Die Wurzeln der empirischen Sozialforschung sind vor allem in der kameralistischen Universitätsstatistik und in der politischen Arithmetik zu sehen. Die deutsche Universitätsstatistik hat sich, nach KERN, Mitte des 18 Jahrhunderts durchgesetzt und war qualitativ orientiert. Die politische Arithmetik entstand in England bereits im 17. Jahrhundert, wobei man versuchte, soziale Phänomene mit erfahrungswissenschaftlichen Methoden, vor allem aus der Physik, zu erfassen. Schon damals standen sich also schon qualitative und quantitative Ansätze gegenüber, die auch in der heutigen Zeit zu Diskussionen führen. (KERN 1982: 19 – 36; DIEKMANN 2002: 77 – 81; SCHNELL et. al. 2005: 17 – 21).
Im Folgenden wird die empirische Sozialforschung auf ihre Grenzen und den damit verbundenen Möglichkeiten hin beleuchtet. Der erste Teil beschreibt die Ziele der empirischen Sozialforschung, an der sich jede empirische Arbeit messen lassen muss und stellt kurz den typischen Ablauf empirischer Sozialforschung dar, um im zweiten und dritten Teil erläutern zu können, welche Probleme sich beim Erreichen dieser Ziele ergeben. Der zweite, eher philosophisch orientierte Teil, gibt dabei einen Einblick in die Erkenntnistheorie, der dritte Teil befasst sich mit den konkreten Problemen bei einer Befragung mit einem standardisierten Fragebogen und es werden Möglichkeiten aufgezeigt, „Verzerrungseffekte“ zu minimieren, um ein aussagekräftigeres Ergebnis zu erhalten. Aufgrund der Erkenntnisse aus den Teilen 1 – 3 werden im vierten die Ergebnisse zusammengefasst und eine Antwort auf die eingangs gestellte Frage gegeben. Teil 5 beinhaltet die Literaturangabe.
Inhaltsverzeichnis
- Inhaltverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Ziele und Ablauf empirischer Sozialforschung
- 2.1 Begriffsklärung
- 2.2 Ziele
- 2.3 Abgrenzung zur Alltagserfahrung
- 2.4 Methoden der empirischen Sozialforschung
- 2.5 Ablauf der sozialwissenschaftlichen Forschung
- 2. Erkenntnistheorien
- 2.1 Überblick
- 2.2 Der Positivismus
- 2.3 Der kritische Rationalismus
- 2.4 Der Konstruktivismus
- 2.5 Evolutionäre Erkenntnistheorie
- 3. Grenzen eines standardisierten Fragebogens
- 3.1 allgemeine Probleme
- 3.2 Durch den Probanden hervorgerufene Verzerrungen
- 3.2.1 Soziale Erwünschtheit
- 3.2.2 Formale Antwortstile
- 3.2.3 Antwortverweigerung und Selbstrekrutierung
- 3.3 Durch das Erhebungsinstrument hervorgerufene Verzerrungen
- 3.3.1 Frageformulierung und Antwortkategorien
- 3.3.2 Fragereihenfolgeeffekt
- 3.4 Ein guter Fragebogen
- 4. Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit den Grenzen der empirischen Sozialforschung, insbesondere im Kontext eines standardisierten Fragebogens. Sie analysiert die Ziele und den typischen Ablauf der empirischen Sozialforschung, um die Herausforderungen bei der Erhebung und Interpretation von Daten aufzuzeigen. Darüber hinaus werden verschiedene Erkenntnistheorien beleuchtet, um die epistemologischen Grundlagen des Forschungsprozesses zu verstehen.
- Ziele und Ablauf empirischer Sozialforschung
- Erkenntnistheorie und ihre Relevanz für die empirische Sozialforschung
- Probleme und Verzerrungen bei der Verwendung eines standardisierten Fragebogens
- Minimierung von Verzerrungseffekten bei der Datenerhebung und Interpretation
- Die Grenzen der empirischen Sozialforschung im Kontext von Fragebögen
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Die Einleitung bietet einen historischen Überblick über die empirische Sozialforschung und ihre Entwicklung, wobei die unterschiedlichen Herangehensweisen, wie qualitative und quantitative Ansätze, beleuchtet werden.
- Kapitel 2: Dieses Kapitel definiert die empirische Sozialforschung, erläutert ihre Ziele und den typischen Ablauf des Forschungsprozesses. Es werden wichtige Gütekriterien, wie Objektivität, Validität und Reliabilität, vorgestellt und ihre Relevanz für die empirische Forschung betont.
- Kapitel 3: Hier werden die Grenzen eines standardisierten Fragebogens als Erhebungsinstrument untersucht. Es werden verschiedene Arten von Verzerrungen beleuchtet, die durch den Befragten, den Fragebogen selbst und die Situation während der Befragung entstehen können. Dabei werden Strategien vorgestellt, um diese Verzerrungseffekte zu minimieren.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die empirische Sozialforschung, standardisierte Fragebögen, Verzerrungseffekte, Erkenntnistheorie, Objektivität, Validität, Reliabilität, soziale Erwünschtheit, formale Antwortstile, Antwortverweigerung, Frageformulierung, Fragereihenfolge, Pretest, Methodenvielfalt.
- Arbeit zitieren
- Michael Adelmann (Autor:in), 2006, Grenzen der empirischen Sozialforschung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/74861