Die Untersuchung beschäftigt sich mit den aktuellen medialen Inszenierungen von Geschlecht. Im Fokus steht dabei mit "Big Brother" eines der ersten formate der "Reality Soaps". An der Schnittstelle von Gender- und Cultural Studies wird anhand der ersten Staffel der Serie Big Brother aufgezeigt, welche aktuellen Männlichkeitsinszenierungen medial produziertbar sind.
Dabei zeigt sich, dass nicht nur eine hegemoniale Form von Männlichkeit existiert, sondern unterschiedliche 'Typen', wie "der Macho", "der Freak", "der Nette" oder "der Onkel". Männlichkeit wird von den Bewohner nicht dauerhaft hergestellt, sondern kann situativ eingesetzt werden. Die soziale Kategorie Geschlecht funktioniert als "ruhende Ressource".
Die medialen Vorbilder reproduzieren durch ihre Eindimensionalität tradierte Geschlechtercodes, teilweise in modernisierter Form. Gleichwohl wird aufgezeigt, dass die Rezeption der Vorbildfunktion von Medien eine komplexe soziale Aushandlung ist und keine einseitige Manipulation durch die Medien.
Inhaltsverzeichnis
- 0. Prolog
- 1. Einleitung
- 2. Die Konstruktion von Geschlecht
- 2.1. Die Geschichte der Geschlechter
- 2.1.1. Unterschiede in Gleichheit
- 2.1.2. Die Aufklärung, die Moderne, die neuen Bürger
- 2.2. Und so wird's gemacht: Geschlechter
- 2.2.1. Gender trouble und Diskurse
- 2.2.2. Geschlecht als Existenzweise
- 2.2.3. Materialität, Norm und Sprache
- 2.2.4. "Disko"
- 2.3. Zusammenfassung
- 3. Die Herstellung von Männlichkeit
- 3.1. Die Theorie der hegemonialen Männlichkeit von Connell
- 3.1.1. Connells Hegemoniebegriff
- 3.1.2. Männlichkeiten
- 3.1.3. Globalisierung von Männlichkeiten
- 3.2. Bourdieu und männliche Herrschaft
- 3.2.1. Habitus und Kapitalien
- 3.2.2. Macht und symbolische Ordnung
- 3.3. Geschlecht als körperliche Inszenierung
- 3.4. Macht, Ordnung und Körper
- 3.5. Die Rede von der Krise
- 3.5.1. Männerverständigungsliteratur
- 3.5.1.1. Von der klassischen
- 3.5.1.2. ...zur veränderten Männlichkeit
- 3.5.1.3. Systematisierung, Zusammenfassung und Kritik
- 3.5.2. Männlichkeit und Arbeit in der Krisentheorie
- 3.5.3. Ästhetisierung
- 3.5.3.1. Ästhetisierung als Figur
- 3.5.3.2. Prozess, Appell und Zwang
- 3.6. Der bewegte Mann - eine Zusammenfassung
- 4. Die soziale Dimension der Medien
- 4.1. Die Verwirrung der Realität im Fernsehen
- 4.1.1. Über Soap Operas
- 4.1.2. Big Brother als Soap Opera
- 4.2. Über die Konzeption von öffentlich und privat im Fernsehen
- 4.2.1. Die Konzeption von öffentlich und privat im Fernsehen
- 4.2.2. Die Verdrehung: öffentliches und privates bei Big Brother
- 4.3. Realität und Simulation in den Medien
- 4.3.1. Realität und Simulation in den Medien
- 4.3.2. Big Brother als Inszenierung. Was ist Reality am Reality TV?
- 4.2. Über die Rezeption
- 4.2.1. Die Rezeption von Soaps
- 4.2.2. Die Rezeption von Big Brother
- 4.5. Zusammenfassung
- 5. Big Brother
- 5.1. Die Spielregeln
- 5.2. Sensationell - die Bedeutung von Big Brother
- 5.3. Die Kandidaten
- 5.3.1. Die Selbstinszenierung der Bewohner
- 5.3.2. Die Inszenierung in Sekundärmedien
- 5.4. Inszenierung zwischen tradierter und veränderter Männlichkeit
- 6. Epilog
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht, wie Männlichkeit in der Reality Soap Big Brother inszeniert wird. Dabei wird die Konstruktion von Geschlecht und die Herstellung von Männlichkeit in den Medien betrachtet.
- Die Konstruktion von Geschlecht und die Geschichte der Geschlechterrollen
- Die Theorie der hegemonialen Männlichkeit von Connell und Bourdieus Konzepte von Habitus und Kapitalien
- Die soziale Dimension der Medien und die Inszenierung von Realität in Reality-TV-Formaten
- Die Bedeutung von Big Brother als Unterhaltungsformat und die Inszenierung der Kandidaten
- Die Inszenierung von Männlichkeit im Kontext der Reality Soap Big Brother und die Herausforderungen für tradierte und veränderte Männlichkeitsbilder
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 2: Die Konstruktion von Geschlecht
Dieses Kapitel beleuchtet die Geschichte der Geschlechterforschung und die Konstruktion von Geschlecht als soziale Kategorie. Es werden verschiedene Diskurse und Theorien zur Genderforschung vorgestellt, insbesondere die Konzepte von Gender trouble und Geschlecht als Existenzweise.
Kapitel 3: Die Herstellung von Männlichkeit
In diesem Kapitel wird die Theorie der hegemonialen Männlichkeit von Connell erläutert. Es werden die verschiedenen Formen der Männlichkeit und die Auswirkungen der Globalisierung auf Männlichkeitsbilder untersucht. Weiterhin werden Bourdieus Konzepte von Habitus und Kapitalien in Bezug auf männliche Herrschaft betrachtet.
Kapitel 4: Die soziale Dimension der Medien
Dieses Kapitel befasst sich mit der Frage der Realität im Fernsehen und der Inszenierung von Realität in Soap Operas und Reality-TV-Formaten. Es werden die Konzepte von öffentlich und privat im Fernsehen sowie die Rezeption von Soaps und Big Brother analysiert.
Kapitel 5: Big Brother
In diesem Kapitel wird die Reality Soap Big Brother genauer untersucht. Es werden die Spielregeln, die Bedeutung von Big Brother als Unterhaltungsformat und die Inszenierung der Kandidaten betrachtet.
Schlüsselwörter
Geschlechterforschung, Gender, Männlichkeit, Hegemoniale Männlichkeit, Connell, Bourdieu, Habitus, Kapitalien, Medien, Realität, Simulation, Reality TV, Big Brother, Inszenierung, Selbstinszenierung, Unterhaltung, Kultur
- Arbeit zitieren
- Dr. Jürgen Budde (Autor:in), 2001, Inszenierungen an der Schnittstelle von medialer Kultur und Geschlecht, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/75364