Die Entwicklung der Langzeitausdauerfähigkeit am Beispiel der Vorbereitung auf einen Mountainbike-Marathon


Hausarbeit (Hauptseminar), 2003

11 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe

Gliederung

1. Der Mountainbike-Marathon – eine Langzeitausdauerbelastung

2. Leistungsvoraussetzungen für den MTB-Marathon

3. Die Entwicklung der Langzeitausdauerfähigkeit für den MTB-Marathon
3.1 Trainingsprogramme und Trainingsbereiche für die Entwicklung der MTB-marathonspezifischen Langzeitausdauer
3.2 Die Verteilung des Trainings innerhalb der Mikro- und Mesozykle sowie des Makrozyklus

4. Bibliographie

1. Der Mountainbike-Marathon – eine Langzeitausdauerbelastung

Der Mountainbikemarathon ist aufgrund der durchschnittlichen Belastungszeit den Langzeitausdauerbelastungen zuzuordnen. Aus trainingswissenschaftlicher Sicht definiert man die Langzeitausdauer als „[...] die wettkampfspezifische Ausdauerfähigkeit bei Wettkampfanforderungen

über zehn Minuten bis zu mehreren Stunden.“[1] Da bei Mountainbikemarathons eine Streckenlänge von 50km bis circa 100-150km zu bewältigen ist, beträgt die Belastungsdauer - in Abhängigkeit vom Streckenprofil - deutlich mehr als 90 Minuten. Somit kann der MTB[2] -Marathon mindestens in die Langzeitausdauer III, die gekennzeichnet ist durch eine Belastungsdauer von 90-360 Minuten, beziehungsweise sogar, je nach Wettkampf, in die Langzeitausdauer IV mit Belastungen über 360 Minuten eingeordnet werden.[3]

2. Leistungsvoraussetzungen für den MTB-Marathon

Die Leistungsfähigkeit im Mountainbiking allgemein wird ganz wesentlich durch die Ausprägung der konditionellen Fähigkeiten Ausdauer, Kraft, Schnelligkeit und Beweglichkeit bestimmt. Zusätzlich gehören technische Fertigkeiten und koordinative Fähigkeiten zu den Leistungsvoraussetzungen.

Das Mountainbiking ist eine im hohen Maße technische Radsportdisziplin, in der mögliche konditionelle Schwächen teilweise durch eine gute Fahrtechnik ausgeglichen werden können. Diese ist gekennzeichnet durch eine ökonomische Tretarbeit, eine dem Gelände angepasste Tretfrequenz, die angepasste Wahl der Übersetzung, Schwerpunktverlagerungen sowie

die Beherrschung der Steuerung des Mountainbikes.[4] Einerseits stellen diese Fertigkeiten die Grundlage für den Einsatz der konditionellen Fähigkeiten dar, andererseits sind konditionelle Fähigkeiten wie die Beweglichkeit allgemein bzw. eine ausreichende Bewegungsstabilität in den Gelenksystemen im Speziellen sowie eine gut ausgebildete Ganzkörpermuskulatur wiederum die Basis für eine gute Technik. Hieraus ergibt sich die Notwendigkeit eines ausgewogenen Trainings von konditionellen und koordinativen Fähigkeiten sowie (fahr-)technischen Fertigkeiten.

Die konditionellen Fähigkeiten Ausdauer und Kraft sind speziell beim MTB-Marathon von größter Bedeutung und eng miteinander verbunden, da Wettkämpfe dieser Art fast ausschließlich in stark profiliertem Gelände und mit oben genannter Belastungszeit stattfinden. Somit muss einerseits der Ausdauer stets eine Kraft zugrunde liegen und andererseits kann eine hohe Kraft im Tretzyklus nur zur Leistung beitragen, wenn der Fahrer diese über die ganze Fahrzeit hinweg aufrechterhalten kann.[5] Aufgrund dessen ist neben den konditionellen Fähigkeiten Ausdauer und Kraft im Besonderen die Kombination dieser beiden, die Kraftausdauer, Grundvoraussetzung für eine hohe Leistungsfähigkeit, da „[...] die Kraftkomponente die höchstmögliche konditionelle Leistung in der Einzelbewegung bzw. im einzelnen Bewegungszyklus bestimmt [...]“, währenddessen die Ausdauerkomponente die Dauerbeanspruchung gewährleistet und gleichzeitig den ermüdungsbedingten Abfall der Krafteinsätze bei umfangreichen Anforderungen begrenzt.[6]

3. Die Entwicklung der Langzeitausdauerfähigkeit für den MTB-Marathon

Die beste Wirkung des Mountainbiketrainings auf die Ausdauerentwicklung wird erzielt, wenn Trainingsintensitäten und Belastungsdauer optimal aufeinander abgestimmt sind. Oftmals wird eine Leistungsentwicklung eingeschränkt bzw. behindert, da Belastungsintensitäten zu hoch oder zu niedrig gewählt wurden. Am wirkungsvollsten lässt sich die Langzeitausdauer bei niedrigen bis mittleren Intensitäten und bei langer Belastungsdauer entwickeln. Ein optimales Training bedeutet also in diesem Zusammenhang, dass zur Herausbildung bestimmter Fähigkeiten, wie zum Beispiel der Grundlagenausdauerfähigkeit, bestimmte Trainingsintensitätsbereiche erforderlich sind. Trainingsbereiche werden durch die Angabe einer oberen und unteren Herzfrequenz- und Laktatgrenze, durch die Dauer der Einzelbelastung, die zu fahrende Tretfrequenz und die Trainingsmethode definiert.[7]

Als Grundlage für nachfolgende Trainingsplanung soll hier die Zielsetzung der Teilnahme am ersten Marathon-Saisonhöhepunkt am Gardasee, Italien, Anfang Mai dienen. Der darzustellende Makrozyklus verläuft dann von der vierten Kalenderwoche bis zur Woche des Wettkampfes. Zunächst sollen jedoch notwendige Trainingsprogramme und -bereiche, die Anwendung in der Trainingsplanung finden, näher erläutert werden. Auf die jeweilige Funktion wird näher eingegangen und Komponenten, wie die Herzfrequenz, Tretfrequenz und Laktatwerte werden benannt. Hierbei ist zu beachten, dass die genauen Herzfrequenzbereiche durch eine Leistungsdiagnostik im Voraus und auch während des Trainingsprozesses bestimmt und aktualisiert werden müssen und während des Trainings durch ein Herzfrequenzmessgerät kontrolliert werden sollten. Die angegebenen Werte sind aus diesem Grund lediglich Richtlinien, die aufgrund der Vielzahl von Einflussfaktoren individuell variieren. Eine regelmäßige Kontrolle der Laktatwerte während des täglichen Trainings ist nur schwer realisierbar, trotzdem soll dieser Indikator der Belastungsintensität Erwähnung finden.

[...]


[1] BORDE / HARRE / SCHNABEL 1994, S. 188

[2] MTB: Mountainbike (von nun an verwendete Abkürzung)

[3] Einteilung nach NEUMANN (1983) In: BORDE / HARRE / SCHNABEL 1994, S. 188

[4] vgl. HOTTENROTT / ZÜLCH 1997, S. 30

[5] vgl. HOTTENROTT / ZÜLCH 1997, S. 34

[6] BORDE / HARRE / SCHNABEL 1994, S. 194

[7] vgl. HOTTENROTT / ZÜLCH 1997, S. 14-15

Ende der Leseprobe aus 11 Seiten

Details

Titel
Die Entwicklung der Langzeitausdauerfähigkeit am Beispiel der Vorbereitung auf einen Mountainbike-Marathon
Hochschule
Universität Potsdam  (Institut für Sportwissenschaft)
Veranstaltung
HS Trainingslehre (Ausdauer)
Note
1,0
Autor
Jahr
2003
Seiten
11
Katalognummer
V75107
ISBN (eBook)
9783638796231
ISBN (Buch)
9783656209157
Dateigröße
400 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Entwicklung, Langzeitausdauerfähigkeit, Beispiel, Vorbereitung, Mountainbike-Marathon, Trainingslehre
Arbeit zitieren
Anja Dinter (Autor:in), 2003, Die Entwicklung der Langzeitausdauerfähigkeit am Beispiel der Vorbereitung auf einen Mountainbike-Marathon, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/75107

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