Um Ernesto Sabato zu verstehen, muß man denen folgen, die ihm vorangingen. Die Fragen stellen, die zu dem Weg führen, an dessen Ende der Bericht der Blinden steht.
Was ist der Mensch? Diese Frage begleitet uns vom Anbeginn unserer Existenz. Für Sabato spielen insbesondere die russischen Autoren eine wichtige Rolle – zu Beginn dieser Reihe steht Michail Jurjewitsch Lermontow, dessen Roman Ein Held unserer Zeit sich nahezu ausschließlich um die Psychologie seines „Helden“ dreht; von größerer Bedeutung für Sabato ist allerdings Fjodor Michailowitsch Dostojewskij, auf den er auch mehrfach verweist. Die Arbeit leistet eine Einbindung Sabatos in die europäische Geistesgeschichte, die seine Grundlage bildet.
Inhaltsverzeichnis
- Vorrede
- Die Entdeckung des Bösen.
- Auf dem Weg zu einem neuen Menschenbild.
- Der Verlust.
- Die Blinden.
- Drachen am Horizont?
- Wege ins Licht.
- Bibliographie
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text befasst sich mit der Heimatlosigkeit des modernen Menschen, dargestellt am Beispiel des Werks von Ernesto Sabato. Er untersucht die Frage, wie sich das Menschenbild in der Moderne durch den Verlust traditioneller Werte und die Entdeckung des Bösen verändert hat. Die Analyse von Sabatos Werk dient als Ausgangspunkt, um die Herausforderungen der menschlichen Existenz in einer von Orientierungslosigkeit und Einsamkeit geprägten Welt zu beleuchten.
- Die Entwicklung des Menschenbildes in der Moderne
- Die Rolle des Bösen im menschlichen Dasein
- Heimatlosigkeit und Einsamkeit in der modernen Welt
- Die Suche nach Sinn und Identität
- Die Bedeutung der russischen Literatur für Sabatos Werk
Zusammenfassung der Kapitel
Vorrede
Die Vorrede führt in das Thema der Heimatlosigkeit im Nebel des modernen Lebens ein. Sie stellt die Frage nach dem Wesen des Menschen und der Unberechenbarkeit des Lebens. Der Text beginnt mit einem Zitat von Hermann Hesse und führt den Leser in die Welt der existentiellen Fragen ein, die Sabato in seinen Werken behandelt.
Die Entdeckung des Bösen
Dieses Kapitel beschäftigt sich mit der Entwicklung des Menschenbildes vom Mittelalter bis zur frühen Neuzeit. Es werden die Philosophen Pico della Mirandola und Friedrich Nietzsche als Vertreter verschiedener Epochen herangezogen. Das Kapitel beleuchtet die Veränderungen in der Wahrnehmung des Menschen, von einer göttlichen Natur hin zu einer ambivalenten, von der Möglichkeit des Bösen geprägten Existenz.
Der Verlust
Das Kapitel analysiert die Auswirkungen des Verlustes traditioneller Werte und die Entstehung eines neuen Menschenbildes in der Moderne. Es zeigt auf, wie die Werke von Michail Jurjewitsch Lermontow, insbesondere sein Roman "Ein Held unserer Zeit", den Typus des "überflüssigen Menschen" charakterisieren, der in einer desillusionierten und sinnlosen Welt lebt.
Die Blinden
Dieses Kapitel fokussiert auf die Werke von Fjodor Michailowitsch Dostojewskij, der in seinen Romanen die psychische und existenzielle Komplexität des Menschen aufzeigt. Der Schwerpunkt liegt auf der Darstellung von Figuren, die an Nihilismus und Gottesferne leiden und ihre Identität in einer menschenfeindlichen Umgebung verlieren.
Drachen am Horizont?
Dieses Kapitel setzt sich mit dem Thema der Hoffnung und der Möglichkeit, aus der Dunkelheit der modernen Welt in das Licht zurückzufinden auseinander. Es analysiert die Werke von Sabato im Kontext der russischen Literatur und zeigt auf, wie er sich mit der Suche nach Sinn und Identität im Angesicht von Nihilismus und Enttäuschung auseinandersetzt.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter des Textes sind: Heimatlosigkeit, Modernität, Menschenbild, Verlust, Einsamkeit, Nihilismus, Dostojewskij, Lermontow, Sabato, Existenzphilosophie.
- Arbeit zitieren
- Jan Schenkenberger (Autor:in), 2005, Der tote Gott - Ernesto Sabato und die Heimatlosigkeit in der modernen Welt, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/75231