Ausgangspunkte der Planung für eine Sportrehabilitation sind das real ermittelte Leistungsniveau, Trainingsalter, verfügbare Zeit, Ziele des Kunden und die Motivation.
Die Trainingsplanung ist nach der Erfassung des Ist-Zustandes und der Diagnose, sowie der Festlegung von Soll-Zustand und der folgenden Prognose der dritte Schritt der Trainingssteuerung.
Anhand eines Fallbeispiels stellt die Arbeit die Planung der Trainingsabschnitte in Makrozyklus, Meso- und Mikrozyklen vor. Durch die Trainingsplanung in diesen Zyklen kann man langfristig festlegen, wie das Training durchgeführt und gestaltet werden soll. Geplant wird in einem Zeitrahmen von sechs Monaten und leitet daraus alle vier Wochen komplett neue mittel- oder kurzfristige Trainingspläne ab.
INHALTSVERZEICHNIS
I. IST – Zustand und Diagnose
I.1 Darstellung des Kunden mit allen relevanten persönlichen Daten
I.2 Beschreibung der gesundheitlichen Situation
I.3 Bewertung des momentanen Leistungsniveaus und der Belastbarkeit
II. SOLL – Zustand und Prognose
II.1 Beschreibung des angestrebten Leistungsniveaus unter Berücksichtigung der persönlichen Ziele des Kunden und mit realistischer Zeitvorgabe
III. Trainingsplanung
III.1 allgemeine Darstellung
III.2 Makrozyklus
III.3 Mesozyklus
III.4 Mikrozyklus
IV. Verwirklichung und Analyse
IV.1 Darstellung des erreichten Zustandes der Person innerhalb der einzelnen Trainingszyklen, inkl. Anpassungserscheinungen
V. Übungsanalyse
V.1 Oberschenkelstreckmuskulatur
- Übung, Gerät, Beschreibung der beteiligten Muskeln Bewegungsbeschreibung der Übung, Fotos
- Fehlerquellen und Korrekturmöglichkeiten
V.2 Oberschenkelbeugemuskulatur
- Übung, Gerät, Beschreibung der beteiligten Muskeln Bewegungsbeschreibung der Übung, Fotos
- Fehlerquellen und Korrekturmöglichkeiten, Fotos
VI. Literaturverzeichnis
I. IST – Zustand und Diagnose
I.1 Personenbeschreibung/Diagnose (Eingangsgespräch und Test)
allgemeine und spezielle Parameter
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
I.2. Beschreibung der gesundheitlichen Situation
Herr E. kommt auf Anraten seines Orthopäden in unser Studio.
Seit einiger Zeit klagt er über Schmerzen im linken Knie, die er hauptsächlich nach Belastung (z.B. Tragen von Lasten, Treppe steigen) spürt. Vor ca. 5 Jahren wurde das linke Knie einer Arthroskopie unterzogen, diese ergab keinen weiteren Befund. Allerdings gestaltete sich die anschließende Reha als schwierig, da er starke Schmerzen hatte und lange Zeit intensive Physiotherapie brauchte, um sein Knie wieder muskulär und koordinativ adäquat zu belasten. Bei der Knieproblematik – die laut ärztlicher Untersuchung zur Zeit wiederum ohne Befund ist – gibt er an, sich an die Schmerzen schon fast gewöhnt zu haben; er bemerke aber bei Belastung ein Ungleichgewicht beider Beine und möchte hier auch eine Verbesserung erwirken.
Vorrangig gibt er als Problem an, seit Monaten starke Beschwerden im Schulter-Nacken - und Brustwirbelbereich aufgrund seiner überwiegend sitzenden Tätigkeit als Tontechniker im Theater zu haben. Zeitweise klagt er über Schmerzen im LWS Bereich, vor allem nach dem langen Sitzen und Vornüberbeugen am Tonpult. Dazu komme noch, dass er während seiner Arbeit auch schwere Lasten bewegen muss, was zusätzlich beim Heben und Tragen Probleme im LWS-Bereich mache. Nach der ärztlichen Therapie mit Spritzen und der Verschreibung von Massage und Fango zur ersten Linderung der Schmerzen, soll nun ein muskuläres Krafttraining eingeleitet werden, um die – durch die Arbeit entstandenen – muskulären Dysbalancen im WS-Bereich auszugleichen.
Herr E. möchte ein gezieltes Ganzkörpertraining zur Verbesserung seiner gesamten Situation im Wirbelsäulenbereich und im Speziellen des Oberkörpers, da er in seiner beruflichen Tätigkeit an Abbau und Aufbau schwerer Bühnenteile und Lautsprechern beteiligt ist. Eher zweitrangig erscheint ihm selbst die Knieproblematik, da er hier schon fast keine Hilfe mehr erwartet; er fühlt sich nach der Untersuchung durch den Arzt eher demotiviert, da kein offensichtlicher Grund für die Schmerzen zu finden war.
Herr E. erhofft generell durch das Training einen Ausgleich zur Arbeit auch im Sinne eines Stressabbaus zu erreichen und allgemein etwas für seine körperliche Fitness zu tun.
Herr E. spielt zur Zeit unregelmäßig 1 x die Woche Badminton und geht
1 x die Woche in die Sauna und ins Solarium. Im Sommer joggt er zweimal die Woche ca. 30 Minuten im Park. Bei beiden Sportarten gibt er an die Knieproblematik zu bemerken, aber „es hilft ja eh Nichts mehr, ich hab mich dran gewöhnt“.
Umfangmessungen
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Muskelfunktionstest Beweglichkeit
Darstellung der Übungen und Auswertung des Muskelfunktionstests
Brustmuskulatur
Rückenlage, Beine angewinkelt, den gestreckten Arm (neben der Auflagefläche) mit dem Handrücken nach voran nach oben außen führen (Muskel in Frontalebene ca. 135 Grad). Als Messbereich gilt die waagerechte Position des Armes in Verlängerung der Körperachse entsprechend ca. 180 Grad.
Hüftbeuger
Rückenlage, ein Knie hängt über die Bank nach unten ab, das andere wird maximal an den Bauch gezogen (ca. 135 Grad Hüftbeugung). Messbereich ist die Position des Oberschenkels im Verhältnis zur Körperlängsachse.
Beinbeuger
Rückenlage, ein Bein liegt am Boden ab und hält diese Position, anderes Bein, Knie gestreckt mit den Händen an Oberschenkel ranziehen lassen – Hüftbeuger.
Beinstrecker
Rückenlage, Knie zur Brust (Hüftbeugung), anderes Bein hängt an Kante ab und wird vom Trainer in Hüftstreckung und gleichzeitig in Kniebeugung geführt. Man achte darauf, das die Bewegung nicht durch die Auflage inhibiert wird. Als Messbereich gilt der Winkel zwischen Ober - und Unterschenkel.
Wadenmuskulatur
Hockstellung mit parallel hüftbreiten Beinen und Fersen bleiben am Boden.
Die Tests der Hüftbeuger, Beinbeuger, Beinstrecker und der Wadenmuskulatur waren ohne Befund. Ebenfalls ergaben sich auch beim Test der Brustmuskulatur keine Auffälligkeiten.
Dies ist auch darauf zurückzuführen, dass Herr E. sich regelmäßig nach dem Badmintonspielen oder Joggen ausgiebig dehnt und damit selbst Verkürzungen der Muskulatur vorbeugt.
Muskelfunktionstest Kraft
Bei den Krafttest ergab sich insgesamt ein guter Mittelwert. Es ist auffällig, das Rücken – und Bauchmuskulatur nicht im Gleichgewicht sind, die Rückenmuskeln sind sehr stark und zudem stark verhärtet (Muskelfunktionstest 5); die Bauchmuskeln eher wenig ausgeprägt (Muskelfunktionstest 3-4).
Ebenfalls ergab sich im Test Kniebeuger contra Kniestrecker ein Übergewicht der Ischiocruralen Muskulatur im Gegensatz zum m. quadriceps.
Fazit : für Herrn E. ergibt sich ein Ganzkörpertraining mit Schwerpunkt Knie und WS.
I.3 Bewertung des momentanen Leistungsniveaus und der Belastbarkeit
Ausdauertest
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Da Herr E. allgemeines Fitnesstraining in den Zielbereich seiner Trainingsmotivation gestellt hat – und seine Werte im Rahmen seiner Alterstufe liegen - ergibt sich bei einem empfohlenen Herz-Kreislauftraining eine Trainingsintensität von 2 x wöchentlich bei einer Dauer von 20 – 30 Minuten (Herzfrequenz 180 – Lebensalter).
Im Fall von Herrn E. mit einer Pulsfrequenz von ca. 155 Schlägen/Minute unter Belastung.
Beim Fahrradergometertest gibt Herr E. keinerlei Probleme mit Rücken oder Knie an, er würde jedoch auch andere Ergometer bevorzugen, da er gerne joggt evt. das Laufband.
Ein weiterer Test auf dem Laufband ergab auch keinerlei Probleme, da hier – im Gegensatz zum Wald - in dem Herr E. sonst joggt – keinerlei Unebenheiten vorhanden sind, zudem extrem gut abgefedert werden kann; auch für ihn ist also trotz der Knieproblematik das Laufband nicht kontraindiziert. Es ist sogar eher zu empfehlen das Knie beim Joggen auf dem Laufband an das Joggen auf Unebenheiten zu gewöhnen, das Krafttraining wird hier das muskuläre Ungleichgewicht verbessern und die Koordination möglich machen.
Herr E. ist motiviert sein Training aufzunehmen, da er sich in erster Linie einen Gegenpol zur Arbeit und den dort auftretenden Problemen im Rücken erwünscht – das Knieproblem stellt er für sich eher in den Hintergrund, hier ist er aufgrund der ärztlichen Diagnose eher demotiviert und muss vom Trainer an das Ganzkörpertraining für Rücken, Oberkörper und Unterkörper herangeführt werden.
Da er bisher noch keine Fitnesserfahrung im Studio hat, ist er als „Anfänger“ einzustufen. Aufgrund seines Alters, seiner Aufgeschlossenheit und seinem Interesse am Training wird er sich sicher schnell in den Trainingsablauf einfinden können und seine Leistungsmöglichkeiten schnellstmöglichst steigern.
Die bis dato vorhandenen Defizite im Rücken und Kniebereich behinderten Herrn E. bisher insoweit auch nicht, eine zusätzliche Belastung durch Lasten heben, Treppe steigen, etc. bereiten ihm keinerlei Mühe, aber manchmal eben Schmerzen nach der Belastung. Allerdings hat er sich Zeit gelassen sich beim Arzt einzufinden, also ist er bereits an die Problematik gewöhnt und hat sich damit „arrangiert“; hier muss unser Training motivierend und ausgleichend, auch im Sinne von „Wiederentdecken“ von Bewegungen ohne Schmerz aufgrund verbesserter Muskulaturverhältnisse, sein.
II. SOLL – Zustand und Prognose
II.1 Beschreibung des angestrebten Leistungsniveaus unter Berücksichtigung der persönlichen Ziele des Kunden und mit realistischer Zeitvorgabe
Herrn E. vorrangiges Ziel ist es, etwas für seine gesamte Fitness zu tun. Hierbei legt er besonderen Wert auf die Verbesserung seiner Beschwerden im Rücken und eines Gesamtkörpertrainings zur Behebung muskulärer Dysbalancen. Er wünscht sich ein abwechslungsreiches Trainingsprogramm, um hier auch die Möglichkeit zu haben einen Gegenpol zur Stresssituation seiner Arbeit aufzubauen. Er ist bereit sich 2-3 x die Woche die Zeit zu nehmen um ins Studio zu kommen und dort sowohl im Ausdauer- (Herz-Kreislauf-Training) wie im Kraftbereich zu trainieren.
Herr E. ist aufgrund seiner jetzigen Situation hochmotiviert sein Training in Angriff zu nehmen, um seine Probleme mit dem Rücken und die Stressbelastung des Alltags zu bekämpfen. Als Probleme sehe ich seine hohe Stressbelastung und die wenige Zeit, die er neben der Tätigkeit am Theater (in wechselnden Schichten und mit Überstunden) in sein Training investieren können wird. Es ist davon auszugehen, dass er zuerst maximal 2 x die Woche zum Training Zeit findet, was aber auch für einen Beginner eine moderate Anfangseinheit ist. Bei zunehmender Trainingsdauer und mit der Prognose seine Schmerzproblematik durch gezieltes Krafttraining in den Griff zu bekommen, wird seine Motivation steigen und auch die Zeit zunehmen, die er ins Training (und letztlich in sich und seine Gesundheit) investieren wird.
Als realistische Zeitvorgabe für die von Herrn E. angestrebten Ziele Muskelaufbau zur Schmerzlinderung, Beweglichkeit und Ausdauer wurde nach eingehendem Gespräch 6 Monate Trainingsplanung zu Grunde gelegt.
In Anbetracht der hohen Motivation und keinerlei Verkürzungen, sowie nur einem geringen Muskelungleichgewicht im Kniebereich und der aufzutrainierenden Bauchmuskulatur, sind 6 Monate gezieltes Muskelaufbau und Kraft-Ausdauer-Training mehr als vielversprechend, um seine Berufs- und Alltagstauglichkeit in vollem Umfang wiederherzustellen.
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