„In Varietate concordia – In Vielfalt geeint“ (Europa: Symbols). Hinter diesem Motto verbirgt sich seit nunmehr 50 Jahren die EU – die Europäische Union. Ein Staatenbund aus mittlerweile 27 europäischen Ländern, dessen Ziel es ist, sich als Europäer geeint für Frieden und Wohlstand einzusetzen (Europa: Panorama). Im Zeitalter der Globalisierung, in dem sich nationale Grenzen immer mehr aufzulösen scheinen, gewinnen internationale Bündnisse zunehmend an Bedeutung. Auch die EU hat sich in den letzten Jahren immer weiter ver-größert – neue Mitgliedstaaten wurden aufgenommen, neue Kulturen eingegliedert. Die Erweiterung soll auch in den nächsten Jahren weitergehen, so dass Europa als Kontinent immer weiter zusammenwächst, denn Europa kann, „erst wenn [es] zusammengewachsen ist, […] seine Interessen in der Welt der Globalisierung angemessen vertreten“ (Auswärtiges Amt: Erweiterung). Doch ist es wirklich eine große Europäische Union, die die Interessen ihrer europäischen Bürger am besten vertreten kann? Sind es wirklich die großen Organisationen, die am erfolgreichsten für gemeinsame Interessen eintreten können? Gewinnt eine Gruppe wirklich mit zunehmender Größe an Durchsetzungskraft?
Inhaltsverzeichnis
- Kollektives Handeln im Zeitalter der Globalisierung
- Kollektives Handeln aus Sicht der Rational Choice-Theorie
- Klärung der wichtigsten Begriffe
- Kollektives Hadeln in der Rational Choice-Theorie
- Mancur Olsons Kritik an der „Klassischen“ Gruppentheorie
- Mancur Olsons „Logik des kollektiven Handelns“
- Kernaussagen der Theorie
- Der Einfluss unterschiedlicher Gruppengrößen
- Die,,privilegierte“ Gruppe
- Die,,mittelgroße\" Gruppe
- Die,,latente\" Gruppe
- Die Notwendigkeit selektiver Anreize
- Anwendung der „Logik kollektiven Handelns“ am Beispiel der EU
- Die Europäische Union
- Die Erweiterung der Europäischen Union – Ein strittiges Thema
- Die EU-Erweiterung aus Sicht Mancur Olsons
- Abschließende Betrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit setzt sich mit der Frage auseinander, ob eine große EU wirklich der beste Weg für die Durchsetzung europäischer Interessen ist. Ausgehend von Mancur Olsons „Logik des kollektiven Handelns“ wird untersucht, wie sich die Größe einer Gruppe auf ihre Fähigkeit zur Interessenvertretung auswirkt.
- Kollektives Handeln und Globalisierung
- Die Rational Choice-Theorie und ihre Anwendung auf kollektives Handeln
- Mancur Olsons Kritik an der klassischen Gruppentheorie
- Der Einfluss der Gruppengröße auf die Durchsetzung kollektiver Interessen
- Die Europäische Union als Beispiel für kollektives Handeln auf internationaler Ebene
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Kollektives Handeln im Zeitalter der Globalisierung: Dieses Kapitel liefert einen einleitenden Überblick über die Herausforderungen des kollektiven Handelns in einer globalisierten Welt. Es zeigt, wie internationale Bündnisse wie die EU in dieser neuen Realität zunehmend an Bedeutung gewinnen und stellt die Frage, ob eine große EU die Interessen ihrer Bürger effektiv vertreten kann.
- Kapitel 2: Kollektives Handeln aus Sicht der Rational Choice-Theorie: Dieses Kapitel erklärt die Grundprinzipien der Rational Choice-Theorie und definiert wichtige Begriffe wie kollektives Handeln, Gruppe und Kollektivgut. Es stellt die Annahme der Theorie dar, dass Menschen rationale, nutzenmaximierende Akteure sind, und untersucht, wie sich diese Annahme auf das kollektive Handeln auswirkt.
- Kapitel 3: Mancur Olsons „Logik des kollektiven Handelns“: Dieses Kapitel präsentiert Mancur Olsons Kritik an der klassischen Gruppentheorie und erläutert seine Theorie der „Logik des kollektiven Handelns“. Es zeigt, wie die Größe einer Gruppe ihre Fähigkeit zur Durchsetzung kollektiver Interessen beeinflussen kann und untersucht die verschiedenen Typen von Gruppen – privilegierte, mittelgroße und latente – sowie die Bedeutung selektiver Anreize.
- Kapitel 4: Anwendung der „Logik kollektiven Handelns“ am Beispiel der EU: Dieses Kapitel untersucht die Europäische Union im Lichte von Olsons Theorie. Es stellt die EU als ein Beispiel für kollektives Handeln auf internationaler Ebene dar und analysiert die Herausforderungen der EU-Erweiterung aus der Perspektive der „Logik des kollektiven Handelns“.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Rational Choice-Theorie, kollektives Handeln, Gruppengröße, Kollektivgüter, Interessenvertretung und die Europäische Union. Es werden insbesondere die Theorien von Mancur Olson und seine „Logik des kollektiven Handelns“ im Zusammenhang mit der EU-Erweiterung untersucht.
- Quote paper
- Michaela Baumann (Author), 2007, Ist eine große EU wirklich der beste Weg für die Durchsetzung europäischer Interessen?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/75902