Die vorliegende Arbeit will klären, welche Demokratiebegriffe den Maßstäben der Demokratiemessung zugrunde liegen. Dazu werden zunächst die modernen Hauptlinien in der Formulierung des Demokratiebegriffs dargestellt, um einen die historisch bislang hinzugefügten Konnotationen umfassenden Demokratiebegriff zu erhalten, der in der Darstellung des Demokratieverständnisses des deutschen Grundgesetzes kulminiert. Dabei soll der „umfassende Charakter“ des Begriffs Demokratie auf im Sinne der Fragestellung zentrale Elemente reduziert und somit präzisiert werden. Des Weiteren soll dabei eine Unterscheidung vorgenommen werden: Zwischen Methoden, also sowohl normativ formulierten als auch empirischen Thesen zur Ausübung und Struktur der Demokratie, einerseits und durch diese Methoden zu erreichenden, rein normativen Zielen sowie ihren Voraussetzungen andererseits. Diese Unterscheidung ist von der von Richard Saage beschriebenen Begriffswandlung von Demokratie als Selbstbestimmung des Volkes zu Demokratie als Herrschaftsmethode abgeleitet . Im Fol-genden sollen vier Messmethoden mit der Demokratiemessung unterschiedlichen Ansätzen in ihren Grundzügen erläutert werden, die größtenteils auf Robert A. Dahls Polyarchie-Konzept basieren, dieses aber zum Teil erheblich weiterentwickelt haben. In einem dritten Schritt soll schlussendlich untersucht werden, ob und in welchem Grade die charakteristischen Merkmale der demokratietheoretischen Hauptlinien in den untersuchten Messmethoden Berücksichtigung finden. Die zu überprüfende These ist: Aufgrund ihres Methodologischen Charakters ist es der Demokratiemessung nicht möglich, normative Ziele der Demokratie zu erfassen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Demokratiebegriffe
- Wortbedeutung und -herkunft: Die Demokratie der griechischen Antike.
- Grund- und Menschenrechte.
- Repräsentativdemokratie.
- Gewaltenteilung, Kontrolle der Mehrheit, Minderheitenrechte.
- Demokratiebegriff des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland.
- Demokratiemessung
- Demokratiemessung: Methoden und Ansätze.
- Robert A. Dahl: Das Polyarchie-Konzept.
- Tatu Vanhanen: Index der Demokratisierung.
- Keith Jaggers/Ted Robert Gurr: Demokratie- und Autokratieskalen.
- ,,Freedom House“: Messung Politischer Rechte und Bürgerrechte.
- Leistungen und Schwächen der Demokratiemessungsmethoden.
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Bedeutung und die verschiedenen Formen der Demokratie, insbesondere im Kontext des demokratischen Wandels und der Demokratiemessung. Sie analysiert verschiedene Definitionen und Konzepte der Demokratie, einschließlich der historischen Entwicklung des Begriffs und der Rolle von Grund- und Menschenrechten. Die Arbeit beleuchtet auch die Methoden der Demokratiemessung und ihre Stärken und Schwächen.
- Entwicklung und Definition des Demokratiebegriffs
- Die Rolle von Grund- und Menschenrechten in der Demokratie
- Methoden der Demokratiemessung
- Kritik und Evaluation von Demokratiemessungsmethoden
- Das Demokratieverständnis des deutschen Grundgesetzes
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit stellt den Hintergrund der Demokratiemessung und ihre Relevanz im Kontext des globalen Demokratisierungsschubs dar. Sie definiert die Zielsetzung und den Aufbau der Arbeit.
- Demokratiebegriffe: Dieses Kapitel untersucht die historische Entwicklung des Demokratiebegriffs, insbesondere in Bezug auf die griechische Antike und die Rolle von Grund- und Menschenrechten. Es analysiert die Konzepte der repräsentativen Demokratie und der Gewaltenteilung.
- Demokratiemessung: Dieses Kapitel beleuchtet verschiedene Methoden der Demokratiemessung und ihre theoretischen Grundlagen. Es stellt verschiedene Ansätze und Modelle vor, darunter das Polyarchie-Konzept von Robert A. Dahl, der Index der Demokratisierung von Tatu Vanhanen und die Skalen von Keith Jaggers/Ted Robert Gurr.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Konzepte der Demokratie, Demokratiemessung, Grundrechte, Menschenrechte, Polyarchie, Repräsentation, Gewaltenteilung und Index der Demokratisierung. Sie untersucht verschiedene Methoden der Demokratiemessung und analysiert ihre Stärken und Schwächen.
- Arbeit zitieren
- Christoph Sprich (Autor:in), 2006, Demokratiemessung und Demokratie, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/74830