Zur Technik des Brust- und des Schmetterlingsschwimmens


Hausarbeit (Hauptseminar), 2006

14 Seiten, Note: 1,7


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Wesentliche physikalische Gegebenheiten beim Schwimmen und ihre Konsequenzen für die Schwimmtechniken

3. Die Technik der Schwimmarten
3.1 Brustschwimmen
3.1.1 Zu den Wettkampfbestimmungen des Brustschwimmens
3.1.2 Die Armbewegung
3.1.3 Die Beinbewegung
3.1.4 Gesamtbewegung und Atmung
3.2 Schmetterlingsschwimmen
3.2.1 Zu den Wettkampfbestimmungen des Schmetterlingsschwimmens
3.2.2 Die Armbewegung
3.2.3 Die Beinbewegung
3.2.4 Gesamtbewegung und Atmung

4. Brust- und Schmetterlingsschwimmen im Vergleich

5. Zusammenfassung

6. Literaturverzeichnis

Anhang

1. Einleitung

Anliegen dieser Arbeit ist die Darstellung der Schwimmtechniken Brust und Schmetterling. Dabei wird nicht nur isoliert auf beide Techniken für sich eingegangen, sondern diese auch im Vergleich miteinander und vor dem Hintergrund bio- und hydromechanischer Gegebenheiten im Medium Wasser betrachtet. Die Darstellung der Technik orientiert sich an der von Naumann (1981) und Schramm (1987) verwendeten analytisch-synthetischen Phasenstrukturierung von Bewegungen. Die unterstützende Einbeziehung von Abbildungen soll der besseren Nachvollziehbarkeit der Technikbeschreibungen dienen.

2. Wesentliche physikalische Gegebenheiten beim Schwimmen und

ihre Konsequenzen für die Schwimmtechniken

Die Sportart Schwimmen ist neben dem Kunst- und Synchronschwimmen, dem Wasserspringen und dem Wasserball eine der wenigen die nicht auf festem Boden, sondern im Medium Wasser stattfindet. Anhand der Eigenschaften des Wassers ergeben sich charakteristische hydro- und biomechanische Rahmenbedingungen, aus denen im Laufe der Zeit die Schwimmtechniken als rationalste Lösungen der Aufgabe einer möglichst schnellen Fortbewegung hervorgegangen sind. Obwohl diese Arbeit sich auf die technische Realisierung des Schmetterlings- und Brustschwimmens konzentriert, sollen wesentliche, auch diesen Techniken zu Grunde liegende physikalische Grundlagen nicht unerwähnt bleiben.

Der Wasserwiderstand ist die entscheidende Komponente für die Fortbewegung im Wasser. Zum einen ermöglicht er diese erst – als Abdruckfläche für die Extremitäten, auf der anderen Seite bremst er sie aber auch. Im ersten Fall sollte er also maximiert, in letzterem minimiert werden. Der Gesamtwasserwiderstand setzt sich dabei aus dem Reibungs-, dem Wirbel-, dem Stirn- und dem Wellenwiderstand zusammen, wobei der so genannte Formwiderstand (Wirbelwiderstand + Stirnwiderstand) den größten Anteil ausmacht (Schramm 1987, S. 56-58). Um alle Teilwiderstände möglichst gering zu halten, ist eine stromlinienförmige, d. h. gestreckte, mit den Armen in Vorhalte und zur Wasseroberfläche möglichst horizontale Körperhaltung anzustreben. Schon ein leichtes Anheben des Kopfes oder nicht gestreckte Füße führen zu Widerstandszuwächsen von fünf bis dreizehn Prozent, ein starkes Anheben des Kopfes oder ein Anstellwinkel des Körpers von achtzehn Grad zu Zuwächsen von 25 bzw. 50 Prozent (Schramm, S. 60 nach Onoprienko 1979).

Ebenfalls bedeutsam ist eine gestreckte Körperhaltung für die Verringerung des am Schwimmer angreifenden Drehmoments, das sich aus der lokalen Diskrepanz von Körperschwer- und Volumenmittelpunkt ergibt (Schramm 1987, S. 63). Dadurch wird bei den meisten Menschen eine Aufrichtung des Körpers im Wasser unterstützt, was eine Vergrößerung des Anstellwinkels – und somit auch eine Zunahme der Anströmfläche – zur Folge hat und daher letztlich den Wasserwiderstand erhöht.

Weiterhin gilt es Trägheits- und Querkräfte (Auftriebs- und Abtriebskräfte) zweckmäßig zu nutzen. So sollten die Extremitäten in den Phasen der Rückführung (vorbereitende Phase) möglichst geradlinig in die Bewegungsrichtung geführt werden, zum einen um ihre Trägheit mit für den Antrieb zu nutzen, zum anderen um ein seitliches Abweichen des Körpers von der Bewegungsrichtung zu vermeiden (Makarenko 1977, S. 32-33). Letzteres gilt ebenso für die Querkräfte. Ihre Wirkungsrichtung sollte möglichst ausschließlich vertikal verlaufen, wobei die Auftriebs- die Abtriebskräfte in ihrer Summe übersteigen müssen.

Wie zuvor angedeutet ist für den Antrieb ein hoher Wasserwiderstand an den Extremitäten notwendig. Da für diesen die Unterschenkel und Unterarme, vor allem aber die Füße und Hände sorgen[1] (Makarenko 1977, S. 22), sind diese so einzusetzen, dass sie optimal die Wasserwiderstandskraft für den Vortrieb nutzen. Um effektiver Wasser fassen zu können, aber auch um den Zugweg möglichst lang zu gestalten, wird daher in der Unterwasserphase der Arme nicht geradlinig gezogen bzw. gedrückt, sondern so, dass sich die Hände in einer „komplizierten kurvenförmigen Raumbahn“ (Makarenko 1977, S. 28) entgegen der Bewegungsrichtung bewegen. Der längere Zugweg führt zu einer längeren Zugzeit, diese (bei gleicher aufgewendeter Kraft) zu einem stärkeren Bewegungsimpuls und letzterer schließlich zu größerem Vortrieb.

Beim Armeinsatz sollten die Hände flach bis gering gewölbt gehalten werden und die Finger annähernd, aber nicht ganz, geschlossen sein. Die Füße sind, außer bei der Abdruckbewegung beim Brustschwimmen, zu strecken (Schramm 1987, S. 70-71), die Arme während des Zuges in der Ellenbogen-vorn-Haltung zu führen. Hierbei muss sich der Ellenbogen stets höher als die Hand befinden, was neben einem effektiveren Stütz am Wasser auch eine hohe Stabilität der beteiligten Armteile garantiert (Makarenko 1977, S. 30-31). Schließlich sollte auf einen möglichst gleichmäßigen Antrieb und, daraus resultierend, auf eine möglichst gleichförmige Bewegungsgeschwindigkeit Wert gelegt werden. Hierdurch wird der Krafteinsatz ökonomisiert, da weniger Energie für die Überwindung der Trägheit des Körpers und des umgebenden Wassers investiert werden muss. Dieser Forderung wird insbesondere durch die alternierenden Schwimmarten Kraul und Rückenkraul entsprochen (Schramm 1987, S. 73-74).

3. Die Technik der Schwimmarten

Naumann (1981) und Schramm (1987) folgend werden nun die darzustellenden Schwimmartentechniken nach dem analytisch-synthetischen Phasenstrukturmodell beschrieben. Hiernach ergibt sich zunächst eine gesonderte Betrachtung der Arm- und Beinbewegungen und auf Grundlage dessen eine nachfolgende Betrachtung des Gesamtbewegungsablaufes. Unterschieden wird bei den jeweiligen Bewegungsteilen in eine einleitende-, eine Haupt-, eine überleitende- und eine vorbereitende Phase, wobei alle Phasen zusammen einen Bewegungszyklus ergeben. Primäre Bedeutung im Phasengefüge kommt der Hauptphase zu, in der maßgeblich der Vortrieb im Wasser realisiert wird.

3.1 Brustschwimmen

3.1.1 Zu den Wettkampfbestimmungen des Brustschwimmens

Bei der Brusttechnik befindet sich der Schwimmer, außer beim Wenden, permanent in Bauchlage. Die Schultern müssen parallel zur Wasseroberfläche gehalten werden. Wesentlich ist der symmetrische Einsatz der Extremitäten. Arm- und Beinbewegungen werden jeweils stets gleichzeitig, auf der gleichen horizontalen Ebene und ohne wechselseitige Bewegung ausgeführt. Wechselschlag- und Delphinschlagbewegungen der Beine sind untersagt. Die Arme müssen unter oder an der Wasseroberfläche zurückgebracht werden (vorbereitende Phase) und dürfen, außer beim nach Start und Wende gestatteten Tauchzug, nicht die Hüftlinie passieren. Schließlich muss in jedem Bewegungszyklus ein Teil des Kopfes die Wasseroberfläche durchbrechen, um das Brustschwimmen gegenüber dem Streckentauchen erkenntlich zu machen. Anschläge haben mit beiden Händen gleichzeitig zu erfolgen (Schramm 1987, S. 98, Wilke 1992, S. 26).

3.1.2 Die Armbewegung

Zu Begin der einleitenden Phase befinden sich die Arme gestreckt vor dem Körper und etwa parallel zur Wasseroberfläche. Anschließend werden die Hände nach außen (Daumen unten) gedreht und die Zugbewegung wird eingeleitet. Dabei werden die Hände zunächst auseinander und etwas nach unten geführt. Nachdem sie sich in etwa schulterbreit voneinander entfernt haben, werden sie nach unten gedreht, wobei eine leichte Beugung im Ellenbogengelenk auftritt (vgl. Abb. 1, Bild 1-3) (Schramm 1987, S. 98-100; Naumann 1981, S. 321-322).

[...]


[1] Die Oberarme haben so gut wie keine positiven Auswirkungen auf den Antriebsprozess.

Ende der Leseprobe aus 14 Seiten

Details

Titel
Zur Technik des Brust- und des Schmetterlingsschwimmens
Hochschule
Universität Potsdam  (Institut für Sportwissenschaft)
Veranstaltung
Schwerpunktfach Schwimmen
Note
1,7
Autor
Jahr
2006
Seiten
14
Katalognummer
V74518
ISBN (eBook)
9783638744805
Dateigröße
3675 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Technik, Brust-, Schmetterlingsschwimmens, Schwerpunktfach, Schwimmen
Arbeit zitieren
Mathias Wick (Autor:in), 2006, Zur Technik des Brust- und des Schmetterlingsschwimmens, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/74518

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