Diese Arbeit entsteht in Anlehnung an das Hauptseminar „Kästner, Keun & Co“. In diesem Seminar trat die Frage auf, ob die episodenhafte Abfolge der Erlebnisse in „Das kunstseidene Mädchen“ der Struktur des Schelmenromans entsprechen. Ich möchte hiermit untersuchen, ob Irmgard Keuns Werk in der Gesamtheit als Schelmenroman gelesen werden kann. Bei der Lektüre dieses Werkes denkt man zunächst unweigerlich an den Tagebuchroman, den Entwicklungs- oder Gesellschaftsroman. Welcher dieser Romantypen letzten Endes zutreffender ist, möchte ich dabei außen vor lassen. Vielmehr interessiert es mich, inwiefern in „Das kunstseidene Mädchen“ Merkmale der viel älteren Romangattung zu finden sind. Es gibt etliche Punkte, die an den Picaroroman erinnern. So möchte ich zunächst unter Berücksichtigung des Forschungsstandes die Merkmale des Picaroromans herausstellen und einen Arbeitsbegriff formulieren. Anschließend soll eine formale Analyse des Primärtextes erfolgen um schließlich zu einem Urteil zu kommen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Arbeitsbegriff
- Zum Begriff „Schelmenroman“
- Gattungstypische Merkmale
- Der Erzähler
- Die Figur
- Die Handlung
- Abgrenzung zum Bildungsroman
- Zusammenfassung
- Anwendung der Kriterien des Picaroromans auf „Das kunstseidene Mädchen“
- Die Erzählerin
- Die Figur Doris
- Die Handlung
- Schlussfolgerung und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, ob Irmgard Keuns Roman „Das kunstseidene Mädchen“ als Schelmenroman interpretiert werden kann. Sie untersucht, inwiefern Merkmale des Picaroromans im Werk zu finden sind und welche gattungsspezifischen Kriterien erfüllt werden.
- Merkmale des Schelmenromans
- Analyse der Erzählerfigur und Handlung in „Das kunstseidene Mädchen“
- Beziehung zwischen Schelmenroman und Bildungsroman
- Die Rolle der Gesellschaftskritik im Picaroroman
- Historischer Kontext des Picaroromans und seiner Rezeption
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Forschungsfrage und den methodischen Ansatz der Arbeit vor. Kapitel 2 erörtert den Arbeitsbegriff „Schelmenroman“ und die gattungstypischen Merkmale. Hierbei werden verschiedene Definitionen und Perspektiven auf den Schelmenroman beleuchtet, die historische Entwicklung des Genres in Spanien und Deutschland skizziert und die spezifischen Eigenschaften von Erzähler, Figur und Handlung dargestellt. Kapitel 3 wendet die Kriterien des Picaroromans auf „Das kunstseidene Mädchen“ an, indem es die Erzählerin, die Figur Doris und die Handlung des Romans im Kontext der gattungsspezifischen Merkmale analysiert. Die Schlussfolgerung und der Ausblick fassen die Ergebnisse der Arbeit zusammen und eröffnen mögliche weitere Forschungsansätze.
Schlüsselwörter
Schelmenroman, Picaroroman, Irmgard Keun, „Das kunstseidene Mädchen“, Erzählform, Figur, Handlung, Gesellschaftskritik, Gattungsmerkmale, Bildungsroman, historischer Kontext.
- Arbeit zitieren
- Natalia Amandi (Autor:in), 2007, Merkmale des Picaroromans in Irmgard Keuns "Das kunstseidene Mädchen", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/74297