Das Jugendradio blickt auf eine vergleichsweise junge Geschichte in der deutschen Medienlandschaft zurück. Mitte der 90er glaubten die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten mit der Einführung junger Radioprogramme die Wunderwaffe zur Sicherung ihres Hörernachwuchses gefunden zu haben. Erfolgreich eroberten sowohl die Sender des öffentlich-rechtlichen Rundfunks als auch private Programme den Markt der jungen Hörer. Heute verliert die Innovation von damals ihre Bedeutung für den jugendlichen Radiohörer. Gegenüber der Konkurrenz sieht das Jugendradio derzeit alt aus.
Im Mittelpunkt dieser Arbeit stehen die Wettbewerbssituation und zukünftige Entwicklung des Jugendradios. Von diesen Erkenntnissen ausgehend werden strategische Ansätze zur Repositionierung des Jugendradios vorgestellt und entwickelt, sowie eine Einschätzung über die Zukunftsfähigkeit des Jugendradios vorgenommen.
Um die gegenwärtige Situation des Jugendradiomarktes beurteilen zu können, nähert sich diese Arbeit zunächst dem Begriff des Jugendradios und hebt seine primären Merkmale hervor. Zusätzlich müssen die institutionellen und technischen Rahmenbedingungen für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk und die privaten Sender herangezogen werden, um die unterschiedlichen Vorraussetzungen und Bedingungen für die jeweiligen Jugendsender im Jugendradiomarkt zu verdeutlichen. Empirische Daten zu den Verlusten bei Reichweiten und zum Rückgang der Hörfunknutzung belegen erste Krisensymptome. Der darauf folgende Teil widmet sich den Ursachen, die möglicherweise zu diesen Entwicklungen beigetragen haben. Hierbei werden technologische Konkurrenten, die demographische Entwicklung der Zielgruppen sowie der Wettbewerb innerhalb des Mediums Radio dargestellt und analysiert.
Anschließend werden strategische Ansätze zur Repositionierung des Jugendradios vorgestellt und diskutiert, die darauf abzielen für ein jugendliches Publikum wieder an Attraktivität zu gewinnen. Beispielhaft erfolgt eine Betrachtung kürzlich durchgeführter Maßnahmen ausgewählter Jugendsender.
Die abschließende Zusammenfassung bewertet die Maßnahmen der Jugendprogramme sowie die aktuelle Situation des Marktes und diskutiert die Entwicklungstendenzen des Jugendradiomarktes in einem Ausblick.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Der Jugendradiomarkt in Deutschland
- 2.1 Einordnung Jugendradio
- 2.2 Rahmenbedingungen des Hörfunks
- 2.2.1 Öffentlich-rechtlicher Hörfunk
- 2.2.2 Privater Hörfunk
- 2.3 Entwicklung des Jugendradiomarktes seit 2000
- 3. Mögliche Ursachen für den Rückgang der Nutzung des Jugendradios
- 3.1 Potenzielle technologische Konkurrenten
- 3.1.1 Computer
- 3.1.1.1 PC
- 3.1.1.2 Internet
- 3.1.2 Mobile Endgeräte
- 3.1.2.1 MP3-Player
- 3.1.2.2 Podcast
- 3.1.2.3 Mobiltelefon
- 3.1.3 Fernsehen
- 3.1.1 Computer
- 3.2 Demographische Entwicklung der Zielgruppen
- 3.3 Intramediärer Wettbewerb im Hörfunkmarkt
- 3.1 Potenzielle technologische Konkurrenten
- 4. Konzepte zur Repositionierung des Jugendradios
- 4.1 Problemstellung
- 4.2 Strategische Ansätze zur Repositionierung des Jugendradios
- 4.2.1 Marktöffnung
- 4.2.2 Differenzierung
- 4.2.3 Markentransfer
- 4.3 Operative Maßnahmen der Jugendradiosender
- 4.3.1 1LIVE
- 4.3.2 SPUTNIK
- 4.3.3 Weitere Sender
- 5. Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende wissenschaftliche Arbeit untersucht die Entwicklung und die möglichen Ursachen für den Rückgang der Nutzung des Jugendradios in Deutschland. Ziel ist es, die Relevanz des Mediums im Vergleich zu anderen Medienformen zu analysieren und mögliche Strategien zur Repositionierung des Jugendradios zu identifizieren.
- Entwicklung des Jugendradiomarktes seit 2000
- Technologische Konkurrenz durch neue Medien
- Demographische Veränderungen und ihre Auswirkungen auf die Zielgruppe
- Wettbewerb im Hörfunkmarkt
- Konzepte zur Repositionierung des Jugendradios
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die Relevanz des Themas Jugendradio im Kontext der digitalen Medienlandschaft herausstellt. Im zweiten Kapitel wird der Jugendradiomarkt in Deutschland eingeordnet, wobei die Rahmenbedingungen des Hörfunks und die Entwicklung des Jugendradiomarktes seit 2000 im Fokus stehen. Kapitel drei widmet sich möglichen Ursachen für den Rückgang der Nutzung des Jugendradios und analysiert dabei technologische Konkurrenz, demographische Entwicklungen und den Wettbewerb im Hörfunkmarkt.
Im vierten Kapitel werden Konzepte zur Repositionierung des Jugendradios vorgestellt, wobei sowohl strategische Ansätze als auch operative Maßnahmen der Jugendradiosender betrachtet werden. Schließlich wird im fünften Kapitel eine Schlussbetrachtung präsentiert, die die zentralen Ergebnisse der Arbeit zusammenfasst und einen Ausblick auf die Zukunft des Jugendradios gibt.
Schlüsselwörter
Jugendradio, Medienentwicklung, Digitalisierung, Hörfunkmarkt, Repositionierung, Mediennutzung, Zielgruppe, Strategien, Wettbewerb, Konkurrenten, Demographie.
- Quote paper
- Daniel Hischer (Author), 2007, Jugendradio in Deutschland. Ein Auslaufmodell?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/74317