Im Oktober 1976, 22 Jahre nach den Dreharbeiten zu La Strada sagte Fellini in einem Interview: „ Ein unbestimmtes Lebensgefühl das aus Erinnerung und Vorahnung besteht, wollte ich im Film an Hand der Wanderung zweier Kreaturen erzählen, die schicksalhaft beisammen sind, ohne zu wissen warum. 1
„La Strada“ ist aus der Vorstellung von einem Mann und einer Frau entstanden, die offenbar zusammenleben aber in ihrem Innern sehr weit voneinander entfernt sind. Dann kam mir die Überzeugung, dass man dieses Paar auf einer langen Reise erleben müsste, um die Vorstellung von der inneren Rastlosigkeit zu vermitteln.“ 2
Fellinis „La Strada“ besitzt viele genretypischen Merkmale eines Roadmovie, bricht aber auch mit dem Genre (dies werde ich im weiteren Verlauf der Arbeit noch erläutern) und so präsent die Straße in diesem Werk auch sein mag, gilt sie hier nicht eher als Metapher für den Weg des Lebens, die Suche, das Streben nach Erlösung und Menschwerdung, die Fellini als Rastlosigkeit bezeichnet?
Wenn man Giulietta Masina in der Rolle der Gelsomina sieht, erkennt man in ihrem Gesicht eine so rührende und intensive Menschlichkeit und zugleich ratloses Entsetzen und Einsamkeit. 3 Tritt die Realität der italienischen Landstrasse, Ort der Reise, da nicht in den Hintergrund und verblasst?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung: Irgendwo in Italien...
- Auf der Straße des Lebens.......
- Der Weg zur Erlösung.........
- Das Lied der Straße
- Die Italienische Wirklichkeit in den 50er Jahren ....
- Ausklang: „Zampanos“ und „Fahrraddiebe\".
- Anmerkungen .......
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text befasst sich mit Fellinis Film "La Strada" und analysiert dessen Bedeutung als Roadmovie und seine Aussagekraft in Bezug auf die menschliche Existenz.
- Die Straße als Metapher des Lebens und der Suche nach Erlösung
- Die Darstellung der italienischen Wirklichkeit in den 1950er Jahren
- Die Charakterentwicklung von Zampano und Gelsomina
- Die Bedeutung von Roadmovie-Elementen im Film
- Die Suche nach dem christlichen, humanen und sozialen Aspekt in "La Strada"
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Geschichte von Zampano und Gelsomina ein und beleuchtet Fellinis Sicht auf den Film als eine Darstellung eines "unbestimmten Lebensgefühls".
Das Kapitel "Auf der Straße des Lebens" analysiert die Straße als Symbol für die innere Reise der Figuren und das Streben nach Sinn.
Im dritten Kapitel wird der Weg zur Erlösung beleuchtet, wobei die Wandlung der beiden Protagonisten im Mittelpunkt steht.
Das Kapitel über "Das Lied der Straße" betrachtet die musikalische Komponente des Films und ihre Bedeutung für die emotionale Atmosphäre.
Die "Italienische Wirklichkeit in den 50er Jahren" wird im fünften Kapitel im Kontext der sozialen Verhältnisse und der Lebensbedingungen der armen Bevölkerung erörtert.
Das sechste Kapitel widmet sich dem Ausklang des Films und setzt "La Strada" in Bezug zu anderen Filmen wie "Fahrraddiebe".
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter des Textes sind "Roadmovie", "La Strada", "Fellini", "Zampano", "Gelsomina", "Metapher", "Erlösung", "italienische Wirklichkeit", "Existenz", "Sinnsuche", "Innere Reise", "Soziale Kritik" und "Humanismus".
- Arbeit zitieren
- Christian Ferrara (Autor:in), 2006, Über Fellinis "La Strada" - Die Straße als Weg des Lebens, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/74541