Der Transport von A nach B ist eine bekannte speditionelle Leistung. Doch um den Kunden zufrieden zu stellen, bietet der Spediteur zusätzliche Dienstleistungen an. Im heutigen Sprachgebrauch werden diese als logistische Dienstleistungen bezeichnet, erbracht vom Logistikdienstleister. In der Literatur lässt sich keine allgemeingültige Definition des Logistikdienstleisters finden. Aus diesem Grunde soll im folgenden versucht werden, den Logistikdienstleister anhand der zwei in diesem Begriff verknüpften Wörtern „Logistik“ und „Dienstleistung“ zu erklären.
„Der Begriff Logistik umfasst alle Tätigkeiten, durch die die raum-zeitliche Gütertransformation und die damit zusammenhängenden Transformationen hinsichtlich der Gütermengen und –sorten, der Güterhandhabungseigenschaften sowie der logistischen Determiniertheit der Güter geplant, gesteuert, realisiert oder kontrolliert werden.
Durch das Zusammenwirken dieser Tätigkeiten soll ein Güterfluss in Gang gesetzt werden, der einen Lieferpunkt mit einem Empfangspunkt möglichst effizient verbindet.“
Dienstleistungen werden als selbständige marktfähige Leistungen verstanden, die auf die Bereitstellung oder den Einsatz von Potentialfaktoren gerichtet sind. Die Faktokombination des Diensteanbieters vollzieht dabei an einem Diensteobjekt nutzenstiftende Verrichtungen. Folglich sind Dienstleistungen durch Immaterialität und Zeitbezug gekennzeichnet.
Die Aufgabe der Logistik ist die bedarfsgerechte Herstellung von Verfügbarkeit. Dabei verändert sie die Koordination bestimmter Bedarfsgegenstände in Zeit und Raum, nicht aber deren physikalische Beschaffenheit.
„Die Tätigkeit von Logistikern hat insoweit immer Dienstleistungscharakter.“
Früher war der Spediteur nur für die Transportdurchführung verantwortlich. Heute übernimmt er Aufgaben wie die Verpackung, die Lagerung, das Bestandsmanagement oder unterstützt die Auftragsabwicklung. Der Trend, dem Spediteur kontrollierende und planende Aufgaben zu übergeben, zeigt dessen Entwicklung zum Logistikdienstleister. Eine den Transport begleitende logistische Dienstleistung ist die Sendungsverfolgung.
In der folgenden Ausarbeitung wird ein Überblick über die Funktion, den Stand der Technik, die Entwicklung und den Nutzen der Sendungsverfolgung gegeben werden.
Inhaltsverzeichnis
- Logistikdienstleister im heutigen Sprachgebrauch
- Tracking und Tracing als Elemente der Sendungsverfolgung
- Sendungsverfolgung im Zuge steigender Anforderungen
- Darstellung unterschiedlicher Sendungsauskunftssysteme
- Komponenten der Sendungsverfolgung
- Standardisierte Nummernsysteme
- ISO Standards ISO/IEC 15394 und 15459 als Grundlage für genormte Nummernkreise
- Datenstrukturen FACT und EAN 128
- Eindeutige Transportnummer
- Identifikationssysteme im Güterverkehr
- Barcodetechnologie
- Transpondertechnologie
- Elektronischer Datenaustausch im Tracking & Tracing
- Datenformate
- Datenübermittlung
- Sendungsverfolgung aus Sicht der Logistikdienstleister
- Sendungsverfolgung der Kurier-, Express- und Paketdienstleister
- Sendungsverfolgung der Speditionsbranche
- Ein Sendungsauskunftssystem am Beispiel der Dachser GmbH & Co. KG, 87439 Kempten
- Nutzen von Sendungsauskunftssystemen
- Tracking & Tracing aus Sicht des Kunden
- Zielsetzungen, Nutzen und die wirtschaftliche Bedeutung von Tracking & Tracing
- Gesetzlichen Vorschriften für Tracking & Tracing
- Bedeutung der Sendungsverfolgung im Internet
- Zukunft des Tracking und Tracing
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit dem Stand der Technik, der Entwicklung und dem Nutzen von Sendungsauskunftssystemen aus Sicht der Logistikdienstleister und des Kunden. Ziel ist es, die Bedeutung und Relevanz von Sendungsverfolgungssystemen in der heutigen Logistikbranche aufzuzeigen sowie die verschiedenen Facetten des Tracking und Tracing im Kontext steigender Anforderungen zu beleuchten.
- Die Rolle der Sendungsverfolgung in der modernen Logistik
- Entwicklung und Integration von Tracking- und Tracing-Systemen
- Standards und Technologien im Kontext der Sendungsverfolgung
- Der Nutzen von Sendungsauskunftssystemen für Logistikdienstleister und Kunden
- Zukünftige Trends und Entwicklungen im Bereich Tracking & Tracing
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet den Begriff des Logistikdienstleisters im heutigen Sprachgebrauch. Kapitel zwei führt in das Thema "Tracking und Tracing" ein und erläutert die Bedeutung der Sendungsverfolgung im Zuge steigender Anforderungen. Das dritte Kapitel beschäftigt sich mit der Darstellung verschiedener Sendungsauskunftssysteme und beleuchtet die einzelnen Komponenten der Sendungsverfolgung. Kapitel vier konzentriert sich auf die Sendungsverfolgung aus Sicht der Logistikdienstleister, wobei verschiedene Branchen wie Kurier-, Express- und Paketdienstleister sowie die Speditionsbranche betrachtet werden. Ein Beispielsystem der Dachser GmbH & Co. KG wird vorgestellt, um die Anwendung von Sendungsauskunftssystemen in der Praxis zu veranschaulichen. Das fünfte Kapitel widmet sich dem Thema Tracking & Tracing aus Sicht des Kunden, wobei die Zielsetzungen, der Nutzen und die wirtschaftliche Bedeutung von Sendungsverfolgungssystemen im Fokus stehen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Schlüsselthemen der Sendungsverfolgung in der Logistik, darunter Tracking & Tracing, Sendungsauskunftssysteme, Logistikdienstleister, Kundenperspektive, Standards und Technologien, Datenformate, Datenaustausch, Barcodetechnologie, Transpondertechnologie, Eindeutige Transportnummer, sowie die Anwendung in verschiedenen Branchen, wie Kurier-, Express- und Paketdienstleister sowie die Speditionsbranche.
- Arbeit zitieren
- Jürgen Englmeier (Autor:in), 2002, Stand der Technik, Entwicklung und Nutzen von Sendungsauskunftssystemen - aus Sicht der Logistikdienstleister und des Kunden, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/7548