Daoismus - Seine Religionsstifter


Seminararbeit, 2007

15 Seiten


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Der Daoismus

2. Die Stifter des Daoismus
2.1. Laozi
2.2. Zhuang Zhou und sein Zhuangzi
2.3. Zhang Daoling und Zhang Lu
2.4. Ge Hong

3. Quellenverzeichnis

1. Der Daoismus

Der Daoismus bezeichnet ein religiöses und philosophisches System in China, welches seine Ursprünge um 400 v. Chr. hat. Er wird auch Taoismus genannt und ist eine der „Drei Lehren“ neben dem Konfuzianismus[1] und dem Buddhismus, die China geprägt haben. Doch ihr Einfluss hat weit über die Grenzen Chinas hinaus Einfluss auf Religionen und Menschen genommen. Der Daoismus beeinflusste in China die Kultur in den Bereichen der Politik, Wirtschaft, Philosophie, Literatur, Kunst, Musik, Ernährungskunde, Medizin, Chemie, Kampfkunst und Geographie.

Die Bezeichnung des Dao leitet sich vom chinesischen Wort Dao ab, das wörtlich übersetzt „Straße“, „Weg“, „Pfad“ heißt. In der klassischen Zeit Chinas bedeutete es „Methode“, „Prinzip“, „der rechte Weg“. Es bezeichnet in der daoistischen chinesischen Philosophie das ewige Wirk- bzw. Schöpfungsprinzip, welches für die Schöpfung der Welt steht. Aus dem Dao entstehen die beiden Gegensätze Yin und Yang, deren Zusammenspiel Wandel, Bewegung und gegenseitiges Durchdringen ergibt.

Dao ist Transzendenz und Immanenz[2], Ursprung und Vereinigung der Gegensätze, denn aus ihm leiten sich alle Erscheinungsformen ab und gleichzeitig ist es die Kraft, die Stabilität und Regelmäßigkeit stellt. Es ist der Urgrund allen Seins und stellt somit den höchsten Seinszustand dar.

Das Wesen des Dao wird in den daoistischen Schriften dargelegt. Die berühmteste Schrift ist hierbei das Daode Jing.

Das Daode Jing ist eine Sammlung von metaphysischen und humanistisch gedeuteten Spruchkapiteln, die der Tradition nach von Laozi (s.S. 5) verfasst wurden. Es wurde tatsächlich aber zwischen 350 und 250 v.Chr. von einer Gelehrtengruppe, die auf der Suche nach einer Stelle an einen der Königshöfe waren, niedergeschrieben und besteht aus 81 Abschnitten, die alle die Form von Gedichten haben. Es ist ein Leitfaden zur Persönlichkeitsentwicklung sowie zur Haltung des Herrschers und zur Entwicklung des Staates. Das Wesen des Dao ist daher unfasslich und unbegreiflich, also mystisch. Von den daoistischen Philosophen wird es aber auch als Ordnungsprinzip angesehen, indem es um das Wesen der Menschen und um das richtige Funktionieren der Gesellschaft geht. Der Charakter soll nach dem Daode Jing von innen her verändert werden und somit eine gute Gesellschaft und richtiges Verhalten entstehen. Manifestiert wird das Wesen des Dao durch das De, als Energiekraft der Schöpfung. De steht als Tugend derjenigen Personen, die das Dao verstanden haben und nach ihm Leben, dass heißt, dass sie die vom Dao vorgegebene Ordnung und Stabilität in ihrem und im gesellschaftlichen Leben verwirklichen. Es entsteht das wuwei als Tugend, die das aktive Nichthandeln bezeichnet.

Die politische Seite des Daode Jing führte dazu, dass der Herrscher genauso unsichtbar wie das Dao sein sollte, damit das Volk ehrlich und rein ist, was allerdings nicht realisierbar war. Deswegen gab man den Herrschern als Wegweiser mit, die Tugend zu erzwingen, indem man das Volk unwissend ließ, denn ansonsten könne man das Land nur schwer verwalten.

Allgemein stand der Daoismus immer in Austausch mit der chinesischen Volksreligion, denn beide suchen nach dem Dao bzw. Weg der Ausgeglichenheit; und beide streben die Unsterblichkeit an. Dazu mussten allerdings die Kräfte der Natur innerhalb des eigenen Körpers richtig gelenkt werden. Je nach Schule gibt es daher bestimmte Aspekte, die besonders hervorgehoben sind, wie z.B. Hygiene, Ernährung oder gymnastische Übungen. Zudem spielen Alchemie und die Suche nach der „Insel der Seligen“ eine besondere Rolle. Die „Insel der Seligen“ ist hierbei der Ort an dem die Unsterblichen zu finden sind und die einem ihr Geheimnis der Unsterblichkeit übermitteln können.

Heute zeichnet sich der Daoismus dadurch aus, dass es viele verschiedene Richtungen gibt und dadurch auch keine einheitliche Lehre besteht. Zwar wurde der Daoismus unter der sozialistischen Diktatur Chinas unterdrückt und verfolgt, doch war er trotz allem immer vorhanden und wird heute wieder sehr populär. So wird die daoistische Heilkunst vor allem in Klöstern und Tempeln angewandt. Diese werden von Pilgern sehr gut besucht und zeigt somit, dass der Daoismus im heutigen China immer noch eine sehr große Rolle spielt.

[...]


[1] Konfuzianismus (Wissenschaft der Gelehrten) ist der Begriff für Philosophien und politische Vorstellungen, die sich in die Tradition des Konfuzius und seiner Schüler stellen. Konfuzius' Schule wird in China auch als Rujia bezeichnet, was Sanfte Schule bedeutet. Der heutige Begriff Konfuzianismus geht auf christliche Missionare zurück, die im 17. Jahrhundert den Namen des Begründers der Schule, Kongzi, Kongfuzi latinisierten. Konfuzius wurde von seinen Anhängern als Vorbild und Ideal verehrt, seine moralischen Lehren und eigene Lebensweise als mustergültig angesehen. Er prägt seit vielen Jahrhunderten die chinesische Kultur und Gesellschaft und beeinflusst den Alltag in Japan, Korea, Singapur und Taiwan ebenso wie in Vietnam. Im 20. Jahrhundert erreichten seine Ideen auch die westliche Welt. (aus: www.wikipedia.de)

[2] Immanenz (lat. immanere, „darin bleiben”) ist Gegenbegriff zur Transzendenz und bedeutet in der Philosophie Spinozas die Anwesenheit Gottes in der Welt, bei Kant in erkenntnistheoretischer Sicht das Verbleiben in den Grenzen möglicher Erfahrung. (aus: www.wikipedia.de)

Ende der Leseprobe aus 15 Seiten

Details

Titel
Daoismus - Seine Religionsstifter
Hochschule
Europa-Universität Flensburg (ehem. Universität Flensburg)
Autor
Jahr
2007
Seiten
15
Katalognummer
V74670
ISBN (eBook)
9783638716222
Dateigröße
558 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Daoismus, Seine, Religionsstifter
Arbeit zitieren
Jessica Bedey (Autor:in), 2007, Daoismus - Seine Religionsstifter, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/74670

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