Mit IPTV (Internet Protocol Television) wird die digitale Übertragung von Audio- und Videosignalen mittels Breitbandinternetverbindung bezeichnet. Häufig werden Video-Streams und Fernsehsender im Internet als IPTV bezeichnet. IPTV ist klar von diesen Angeboten zu trennen. Bei IPTV über DSL (oder Kabelanschluss) erfolgt die Ausstrahlung der Inhalte mit garantierter Bandbreite und Qualität. Zudem ist der Empfang auf ein Gebiet beschränkt, für das der jeweilige Anbieter die Übertragungsrechte hat, den so genannten "walled garden". Das IPTV-Signal kann durch diese Nutzungsbeschränkung nur von bestimmten Nutzern empfangen werden. Web-TV (Internet-Fernsehen) hingegen ist global verfügbar.
IPTV bietet eine Menge an Vorteilen. Neben herkömmlichem Broadcast sind neue Medienangebote wie Narrowcast und Unicast möglich. Dadurch ist die Fernsehnutzung nicht mehr an das Programm gebunden. Inhalte können individuell übertragen (Pay-per-View) und angehalten oder zurückgespult werden (Time-Shift). Spitze Zielgruppen können durch Special-Interest-Inhalte und personalisierte Werbung gezielt erreicht und angesprochen werden. Wie beim digitalen Kabel oder Satellit gibt es keine Kanalknappheit mehr. Durch die Telefonleitung als Rückkanal sind Interaktivität und Zusatzdienste möglich.
Laut einer Studie des Consultingunternehmens Canalys gab es 2006 weltweit 3,6 Millionen IPTV-Abonnenten, davon ca. 2,4 Millionen in Westeuropa. Marktforscher von Goldmedia und Screen Digest rechnen für 2007 mit 5,6 Millionen Nutzern in Europa. Der weltweite Umsatz im IPTV-Markt soll sich von 470 Millionen Euro in 2006 auf über eine Milliarde Euro in 2007 erhöhen. In Deutschland gab es Ende 2006 erst ca. 35.000 IPTV-Kunden. Bis Ende 2007 wird eine Steigerung auf etwa 270.000 Nutzer erwartet.
Inhaltsverzeichnis
- Internet Protocol Television
- IPTV in Europa
- IPTV in Deutschland
- Geschäftsmodelle IPTV
- Auswirkungen von IPTV auf die Medienwirtschaft
- IPTV - Die Zukunft des Fernsehens?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Technologie des IPTV (Internet Protocol Television), ihre Marktentwicklung in Europa und Deutschland, sowie die potenziellen Auswirkungen auf die Medienwirtschaft. Es wird analysiert, inwieweit IPTV das zukünftige Fernsehen prägen könnte.
- Definition und Funktionsweise von IPTV
- Marktentwicklung von IPTV in Europa und Deutschland
- Geschäftsmodelle im IPTV-Bereich
- Auswirkungen auf die Medienlandschaft
- Zukunftsperspektiven von IPTV
Zusammenfassung der Kapitel
Internet Protocol Television: Der erste Kapitelteil definiert IPTV als die digitale Übertragung von Audio- und Videosignalen über Breitbandinternetverbindungen. Im Gegensatz zu Web-TV bietet IPTV garantierte Bandbreite und Qualität innerhalb eines definierten Gebiets ("walled garden"). Es werden die Vorteile von IPTV hervorgehoben, wie z.B. Narrowcast und Unicast Möglichkeiten, Pay-per-View, Time-Shift, und die Möglichkeit der Interaktivität durch den Rückkanal. Die anfänglichen Marktdaten aus dem Jahr 2006 zeigen ein wachsendes, aber noch kleines Marktsegment in Europa und Deutschland.
IPTV in Europa: Dieses Kapitel analysiert die Marktentwicklung von IPTV in Europa. Es wird festgestellt, dass sich IPTV in Großbritannien aufgrund des hohen Digitalisierungsgrades und starken Wettbewerbs im Pay-TV-Markt nicht durchsetzen konnte. Im Gegensatz dazu hat sich IPTV in Italien und Frankreich etabliert, begünstigt durch einen geringeren Ausbau der Kabelnetze und ein kleineres Free-TV-Angebot. Die Nutzung hybrider Set-Top-Boxen, die sowohl IPTV als auch DVB-T empfangen können, wird als interessanter Aspekt diskutiert.
IPTV in Deutschland: Dieser Abschnitt beschreibt den deutschen IPTV-Markt. DSL- und Kabelnetzbetreiber versuchen, IPTV als zusätzliche Einnahmequelle zu nutzen und bieten oft Triple-Play oder sogar Quadruple-Play-Pakete an. T-Home und Alice homeTV werden als die größten Anbieter genannt, wobei die Zahlen der Abonnenten im Jahr 2007 noch relativ gering sind.
Schlüsselwörter
IPTV, Internet Protocol Television, Medienwirtschaft, Breitbandinternet, Pay-TV, Web-TV, Geschäftsmodelle, Marktentwicklung, Europa, Deutschland, Triple-Play, DSL, Kabelnetz, Digitalisierung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: IPTV - Eine Analyse der Technologie und ihrer Marktentwicklung
Was ist der Inhalt dieser Arbeit?
Diese Arbeit bietet einen umfassenden Überblick über Internet Protocol Television (IPTV). Sie beinhaltet ein Inhaltsverzeichnis, Zielsetzungen und Themenschwerpunkte, Kapitelzusammenfassungen und Schlüsselwörter. Der Fokus liegt auf der Technologie des IPTV, seiner Marktentwicklung in Europa und Deutschland sowie den Auswirkungen auf die Medienwirtschaft.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Hauptthemen: Definition und Funktionsweise von IPTV; Marktentwicklung von IPTV in Europa und Deutschland (inklusive detaillierter Analysen der Märkte in Großbritannien, Italien, Frankreich und Deutschland); verschiedene Geschäftsmodelle im IPTV-Bereich; die Auswirkungen von IPTV auf die Medienlandschaft; und die Zukunftsperspektiven von IPTV.
Wie wird IPTV definiert und wie funktioniert es?
IPTV wird als digitale Übertragung von Audio- und Videosignalen über Breitbandinternetverbindungen definiert. Im Gegensatz zu Web-TV bietet IPTV garantierte Bandbreite und Qualität. Es werden Vorteile wie Narrowcast und Unicast Möglichkeiten, Pay-per-View, Time-Shift und Interaktivität durch den Rückkanal hervorgehoben.
Wie ist die Marktentwicklung von IPTV in Europa?
Die Marktentwicklung von IPTV in Europa ist unterschiedlich. In Großbritannien konnte sich IPTV aufgrund des hohen Digitalisierungsgrades und starken Wettbewerbs im Pay-TV-Markt nicht durchsetzen. In Italien und Frankreich hingegen hat sich IPTV etabliert, begünstigt durch einen geringeren Ausbau der Kabelnetze und ein kleineres Free-TV-Angebot. Die Nutzung hybrider Set-Top-Boxen wird als interessanter Aspekt diskutiert.
Wie sieht der deutsche IPTV-Markt aus?
Der deutsche IPTV-Markt wird von DSL- und Kabelnetzbetreibern als zusätzliche Einnahmequelle genutzt, oft in Kombination mit Triple-Play oder Quadruple-Play-Paketen. T-Home und Alice homeTV werden als die größten Anbieter genannt, wobei die Abonnentenzahlen (Stand 2007) noch relativ gering waren.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Die wichtigsten Schlüsselwörter sind: IPTV, Internet Protocol Television, Medienwirtschaft, Breitbandinternet, Pay-TV, Web-TV, Geschäftsmodelle, Marktentwicklung, Europa, Deutschland, Triple-Play, DSL, Kabelnetz, Digitalisierung.
Welche Zukunftsperspektiven für IPTV werden in der Arbeit angesprochen?
Die Arbeit analysiert, inwieweit IPTV das zukünftige Fernsehen prägen könnte, wobei die konkreten Zukunftsperspektiven im Detail im Text selbst erläutert werden.
- Quote paper
- Till Zier (Author), 2007, IPTV - Die Zukunft des Fernsehens?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/75688