, kritische Gewöhnung, die Sucht und Abbau/Zusammenbruch.
Welche Formen der Suchtarbeit werden vorgestellt?
Die Arbeit stellt verschiedene Formen der Suchtarbeit vor, darunter Selbsthilfegruppen und professionelle Beratungsstellen. Sie gibt zudem praktische Leitlinien für Angehörige und Betroffene, um die Sucht zu bewältigen und die Co-Abhängigkeit zu beenden.
Wie wird die Familie in der Arbeit betrachtet?
Die Arbeit betrachtet die Familie als ein System, in dem die Sucht eines Mitglieds Auswirkungen auf alle anderen hat. Sie analysiert die systemischen Wechselwirkungen und die Rollenverteilung in Suchtfamilien sowie die Weitergabe von Verhaltensmustern an die nächste Generation.
Was ist der Fokus der Einleitung?
Die Einleitung legt den Fokus auf die Co-Abhängigkeit und systemische Lösungsstrategien. Sie stellt die Forschungsfrage nach dem Zusammenhang zwischen Alkoholismus, Co-Abhängigkeit und sozialarbeiterischen Interventionsmöglichkeiten.
Welche gesellschaftlichen Aspekte werden betrachtet?
Die Arbeit beleuchtet den gesellschaftlichen Umgang mit Alkoholsucht, die gesellschaftliche Akzeptanz von Alkoholkonsum und die Doppelmoral im Umgang mit Alkohol. Sie hinterfragt, ob die Rauschsucht an sich oder der Versuch, Probleme mit Alkohol zu bewältigen, die Ursache für die Erkrankung darstellt.
- Arbeit zitieren
- Daniel Lieber (Autor:in), 2006, Sozialarbeiterische Ansätze in Suchtsystemen (Alkohol), München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/74233