In dieser Arbeit wird das eher randständige Thema "Jugendliche als Opfer von Gewalt durch Gleichaltrige" behandelt. Randständig deshalb, da regelmäßig die TäterInnen in das Zentrum der Aufmerksamkeit gerückt werden.
Im ersten Teil soll hierzu auf die Viktimologie, der Wissenschaft, die sich mit der Op-ferperspektive beschäftigt, eingegangen werden. Hierzu werden verschiedene Opferbegriffe erwähnt und festgelegt, welches Begriffsverständnis für diese Arbeit relevant ist. Hiernach folgt ein Einblick in wesentliche viktimologische Fragestellungen, die im Verlauf der Arbeit am speziellen Beispiel wieder aufgegriffen werden. Weiterhin beschäftigt sich das Kapitel mit der theoretischen Betrachtung der Frage, warum jemand überhaupt ein Viktimisierungsrisiko hat. Hierzu werden vier der relevanten Theorien kurz vorgestellt. Das Kapitel schließt Ausführungen bezüglich der drei Stufen, in denen Viktimisierung erfolgt, ab.
Der zweite Teil stellt zunächst allgemeine kriminalstatistische Befunde bezüglich der Viktimisierung von Jugendlichen dar. Es zeigt sich, dass neben familiärer Gewalt, die meistens im Dunkelfeld verbleibt, ein Großteil jugendlicher Opfer durch Täter dersel-ben Altersgruppe viktimisiert werden. Ein gut untersuchtes Gebiet stellt hier die „schulische Gewalt“ dar. Anhand von verschiedenen empirischen Studien wird im folgenden viktimologischen Aspekten am Beispiel der Peer-Viktimisierung an Schu-len nachgegangen. Hierzu erfolgt ein Rückgriff auf die im ersten Teil allgemein auf-gezeigten Fragestellungen der Viktimologie.
Im dritten Teil wird der spezielle Ort der Schule wieder verlassen und die Frage untersucht, inwieweit jugendliche Kriminalitätsopfer sozialpädagogische Betreuung benötigen und ob überhaupt adäquate Angebote in der Beratungs- / Betreuungslandschaft vorhanden sind. Abschließend wird besonders das in Deutschland relativ neue Gebiet der sozialpädagogischen Prozessbegleitung vorgestellt und die Wichtigkeit dieses Tätigkeitsfeldes der Sozialen Arbeit verdeutlicht.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1 Viktimologie - Die Opferperspektive in der Kriminologie
- 1.1 Der Opferbegriff
- 1.2 Opfertypologien
- 1.3 Viktimologische Fragestellungen
- 1.4 Theorien der Viktimisierung
- 1.5 Der Viktimisierungsprozess
- 2 Viktimisierung von Jugendlichen
- 2.1 Kriminalstatistische Befunde
- 2.2 Viktimologische Aspekte am Beispiel von Peer-Viktimisierung in der Schule
- 2.2.1 Tatort Schule - Hellfeldbefunde
- 2.2.2 Schulformen im Vergleich
- 2.2.3 Gewaltformen
- 2.2.4 Opfer-Täter-Konstellationen
- 2.2.5 Merkmale von Opfern und Täter-Opfern
- 2.2.6 Kriminalitätsfurcht
- 2.2.7 Zeugenverhalten
- 2.2.8 Anzeigeverhalten
- 2.2.9 Folgen von Viktimisierung
- 2.2.10 Vermeidung von Reviktimisierung / Prävention
- 3 Die Arbeit mit jugendlichen Opfern – Ein Feld der Sozialen Arbeit
- 3.1 Psycho-soziale Betreuung von Kriminalitätsopfern
- 3.2 Jugendliche Opfer im Strafverfahrensprozess
- 3.2.1 Potentielle Belastungsmomente im Strafverfahren
- 3.2.2 Sozialpädagogische Prozessbegleitung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die Perspektive jugendlicher Opfer von Gewalt durch Gleichaltrige. Ziel ist es, die viktimologischen Aspekte dieser Form von Kriminalität zu beleuchten und die Bedeutung sozialpädagogischer Unterstützung für betroffene Jugendliche herauszustellen. Die Arbeit betrachtet sowohl die kriminalstatistischen Befunde als auch die individuellen Folgen der Viktimisierung.
- Viktimologische Betrachtung jugendlicher Opfer von Gewalt
- Peer-Gewalt in der Schule: Häufigkeit, Formen und Auswirkungen
- Merkmale von Opfern und Tätern
- Folgen von Viktimisierung für Jugendliche
- Sozialpädagogische Unterstützung und Prozessbegleitung
Zusammenfassung der Kapitel
1 Viktimologie - Die Opferperspektive in der Kriminologie: Dieses Kapitel legt die Grundlagen der Arbeit, indem es verschiedene Opferbegriffe definiert und das für die Arbeit relevante Verständnis des Opferbegriffs festlegt. Es werden zentrale viktimologische Fragestellungen eingeführt, die im weiteren Verlauf der Arbeit am Beispiel von Peer-Gewalt bei Jugendlichen wieder aufgegriffen werden. Ein wichtiger Teil befasst sich mit Theorien, die das Viktimisierungsrisiko erklären, und beschreibt den Viktimisierungsprozess in drei Stufen. Die kritische Auseinandersetzung mit dem traditionellen Fokus auf den Täter und die unterentwickelte Berücksichtigung des Opfers in der Kriminologie und Sozialpädagogik wird hervorgehoben.
2 Viktimisierung von Jugendlichen: Das Kapitel präsentiert kriminalstatistische Befunde zur Viktimisierung von Jugendlichen, mit einem Schwerpunkt auf Peer-Gewalt. Es zeigt, dass neben familiärer Gewalt, die oft im Dunkelfeld bleibt, ein erheblicher Teil jugendlicher Opfer von Gleichaltrigen betroffen ist. Der Fokus liegt auf schulischer Gewalt, wobei verschiedene empirische Studien herangezogen werden, um viktimologische Aspekte zu beleuchten. Die Analyse umfasst Gewaltformen, Opfer-Täter-Konstellationen, Merkmale von Opfern und Tätern, Kriminalitätsfurcht, Zeugen- und Anzeigeverhalten sowie die Folgen der Viktimisierung und präventive Maßnahmen.
3 Die Arbeit mit jugendlichen Opfern – Ein Feld der Sozialen Arbeit: Dieses Kapitel untersucht den Bedarf an sozialpädagogischer Betreuung für jugendliche Kriminalitätsopfer und die Verfügbarkeit entsprechender Angebote. Es beleuchtet die psycho-soziale Betreuung von Kriminalitätsopfern und den spezifischen Herausforderungen für Jugendliche im Strafverfahren. Ein besonderer Fokus liegt auf der sozialpädagogischen Prozessbegleitung als relativ neues, aber wichtiges Tätigkeitsfeld der Sozialen Arbeit, das die Unterstützung und Begleitung Jugendlicher im Strafprozess gewährleisten soll. Die Bedeutung dieser Unterstützung wird ausführlich dargelegt.
Schlüsselwörter
Jugendliche, Opfer, Gewalt, Peer-Gewalt, Viktimologie, Schule, Kriminalität, Kriminalstatistik, Sozialpädagogische Betreuung, Prozessbegleitung, Prävention, Reviktimisierung, Opfertypologie, Viktimisierungsprozess.
Häufig gestellte Fragen zur Hausarbeit: Viktimologie Jugendlicher Opfer von Peer-Gewalt
Was ist der Gegenstand dieser Hausarbeit?
Die Hausarbeit untersucht die Perspektive jugendlicher Opfer von Gewalt durch Gleichaltrige (Peer-Gewalt). Sie beleuchtet viktimologische Aspekte dieser Kriminalitätsform und die Bedeutung sozialpädagogischer Unterstützung für betroffene Jugendliche. Die Arbeit betrachtet sowohl kriminalstatistische Befunde als auch die individuellen Folgen der Viktimisierung.
Welche Themen werden in der Hausarbeit behandelt?
Die Hausarbeit behandelt folgende Themenschwerpunkte: Viktimologische Betrachtung jugendlicher Opfer von Gewalt; Peer-Gewalt in der Schule (Häufigkeit, Formen, Auswirkungen); Merkmale von Opfern und Tätern; Folgen von Viktimisierung für Jugendliche; Sozialpädagogische Unterstützung und Prozessbegleitung.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit und worum geht es in jedem Kapitel?
Kapitel 1 (Viktimologie - Die Opferperspektive in der Kriminologie): Dieses Kapitel legt die Grundlagen der Viktimologie, definiert Opferbegriffe und führt zentrale Fragestellungen ein. Es behandelt Theorien zur Viktimisierung und den Viktimisierungsprozess. Der Fokus liegt auf der kritischen Auseinandersetzung mit dem traditionellen Fokus auf den Täter und der unterentwickelten Berücksichtigung des Opfers.
Kapitel 2 (Viktimisierung von Jugendlichen): Dieses Kapitel präsentiert kriminalstatistische Befunde zur Viktimisierung von Jugendlichen, insbesondere Peer-Gewalt in der Schule. Es analysiert Gewaltformen, Opfer-Täter-Konstellationen, Merkmale von Opfern und Tätern, Kriminalitätsfurcht, Zeugen- und Anzeigeverhalten sowie Folgen der Viktimisierung und Präventionsmaßnahmen.
Kapitel 3 (Die Arbeit mit jugendlichen Opfern – Ein Feld der Sozialen Arbeit): Dieses Kapitel untersucht den Bedarf und die Verfügbarkeit sozialpädagogischer Betreuung für jugendliche Kriminalitätsopfer. Es beleuchtet die psycho-soziale Betreuung und die sozialpädagogische Prozessbegleitung im Strafverfahren und deren Bedeutung für Jugendliche.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Hausarbeit?
Schlüsselwörter sind: Jugendliche, Opfer, Gewalt, Peer-Gewalt, Viktimologie, Schule, Kriminalität, Kriminalstatistik, Sozialpädagogische Betreuung, Prozessbegleitung, Prävention, Reviktimisierung, Opfertypologie, Viktimisierungsprozess.
Welche Zielsetzung verfolgt die Hausarbeit?
Ziel der Hausarbeit ist es, die viktimologischen Aspekte von Peer-Gewalt bei Jugendlichen zu beleuchten und die Bedeutung sozialpädagogischer Unterstützung für betroffene Jugendliche herauszustellen.
Welche Methodik wird in der Hausarbeit angewendet?
Die Hausarbeit basiert auf der Auswertung kriminalstatistischer Befunde und empirischer Studien zur Peer-Gewalt an Schulen. Es wird eine viktimologische Perspektive eingenommen, um die Situation jugendlicher Opfer zu analysieren und die Notwendigkeit sozialpädagogischer Interventionen aufzuzeigen.
Welche praktischen Implikationen ergeben sich aus der Hausarbeit?
Die Hausarbeit unterstreicht die Notwendigkeit von Präventionsmaßnahmen gegen Peer-Gewalt und die Bedeutung von sozialpädagogischer Unterstützung und Prozessbegleitung für jugendliche Opfer. Sie liefert wichtige Erkenntnisse für die Praxis der Sozialen Arbeit und des Strafverfahrens.
- Arbeit zitieren
- Barbara Sürig (Autor:in), 2007, Jugendliche als Opfer von Gewalt durch Gleichaltrige, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/75647