Im einzigartigen, schrillen Filmuniversum von Pedro Almodóvar stehen die Frauen und ihre Obsessionen immer im Mittelpunkt. Nonnen, Lebedamen, Hausfrauen, Mannsweiber, Glucken, Emanzen, Megären, Divas, Prostituierte, Drogenabhängige und nicht zuletzt Mütter und Töchter sind in seinen Filmen die Hauptagierenden. Frauengestalten sind die Hauptfiguren ebenfalls in dem Film „High Heels“. Im Zentrum der Filmgeschichte befinden sich erneut zwei „chicas almodóvariana“ - zwei moderne, berufstätige, eigenwillige und unberechenbare Frauen, die in einer sozialen Verbindung zueinander stehen. Sie sind nämlich Mutter und Tochter.
Beide Hauptfiguren sind komplex und Norm abweichend inszeniert.
Anhand der beiden Protagonistinnen wird im Film „High Heels“ ein komplexes und passioniertes Mutter- Tochter- Beziehungsgeflecht aufgebaut und illustriert. Im Laufe der Filmhandlung entwickelt sich zwischen der Mutter und der Tochter ein durch steigende Hassliebe und Schuldgefühle geprägtes Krisenverhältnis. Diese dramatische, gefühlswidersprüchliche Mutter- Tochter- Beziehung ist der Kern der Filmgeschichte von „High Heels“.
Die vorliegende Arbeit bietet eine deskriptive Analyse der Gefühlsbindung zwischen beiden Hauptfiguren. Hierbei wird die Entwicklung der Mutter- Tochter- Beziehung und deren Entität illustriert. Dies erfolgt hauptsächlich durch die Selbstbeschreibung der Hauptagierenden.
In diesem Zusammenhang bezieht sich die Analyse zentral auf die Selbstcharakterisierung der Protagonistinnen in den einzelnen Sequenzen und Szenen, welche auf der Ebene des Schauspielerischen offenbart wird. Dies schließt sowohl das Handeln und die Rede als auch die stimmlichen Elemente, die Mimik, Gestik, Körperposen und Körperbewegungen von den Darstellerinnen Marisa Paredes und Victoria Abril ein, welche die Hauptfiguren verkörpern.
Außerdem werden Fremdprädikatisierungen miteinbezogen, vollzogen durch weitere Filmfiguren, da die Entität der Mutter- Tochter- Bindung sich ebenso durch die Beziehungen der Hauptfiguren mit weiteren Charakteren entfaltet. Zugleich werden ebenso ästhetische Formalien in Betracht gezogen, die zur Charakterisierung der Mutter-Tochter- Beziehung dienen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Der irreparable Mutter-Tochter-Liebeskataklysmus
- 2.1. „Rebecca!... Rebecca!... Rebecca!“
- 2.2. „Das ist eine Lüge!“
- 2.3. „Mama, Mama! Ich bin es. Rebecca!“
- 2.4. „Wäre es nicht besser, all das zu vergessen?!“
- 2.5. „Liebst du mich denn noch ein bisschen?“
- 2.6. „Ich möchte nur großzügig zu Rebecca sein!“
- 2.7. „Wenn hier einer eifersüchtig sein könnte, dann nur ich!“
- 2.8. „Du scheinst zu vergessen, dass ich jetzt die Mutter deiner Frau bin!“
- 2.9. „Ich bin für das Scheitern deiner Ehe nicht verantwortlich!“
- 2.10. „Verstehe nicht, wie sie zur Arbeit gehen könnte?!“
- 2.11. „Piensa en mi“
- 2.12. „Ich habe Angst vor Rebecca!“
- 2.13. „Warum quälst du mich so Rebecca?“
- 2.14. „Ich liebe dich so wie früher!“
- 2.15. „Im Leben habe ich ihr nichts gegeben. Es ist nur gerecht, wenn mein Tod ihr zu etwas dient.“
- 2.16. „Ja, Mama! Ja! Zeig' du es mir!“
- 2.17. „Wie schön! Dann sind wir beide endlich vereint!“
- 3. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die komplexe Mutter-Tochter-Beziehung im Film „High Heels“ von Pedro Almodóvar. Die Zielsetzung besteht darin, die Entwicklung dieser Beziehung anhand von ausgewählten Szenen und Dialogen zu beschreiben und zu interpretieren. Dabei wird sowohl auf die Selbstcharakterisierung der Protagonistinnen als auch auf die Darstellung durch andere Figuren und ästhetische Mittel eingegangen.
- Die Darstellung der Mutterfigur als egozentrische Diva und die daraus resultierenden Konflikte.
- Die ambivalenten Gefühle der Tochter zwischen Bewunderung, Abhängigkeit und Kränkung.
- Die Auswirkungen der frühen Trennung auf die spätere Beziehung.
- Die Rolle von Schuld und Hassliebe in der dynamischen Beziehung.
- Die filmischen Mittel (Bildsprache, Ton, Schauspiel) zur Veranschaulichung der emotionalen Spannungen.
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in das filmische Universum von Pedro Almodóvar ein und stellt die beiden Hauptfiguren, Mutter Becky und Tochter Rebecca, als komplexe und von Normen abweichende Frauen vor. Sie beschreibt Beckys Karriere als Sängerin und ihre Abwesenheit in Rebeccas Kindheit, sowie Rebeccas Rolle als Nachrichtensprecherin und die daraus resultierenden Spannungen und Schwierigkeiten, eine gesunde Beziehung aufzubauen.
2. Der irreparable Mutter-Tochter-Liebeskataklysmus: Dieser Kapitel analysiert die komplexe und stürmische Beziehung zwischen Becky und Rebecca. Es werden verschiedene Szenen und Dialoge untersucht, um die Entwicklung ihrer emotionalen Bindung zu ergründen. Der Fokus liegt auf der Darstellung von Schuld, Hassliebe, und den Versuchen der beiden Frauen, trotz ihrer emotionalen Verletzungen und Fehlern, zueinander zu finden. Die Analyse betrachtet die Interaktionen der beiden Frauen im Kontext der jeweiligen Lebensumstände und Persönlichkeiten. Die Kapitel untersucht die wechselseitigen Abhängigkeiten und die Auswirkungen der Vergangenheit auf ihre Gegenwart.
Schlüsselwörter
Pedro Almodóvar, High Heels, Mutter-Tochter-Beziehung, spanischer Film, Familiendrama, Egoismus, Abhängigkeit, Schuldgefühle, Hassliebe, filmische Analyse, Charakterisierung, Schauspiel, ästhetische Mittel.
Häufig gestellte Fragen zu "High Heels": Mutter-Tochter-Beziehung im Film von Pedro Almodóvar
Was ist der Inhalt dieser Arbeit?
Diese akademische Arbeit analysiert die komplexe und stürmische Mutter-Tochter-Beziehung im spanischen Film "High Heels" von Pedro Almodóvar. Sie untersucht die Entwicklung dieser Beziehung anhand ausgewählter Szenen und Dialoge, betrachtet die Selbstcharakterisierung der Protagonistinnen und die Darstellung durch andere Figuren, sowie die verwendeten ästhetischen Mittel. Die Arbeit beinhaltet eine Einleitung, eine detaillierte Kapitelzusammenfassung, eine Zusammenfassung der wichtigsten Themen und ein Fazit.
Welche Themen werden im Film und in der Analyse behandelt?
Die Analyse konzentriert sich auf die Darstellung der Mutter als egozentrische Diva und die daraus resultierenden Konflikte mit der Tochter. Sie untersucht die ambivalenten Gefühle der Tochter zwischen Bewunderung, Abhängigkeit und Kränkung, die Auswirkungen der frühen Trennung auf die spätere Beziehung, die Rolle von Schuld und Hassliebe, und die filmischen Mittel (Bildsprache, Ton, Schauspiel), die die emotionalen Spannungen verdeutlichen.
Welche Kapitel beinhaltet die Arbeit und worum geht es darin?
Die Arbeit gliedert sich in drei Kapitel: Die Einleitung stellt den Film und die Hauptfiguren vor. Das zweite Kapitel, "Der irreparable Mutter-Tochter-Liebeskataklysmus", analysiert die Beziehung anhand verschiedener Szenen und Dialoge, untersucht Schuld, Hassliebe und die Versuche der Frauen, zueinander zu finden. Das dritte Kapitel ist ein Fazit.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit am besten?
Die wichtigsten Schlüsselwörter sind: Pedro Almodóvar, High Heels, Mutter-Tochter-Beziehung, spanischer Film, Familiendrama, Egoismus, Abhängigkeit, Schuldgefühle, Hassliebe, filmische Analyse, Charakterisierung, Schauspiel, ästhetische Mittel.
Wie ist der Aufbau des Kapitels "Der irreparable Mutter-Tochter-Liebeskataklysmus"?
Dieses Kapitel ist weiter untergliedert in verschiedene Abschnitte, die jeweils mit einem aussagekräftigen Zitat aus dem Film beginnen. Diese Zitate bilden den Ausgangspunkt für die Analyse der jeweiligen Szene und der Beziehung zwischen Mutter und Tochter. Die Unterkapitel beleuchten die verschiedenen Facetten der komplexen Beziehung, von intensiver Liebe bis hin zu tiefgreifenden Konflikten.
Für wen ist diese Arbeit gedacht?
Diese Arbeit ist für ein akademisches Publikum gedacht, welches sich für Filmanalyse, Mutter-Tochter-Beziehungen und das filmische Werk von Pedro Almodóvar interessiert. Sie eignet sich zur Analyse von Themen in einem strukturierten und professionellen Kontext.
Wo finde ich die vollständigen Kapitelübersichten?
Die vollständigen Kapitelübersichten finden Sie im Inhaltsverzeichnis der Arbeit, welches detaillierte Unterkapitel des zweiten Kapitels auflistet.
- Quote paper
- Petia Ganeva (Author), 2006, Der irreparable Mutter–Tochter-Liebeskataklysmus in „High Heels“, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/75224