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Und immer wieder bekommt es der Protagonist Jakob Fabian mit den verschiedensten
Facetten der Weiblichkeit zu tun. Meist dargestellt als sündige Wesen jenseits der damals herrschenden und auch teilweise heute noch geltenden Moralvorstellungen. Getrieben von existenzieller Not oder einfach nur ausgestattet mit einem Übermaß an weiblicher Lüsternheit, sollen sie sogar die Ursache allen im Roman dargestellten Übels
sein, oder wie Egon Schwarz schreibt: „Den breitesten Raum nimmt die Satire gegen
den wildgewordenen Sexus der präfaschistischen Jahre ein […].“ Das Gegenteil, die
Rolle der anständigen, lieben Frau, bleibt dabei ausschließlich der Mutter des
Protagonisten vorbehalten.
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In dieser Hausarbeit sollen nun die verschiedenen Frauentypen im Roman näher betrachtet und im Verhältnis zu Kästners Biografie hinterfragt werden. Dazu wird nach einer kurzen Vorstellung des Romaninhalts und -aufbaus nacheinander auf die einzelnen Frauenbilder eingegangen, ihre Bedeutung für die Entwicklung des persönlichen Schicksals des Protagonisten aufgezeigt und nach Parallelen in der Lebenswelt des Autors gesucht, welche wiederum Rückschlüsse auf die Grundlage der Ausgestaltung der Romanfiguren erlauben. Dies erfolgt insbesondere auf der Basis des Verhältnisses Erich Kästners zu seiner Mutter, aber auch unter Berücksichtigung der Erfahrungen Kästners mit der Weiblichkeit in seiner Leipziger und Berliner Zeit bis zum Erscheinen des Romans.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Roman
- Frauen im Fabian
- Einstieg
- Leda
- Irene Moll
- Cornelia Battenberg
- Fabians Mutter
- Resumee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit den Frauenrollen im Roman „Fabian. Die Geschichte eines Moralisten“ von Erich Kästner. Sie untersucht die verschiedenen Frauentypen im Roman und setzt sie in Beziehung zu Kästners Biografie, insbesondere zu seinem engen Verhältnis zu seiner Mutter, Ida Kästner. Die Arbeit analysiert die Bedeutung der Frauenfiguren für die Entwicklung des Protagonisten Jakob Fabian und sucht nach Parallelen in Kästners Lebenswelt, die Rückschlüsse auf die Gestaltung der Romanfiguren ermöglichen.
- Die Darstellung der Weiblichkeit im Roman Fabian und ihre Beziehung zu den gesellschaftlichen Normen der Zeit.
- Der Einfluss von Erich Kästners Biografie und insbesondere seines Verhältnisses zu seiner Mutter auf die Gestaltung der Frauenfiguren.
- Die Rolle der Frauenfiguren für die Entwicklung des Protagonisten Jakob Fabian.
- Die Analyse der verschiedenen Frauentypen im Roman, von der sündigen Frau bis hin zur anständigen Mutter.
- Die Bedeutung von autobiografischen Elementen in der Gestaltung der Frauenfiguren.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung gibt einen Überblick über den Roman „Fabian. Die Geschichte eines Moralisten“ und seine Themen. Sie stellt den Protagonisten Jakob Fabian vor, seine Rolle als Werbetexter und seine Begegnungen mit verschiedenen Frauenfiguren, die meist als sündige Wesen dargestellt werden. Die Einleitung führt auch die Bedeutung von Erich Kästners Verhältnis zu seiner Mutter, Ida Kästner, für die Analyse der Frauenfiguren im Roman ein.
Der zweite Abschnitt beleuchtet den Roman „Fabian. Die Geschichte eines Moralisten“ und beschreibt den Lebensweg des Protagonisten Jakob Fabian. Der Roman ist ein satirischer Blick auf das Großstadtleben in den letzten Jahren der Weimarer Republik. Fabian macht den Leser mit verschiedenen gesellschaftlichen Milieus und Problemen der Zeit bekannt, wie zum Beispiel Arbeitslosigkeit, politische Konflikte und die Folgen des technischen Fortschritts.
Schlüsselwörter
Der Roman „Fabian. Die Geschichte eines Moralisten“ von Erich Kästner, Weimarer Republik, Großstadtleben, Frauenrollen, sündige Wesen, anständige Mutter, Biografische Einflüsse, Erich Kästner, Ida Kästner, Jakob Fabian, Moralismus, Satire, gesellschaftliche Normen, Arbeitslosigkeit, politische Konflikte, technischer Fortschritt.
- Quote paper
- Thomas Werner (Author), 2007, Autobiografische Einflüsse bei der Darstellung der Weiblichkeit in Erich Kästners Roman "Fabian. Die Geschichte eines Moralisten", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/75648