Zu: Joseph Beuys - Komposition für zwei Musikanten (1963)


Seminararbeit, 1999

13 Seiten, Note: 1.3


Leseprobe


Inhalt

A. Einleitung:
I. Biographische Informationen

B. Hauptteil:
I. Aktionsbeschreibung
II. Analyse
1. Standort in der Hirschjagd
2. Der Harlekin
3. Einbeziehen und Ausstrahlen – Die 2 Musikanten, die Hirschjagd und der Block Beuys
4. Klang und Skulptur
5. John Cage, Nam June Paik und Fluxus - Einflüsse auf Joseph Beuys

A. Einleitung:

I. Biographische Informationen

Die Skulptur „ 2 Musikanten“ ist Teil von Joseph Beuys (12.5.1921-23.1.1986) Environment „Sibirische Sinfonie 1. Satz und Komposition für 2 Musikanten“, die er in der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf als Beitrag zum „Festum Fluxorum - Musik und Antimusik – Das instrumentale Theater“ aufführte. Sie kehren später in der Berliner Aktion, einer Ausstellung in Eindhoven und auf dem Schallplattencover mit dem Titel „Beuys/Christiansen – Schottische Symphonie Requiem of Art 1973“ wieder, bevor sie endgültig der „Szene aus der Hirschjagd“ eingegliedert werden[1].

Das Konzert findet an zwei Abenden (2.2/3.2. 1963) als Colloquium statt, am ersten wird die „Sibirische Symphonie 1. Satz“ als Klavierkomposition mit einem Stück von Erik Satie und am zweiten Abend die „Komposition für 2 Musikanten“ aufgeführt[2].

B. Hauptteil:

I. Aktionsbeschreibung

Das Fluxus-Konzert „2 Musikanten/Sibirische Symphonie“ wurde an zwei Abenden 2./3.2.1963 in Düsseldorf aufgeführt, wobei jedoch streitig ist, welche Aktion an welchem Abend stattfand.

Nach einem Bericht Beuys wurde die 20 Sekunden dauernde „Komposition für 2 Musikanten“ bereits am ersten Abend und zwischen zwei Aktionen aufgeführt. Als Instrument diente ein kleines Blechspielzeug, welches auf den Deckel eines geschlossenen Steinway-Flügels gestellt wurde. Zwei sich gegenübersitzende Blechmusikanten, einen Blechtrommler und einer mit einem Konzertbecken wurden durch einen Schlüssel aufgezogen. Das Konzert dauerte dann solange bis der Federmechanismus abgelaufen war[3]. Der Resonanzkörper des Flügels verstärkte den Klang und wurde zugleich zur Bühne.

Das Spielzeug wurde anschließend noch in Berlin „ich versuche dich freizulassen“ (1969), im Stockholmer Katalog von 1971, auf einem Schallplattencover (1973) und später in die „Szene aus der Hirschjagd“ von 1961 wiederverwendet.

Mit der bereits verklungenen „Sibirischen Symphonie“ vom 2.2.1963, bei der Beuys ein Klavier mit Tonbergen präparierte, in die er jeweils einen Ast steckte und einen toten Hasen an eine beschriebene Schiefertafel hängte, dem er das Herz herausnahm und durch Draht mit dem Klavier verband, ließ Beuys eine sichtbare Sinfonie entstehen, die eine freie Komposition für Klavier mit Elementen von La Messe des pauvres und Harmonien des Stückes Sonnerie de la Rose + Croix von Erik Satie darstellte.

II. Analyse

1. Standort in der Hirschjagd

Die Musikanten sind auf den ersten Blick trotz ihrer Farbigkeit nicht leicht zu finden, da sie in der letzten Ecke des untersten Fachs in der Hirschjagd plaziert wurden. Man muß sie erst entdecken, doch dann hinterlasssen sie in dem sie umgebenden Grau und Chaos einen bleibenden und hervorstechenden Eindruck (Glanz). Eine Art von traditioneller Schönheit (Kunsthandwerk) in dem Gemenge von natürlichem Schmutz und Vergangenheitsprozess (fehlender Beckenteil) wird präsentiert, in welches sie auch einbezogen ist.

2. Der Harlekin

a) Die Form der Plastik „2 Musikanten“ besteht aus zwei sich gegenübersitzenden Figuren, jeweils einem bunt bemalten Harlekin.

aa) Der Harlekin, die Narrengestalt der italienischen Komödie ab 1670, steht für den Witz und schauspielerisches Talent, welches der „Schamane“ Beuys ebenfalls besaß.

Gleichzeitig ist er Symbol und einne Hauptfigur des Zirkus und beinhaltet für Beuys eine Verbindung zu den Märchen, da seine erste Zeichnung 1935 eine Märchenzeichnung auf seinem Notenheft war[4].

[...]


[1] Eva, Wenzel, Jessyka Beuys, Joseph Beuys. Block Beuys, München 1990, S. 312

[2] Götz Adriani/Winfried Kannert/Karin Thomas, Joseph Beuys, Köln 1994, S. 54

[3] Mario Kramer, Klang und Skulptur. Der musikalische Aspekt im Werk von J. Beuys, Darmstadt 1995, S. 35

[4] Mario Kramer, Klang und Skulptur. Der musikalische Aspekt im Werk von J. Beuys, Darmstadt 1995, S. 11

Ende der Leseprobe aus 13 Seiten

Details

Titel
Zu: Joseph Beuys - Komposition für zwei Musikanten (1963)
Hochschule
Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main
Veranstaltung
Joseph Beuys Arbeiten
Note
1.3
Autor
Jahr
1999
Seiten
13
Katalognummer
V75472
ISBN (eBook)
9783638800211
ISBN (Buch)
9783638802994
Dateigröße
403 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Die Skulptur „ 2 Musikanten“ ist Teil von Joseph Beuys (12.5.1921-23.1.1986) Environment „Sibirische Sinfonie 1. Satz und Komposition für 2 Musikanten“, die er in der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf als Beitrag zum „Festum Fluxorum - Musik und Antimusik - Das instrumentale Theater“ aufführte...
Schlagworte
Joseph, Beuys, Komposition, Musikanten, Joseph, Beuys, Arbeiten
Arbeit zitieren
M.A. Martina Merten (Autor:in), 1999, Zu: Joseph Beuys - Komposition für zwei Musikanten (1963), München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/75472

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