Nikolaus Pevsner "Buildings of England" - eine Analyse


Seminararbeit, 2001

14 Seiten, Note: 1


Leseprobe


Inhaltsangabe

I. Einführung

II. Nikolaus Pevsners „Buildings of England“
1. Zur Geschichte der Entstehung der „Buildings of England“ durch Nikolaus Pevsner
2. Gliederung und Inhalt der „Buildings of England“
3. „The Buildings of England“ im Wandel der Zeiten

III. Schlußbetrachtung

I. Einführung

Während in Deutschland vorherrschend zwei Männer im Zusammenhang mit der Denkmalschutzliteratur zu nennen sind, Karl Baedeker (1801-59) und Georg Dehio (1850-1932), ist es in Großbritannien das Werk eines Mannes, welches die Sichtweise über und für die Erhaltung der Architektur grundlegend veränderte: Nikolaus Pevsner. Als sein größtes Lebenswerk sind hierbei die vormaligen Handtaschenführer - die „Buildings of England“ - auf Struktur und Veränderung zu untersuchen.

Karl Baedeker verfaßte im 19. Jahrhundert Reiseführer für gebildete Reisende, während Georg Dehio 1900 die Erarbeitung eines Handbuches der deutschen Kunstdenkmäler auf sich nahm. Dieses wurde 1904 durch den Kaiser genehmigt und zu einem fünfbändigen Werk über die Denkmäler bis in die Zeit des Klassizismus gefertigt.

Im Vergleich hierzu ist Nikolaus Pevsner mit seinen „Buildings of England“ eher in einer vermittelnden Position zu nennen. Einerseits enthielten seine Bücher kleine, persönliche Reisebeschreibungen der englischen Landschaft, andererseits waren die detaillierten Beschreibungen von Städten und Sehenswürdigkeiten in alphabetischer Reihenfolge und mit chronologischem Sinngehalt Reihenfolge systematisch nach sakralen und öffentlichen Gebäuden geordnet.

II. Nikolaus Pevsners „Buildings of England“

1. Zur Geschichte der Entstehung der „Buildings of England“ durch Nikolaus Pevsner

Nikolaus Pevsner wurde 1902 in Leipzig geboren, wo er seine Schul- und Universitätsbildung erhielt, bevor er Assistent an der Dresdener Akademie wurde und Vorlesungen an der Göttinger Universität hielt. Dort spezialisierte er sich bereits auf die Kunstgeschichte von Großbritannien und emigrierte in den Wirren der dreißiger Jahren nach London.

Seine frühe Forschung befaßte sich mit manieristischer und barocker Malerei, wohingegen seine erste Veröffentlichung „Pioneers of the Modern Movement from William Morris to Walter Gropius“ (1936) sich bereits eingehend mit moderner Architektur befaßte. Dieses Werk kündete sein Interesse am 19. Jahrhundert und seinen Glauben an die Moderne an. Mit diesen Ideen traf er im traditionellen England, in dem Kunst und Architektur noch nicht als ernsthafte Studienfächer angesehen wurden auf harte Kritik.

Das Werk „The Bulidings of England“ war um das Jahr 1945 das Resultat einer Einladung von Allen Lane, dem Direktor von Penguin Books, der mit seinen kleinformatigen Taschenbüchern die „Paperback Revolution“ ausgelöst hatte. Denn nach dem Krieg war das Interesse an Büchern jeder Art gestiegen, insbesondere an Spezialliteratur und nun bemühte man sich die Nationalgeschichte auch auf die Kunst auszudehnen.

Hierfür hatte Pevsner bereits zwei Pläne ausgearbeitet, zum einen eine vielbändige wissenschaftliche Kunst- und Architekturgeschichte, zum anderen eine Serie von Führern zur englischen Architektur.

Die Arbeit begann 1945 mit einer von Penguin zur Verfügung gestellten Sekretärin und zwei Teilzeit-Forschungsassistenten Der erste Vollzeitassistent wurde alsdann 1947 angestellt. Pevsner selbst erhielt kein Gehalt und seine Frau war bis zu ihrem Tod 1963 seine Fahrerin. Die Kosten der Forschungsassistenten wurden bis 1974 vom „Lerhulme Trust“ gedeckt.

Hingegen war vergleichsweise die Bearbeitung des „Dehio-Handbuches der Deutschen Kunstdenkmäler“ von vornherein als Teamarbeit konzipiert, Dehio war verantwortlicher Redakteur, eine adäquate Bezahlung der Mitarbeiter wurde bereits zu Beginn einkalkuliert.

Reiseführer, wie die Shell Guides, konzentrierten sich auf das Altertümliche mit viel Betonung auf Einzelheiten aus Biographien oder Anekdoten. Die „Buildings of England“ waren hierzu vergleichsweise ernst und knapp. Die Orte alphabetisch geordnet, die wichtigsten Bauten in Kirchen, öffentliche Gebäude und Rundgänge in größeren Orten aufgeteilt. Zur Veröffentlichung der ersten drei Bände, die auch als reisebegleitende „Handtaschenguides“ erdacht waren, kam es 1951, der letzte 46. Band, kam 1974 heraus. Die Bände erschlossen jede Grafschaft von England.

Im Gegensatz hierzu hatte Georg Dehio Deutschland in große „Kunstlanschaften“ eingeteilt:

I. Nordostdeutschland, (Bd. I, 1905)
II. Nordwestdeutschland, (Bd. II, 1906)
III. Mitteldeutschland, (Bd. III, 1908)
IV. Westdeutschland, (Bd. IV, 1911)
V. Süddeutschland, (Bd. V, 1912).

Dies machte jedoch eine Neustrukturierung nach den Verlusten des Reiches unumgänglich und wurde von beiden Teilen Deutschlands gemeinsam vorangetrieben.

[...]

Ende der Leseprobe aus 14 Seiten

Details

Titel
Nikolaus Pevsner "Buildings of England" - eine Analyse
Hochschule
Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main
Veranstaltung
Nikolaus Pevsner
Note
1
Autor
Jahr
2001
Seiten
14
Katalognummer
V75465
ISBN (eBook)
9783638800181
ISBN (Buch)
9783656058649
Dateigröße
394 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Während in Deutschland vorherrschend zwei Männer im Zusammenhang mit der Denkmalschutzliteratur zu nennen sind, Karl Baedeker (1801-59) und Georg Dehio (1850-1932), ist es in Großbritannien das Werk eines Mannes, welches die Sichtweise über und für die Erhaltung der Architektur grundlegend veränderte: Nikolaus Pevsner. Als sein größtes Lebenswerk sind hierbei die vormaligen Handtaschenführer - die „Buildings of England“ - auf Struktur und Veränderung zu untersuchen.
Schlagworte
Nikolaus, Pevsner, Buildings, England, Analyse, Nikolaus, Pevsner
Arbeit zitieren
M.A. Martina Merten (Autor:in), 2001, Nikolaus Pevsner "Buildings of England" - eine Analyse, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/75465

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