Die unglaubliche Quote vom Fußball-Spitzenspiel am Samstagabend lässt die Programmchefs jubeln. Doch heißt die große Resonanz auch automatisch, dass die Qualität der Sendung gut ist? Bedeutet ein hoher Marktanteil gleichzeitig auch eine hohe Programmqualität?
Ziel dieser Arbeit ist es, Zusammenhänge von Quote und Qualität aufzuspüren. Dabei soll aus Sicht der Programmmacher öffentlich-rechtlicher Fernsehanstalten argumentiert werden und überprüft werden, inwieweit die Quote nicht nur aus wirtschaftlicher Sicht, sondern auch aus qualitativer Sicht Grund zur Freude bereitet.
Grundlage dieser Arbeit ist die Qualitätsdiskussion bezüglich der Fernsehprogramme, für die Heribert Schatz und Winfried Schulz aus einer normativen Perspektive Kriterien zur Beurteilung der Programmqualität herleiten und eine Systematisierung und Katalogisierung des Qualitätsbegriffs vornehmen (Kapitel 4.1).
Abgeleitet werden die Kriterien von der besonderen Stellung des Rundfunks und ihrer öffentlichen Aufgabe, die auch verfassungsrechtlich verankert ist (vgl. Kapitel 2).
Auch die Programmmacher öffentlich-rechtlicher Anstalten haben sich inzwischen bei ihrer Qualitätsvorstellung von einem rein subjektiven Qualitätsbegriff verabschiedet und sich der wissenschaftlichen Perspektive angenähert (Kapitel 2).
Starke Bedeutung hat mittlerweile auch die Berücksichtigung von Zuschauerurteilen (vgl. Kapitel 4.3). Nicht nur durch die quantitative Erhebung der Quote sondern auch durch qualitative Auswertungen der Publikumsresonanz wird die Zuschauerperspektive in die Auswertung von Programmerfolg einbezogen.
Dies zeigt sich auch bei der deskriptiven Darstellung von drei Ansätzen, die als Programmkontrollen dienen (Kapitel 5.2). So führen öffentlich-rechtliche Fernsehsender vor allem seit der Konkurrenz durch Privatsender im Rahmen eines Qualitätsmanagements verstärkt Kontrollen der eigenen Sendungen und Programme ein. Nach der deskriptiven Präsentation werden die Ansätze hinsichtlich des in dieser Arbeit zentralen Kriteriums Quote ausgewertet. Die enorme wirtschaftliche Bedeutung der Quote wird dabei zuvor im dritten Kapitel erläutert.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das duale Rundfunksystem
- Die öffentliche Aufgabe des Rundfunks
- Grundversorgung und Vielfalt
- Die Bedeutung der Quote
- Qualitätsdiskussion
- Die normativen Aspekte
- Der Wandel des Qualitätsbegriffs
- Die Einbindung der Zuschauerperspektive
- Qualitätsmanagement
- Total Quality Management und Evaluation
- Programmkontrollen der Fernsehsender
- Sendungserfolgskontrolle beim Schweizer Fernsehen DRS
- Grundlagen der Sendungserfolgskontrolle
- Ansätze der Sendungserfolgskontrolle
- Das Resultat.....
- Programmcontrolling beim WDR
- Ansätze des Controllings.
- Grundlagen des Controllings.
- Zielvereinbarungsgespräch und Monitoring..
- Leistungsindikatoren der GEAR
- Ansätze....
- Grundlage des Leistungsdiagramms.
- Das Diagramm
- Sendungserfolgskontrolle beim Schweizer Fernsehen DRS
- Die Quote als Qualitätskriterium.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht den Zusammenhang zwischen Quote und Programmqualität im öffentlich-rechtlichen Fernsehen. Ziel ist es, die Sichtweise der Programmmacher auf die Bedeutung der Quote sowohl aus wirtschaftlicher als auch aus qualitativer Perspektive zu beleuchten.
- Die öffentliche Aufgabe des Rundfunks und die Bedeutung der Programmqualität im dualen Rundfunksystem.
- Die Entwicklung des Qualitätsbegriffs in der Fernsehprogrammgestaltung.
- Die Rolle der Quote als Indikator für Programmerfolg und ihre Bedeutung für die Beurteilung der Programmqualität.
- Die Einbeziehung der Zuschauerperspektive in die Qualitätsbewertung.
- Die verschiedenen Ansätze der Programmkontrolle im öffentlich-rechtlichen Fernsehen.
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit stellt die zentrale Forschungsfrage nach dem Zusammenhang zwischen Quote und Qualität im öffentlich-rechtlichen Fernsehen und skizziert den methodischen Ansatz.
- Das duale Rundfunksystem: Dieses Kapitel beleuchtet die öffentliche Aufgabe des Rundfunks im deutschen dualen System und die besonderen Ansprüche, die an öffentlich-rechtliche Sender gestellt werden.
- Die Bedeutung der Quote: Dieses Kapitel widmet sich der ökonomischen Bedeutung der Quote im Kontext der Finanzierung von Fernsehsendern.
- Qualitätsdiskussion: Dieses Kapitel untersucht verschiedene Ansätze zur Beurteilung der Programmqualität, sowohl aus normativer Sicht als auch im Hinblick auf die Einbindung der Zuschauerperspektive.
- Qualitätsmanagement: Dieses Kapitel stellt verschiedene Ansätze des Qualitätsmanagements im öffentlich-rechtlichen Fernsehen vor, die auf Sendungserfolgskontrolle und Programmkontrolle fokussieren. Hier werden die Beispiele von Schweizer Fernsehen DRS, WDR und GEAR betrachtet.
Schlüsselwörter
Öffentlich-rechtlicher Rundfunk, Programmqualität, Quote, Qualitätsmanagement, Programmkontrolle, Zuschauerperspektive, Sendungserfolgskontrolle, duale Rundfunksystem, Grundversorgung, Vielfalt, normative Aspekte, Total Quality Management.
- Arbeit zitieren
- Moritz Förster (Autor:in), 2006, Qualität und Quote, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/75378