Bei psychologischen Themen handelt es sich um einen für Jedermann relevanten Bereich. Ein jeder Mensch besitzt eine Psyche, fast alle kennen psychische Probleme aus eignen Erfahrungen, von Bekannten oder Freunden. Aber auch positive psychologische Erkenntnisse können zum Profit von vielen Angehörigen der Gesellschaft dienen. Automatisch werden psychologische Themen damit auch für eine breite Öffentlichkeit interessant und gleichzeitig Objekt und Gegenstand der Medien und ihrer Berichterstattung.
Allerdings zeigen sich schnell die ersten Probleme. Aus dem differenzierten und tiefgehenden psychologischen Spektrum bieten sich natürlich nicht alle Themen gleichermaßen an, um eine breite Masse anzusprechen. Damit besteht automatisch die Gefahr, dass der Gesellschaft ein stark vereinfachtes Bild der Wissenschaft Psychologie vermittelt wird.
Ziel dieser Arbeit ist es zunächst, herauszufinden, welche Nachrichtenfaktoren ausschlaggebend für die Berichterstattung psychologischer Themen in den Magazinen „Stern“, „Spiegel“, „Focus“ und „Freundin“ sind. Dazu werden zunächst die Ansätze der Nachrichtenwert-Forschung aufgearbeitet, um theoretische Kriterien zu finden .
Bei den Zeitschriften berufen wir uns auf eine Stichprobe aus den Jahren von 2003 bis 2005. Dabei fließen alle Zeitschriften ein, die eine Titelstory mit psychologischem Schwerpunkt haben. Auf diese Art und Weise werden die Berichte herausgefiltert, denen von den Journalisten eine besondere Bedeutung gegeben wird und deren Nachrichtenwert damit besonders hoch ist.
Des weiteren wird aber auch auf sprachlicher und stilistischer Ebene eine größtenteils qualitative Analyse vorgenommen. Die zu analysierenden Beiträge werden dabei auf ihre journalistische Ausarbeitung hin untersucht. Leitende Frage ist dabei, wie Journalisten ein wissenschaftliches Thema wie das der Psychologie einem breiten Massenpublikum verkaufen. Hierzu werden wissenschaftliche Kriterien, die zur Beurteilung von journalistischen Produkten dienen, herangezogen (Kapitel 3).
In der abschließenden Analyse (Kapitel 4) ergibt sich damit folgendes Schema: Nach der inhaltlichen und formalen Wiedergabe des Artikels (Inhalt und Aufbau) werden die Nachrichtenfaktoren ermittelt, die den Nachrichtenwert der Geschichte bestimmen. Anschließend wird die journalistische Leistung anhand der genannten Qualitätskriterien beurteilt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Überblick über die Nachrichtenwert-Forschung
- Die Entstehung: Östgaard und Galtung/Ruge
- Die Entwicklung: Sande, Schulz, Staab
- Operationalisierung der Nachrichtenfaktoren
- Qualitätskriterien
- Vielfalt
- Analytische Qualität
- Theoretischer Hintergrund
- Analytische Qualität als journalistische Aufarbeitung
- Verständlichkeit
- Die Inhaltsanalyse
- Focus
- Training für das Ich
- Inhalt und Aufbau
- Nachrichtenfaktoren
- Strukturelle Vielfalt
- Akteursvielfalt
- Verständlichkeit
- Analytische Qualität
- Die Intelligenz der Gefühle
- Inhalt und Aufbau
- Nachrichtenfaktorenanalyse
- Strukturelle Vielfalt
- Akteursvielfalt
- Verständlichkeit
- Analytische Qualität
- Einfach. Glücklich. Leben
- Inhalt und Aufbau
- Nachrichtenfaktorenanalyse
- Strukturelle Vielfalt
- Akteursvielfalt
- Verständlichkeit
- Analytische Qualität
- Nutze deine Träume
- Inhalt und Aufbau
- Nachrichtenfaktorenanalyse
- Strukturelle Vielfalt
- Akteursvielfalt
- Verständlichkeit
- Analytische Qualität
- Fazit: Focus
- Training für das Ich
- Der Spiegel
- Hatte Freud doch recht? - Hirnforscher entdecken die Psychoanalyse
- Inhalt und Aufbau
- Nachrichtenfaktoren
- Strukturelle Vielfalt
- Akteursvielfalt
- Verständlichkeit
- Analytische Qualität
- Seele aus Eis - Die Erforschung der Gefühlsarmut
- Inhalt und Aufbau
- Nachrichtenfaktoren
- Strukturelle Vielfalt
- Akteursvielfalt
- Verständlichkeit
- Analytische Qualität
- Fazit: Spiegel
- Hatte Freud doch recht? - Hirnforscher entdecken die Psychoanalyse
- Stern
- Gesund leben. Das Magazin für Körper, Geist und Seele
- Inhalt und Aufbau
- Nachrichtenfaktoren
- Strukturelle Vielfalt
- Akteursvielfalt
- Verständlichkeit
- Analytische Qualität
- Psycho-Falle Angst
- Inhalt und Aufbau
- Nachrichtenfaktoren
- Strukturelle Vielfalt
- Akteursvielfalt
- Verständlichkeit
- Analytische Qualität
- Fazit: Stern
- Gesund leben. Das Magazin für Körper, Geist und Seele
- Freundin
- Wie uns Träume helfen. Das Frühwarnsystem der Seele
- Inhalt und Aufbau
- Nachrichtenfaktoren
- Strukturelle Vielfalt
- Akteursvielfalt
- Verständlichkeit
- Analytische Qualität
- Liebeskummer macht stark
- Aufbau und Inhalt
- Nachrichtenfaktoren
- Strukturelle Vielfalt
- Akteursvielfalt
- Verständlichkeit
- Analytische Qualität
- Fazit: Freundin
- Wie uns Träume helfen. Das Frühwarnsystem der Seele
- Focus
- Analyse der Nachrichtenfaktoren, die die Auswahl psychologischer Titelgeschichten in Print-Magazinen beeinflussen
- Bewertung der Qualität der Berichterstattung in Bezug auf Vielfalt, analytische Qualität und Verständlichkeit
- Untersuchung des Images der Psychologie in der Öffentlichkeit, das durch die Berichterstattung vermittelt wird
- Vergleich der Berichterstattung in verschiedenen Magazinen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Berichterstattung über psychologische Themen in den Magazinen "Stern", "Spiegel", "Focus" und "Freundin". Sie analysiert die Nachrichtenfaktoren, die zur Auswahl psychologischer Titelgeschichten führen, und bewertet die Qualität der Berichterstattung anhand von Kriterien wie Vielfalt, analytische Qualität und Verständlichkeit.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die Relevanz psychologischer Themen für die Gesellschaft und die Herausforderungen der medialen Berichterstattung in diesem Bereich beleuchtet. Anschließend wird ein Überblick über die Nachrichtenwert-Forschung gegeben, um die theoretischen Grundlagen für die Analyse der Nachrichtenfaktoren zu schaffen. Der Fokus liegt dabei auf den Ansätzen von Östgaard, Galtung/Ruge, Sande, Schulz und Staab.
Danach werden die Qualitätskriterien für die Analyse der Titelgeschichten vorgestellt. Diese beinhalten die Aspekte Vielfalt, analytische Qualität und Verständlichkeit. Die analytische Qualität wird im Detail betrachtet, wobei sowohl der theoretische Hintergrund als auch die journalistische Aufarbeitung der Themen im Mittelpunkt stehen.
Der Hauptteil der Arbeit besteht aus einer Inhaltsanalyse von Titelgeschichten aus den Magazinen "Focus", "Spiegel", "Stern" und "Freundin". Für jedes Magazin werden mehrere Titelgeschichten untersucht und hinsichtlich ihrer Nachrichtenfaktoren, ihrer strukturellen und akteursbezogenen Vielfalt, ihrer Verständlichkeit und ihrer analytischen Qualität bewertet.
Schlüsselwörter
Nachrichtenfaktoren, Psychologie, Medienberichterstattung, Print-Magazine, Qualitätskriterien, Vielfalt, Analytische Qualität, Verständlichkeit, Image, Focus, Spiegel, Stern, Freundin.
- Arbeit zitieren
- Moritz Förster (Autor:in), D. Deneva (Autor:in), G. Hristova (Autor:in), 2005, Psychologische Titelgeschichten in Print-Magazinen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/75376