Die Bedeutung der Selbstregulierung des eigenen Lebens wächst. So gilt es sowohl für das zweite als auch den wachsenden Anteil des dritten und vierten Alters, seinen individuellen Alltag zu konstruieren und die Gefahr der Orientierungsnot und Rollenlosigkeit abzuwenden. Wie die unterschiedlichen Beiträge in der ersten Hälfte der Arbeit aufzeigen, schreitet der Individualisierungsprozess auch im Alter voran. Die selbst wahrgenommene Verjüngung der Alten und das neue Bild der dynamischen und engagierten älteren Bevölkerungsgruppe bestätigen diese Entwicklung.
Leider ist in der Arbeitswelt noch vermehrt die Vorstellung verbreitet, dass man ab 45 Jahren zum „alten Eisen“ gehört, was zur Folge hat, dass viele ältere Beschäftigte innerlich bereits in verhältnismäßig jungem Alter kündigen. Das Bild der Leistungsminderung im frühen Alter wird genährt durch die Wahrnehmung und das Verhältnis zum Alter(n) im Berufsleben und vermutlich zusätzlich verstärkt durch die öffentliche Debatte der Politik und der Medien, die das Thema Alter meist in einer problematisierenden Art und Weise in die Öffentlichkeit tragen.Die meisten größeren Unternehmen haben bereits einen Einstieg in die Diversity-Thematik gefunden und für viele weitere Organisationen besteht ein dringender Handlungsbedarf, das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz in die organisationsinternen Richtlinien zu integrieren. Auch wenn zunächst der Einstieg zu Diversity bei vielen Organisationen über die rechtliche Notwendigkeit besteht, so ist ersichtlich, dass sich immer mehr Unternehmen auch inhaltlich stärker mit der Bedeutung des Diversity Managements auseinandersetzen werden und folglich ein verbessertes Verständnis aufbauen. Dies wird unterstützend dazu beitragen, Vorurteile abzubauen und Diskriminierungen, sowie eventuellen Beschwerden entgegenzuwirken. Age Diversity Management als ein Handlungsfeld des Diversity Managements, ist eine Option für Organisationen die ältere Arbeitsgruppe zur Steigerung der organisationalen Effektivität einzubinden und damit gleichzeitig die Nutzung von Altersvielfalt in der Gesellschaft durch eine umfassende organisationale Adaption zu institutionalisieren. Die Arbeit hat untersucht, wie die Gesellschaft das Handeln der Akteure innerhalb einer Organisation beeinflussen kann und wie sich diese infolgedessen an einen Aspekt der gesellschaftlichen Bedingungen anpassen kann.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Diversity Management als Antwort auf gesellschaftliche Veränderungen
- 2.1. Diversity-Ansatz
- 2.2. Diversity Management
- 2.3. Sozialer Wandel in der Gesellschaft
- 2.3.1. Demographische Entwicklungen in Deutschland
- 2.3.2. Individualisierungstendenzen im zweiten und dritten Alter
- 2.4. Zusammenfassung
- III. Das neue Alter als unentdecktes Potenzial
- 3.1. Das Bild der Alten in der Gesellschaft
- 3.2. Die Sozialstruktur des Alter(n)s: Jetzige und zukünftige Herausforderungen
- 3.3. Die Dynamik des neuen Alter(n)s und die neuen Alten
- IV. Age Diversity - Organisationale Anpassung an den gesellschaftlichen Wandel
- 4.1. Sozialer Wandel in Organisationen
- 4.2. Age Diversity Management
- 4.2.1. Stereotypen und Altersdiskriminierung - ein aktuelles Bild im Berufsleben
- 4.2.2. Altersspezifische Potenziale von ArbeitnehmerInnen
- 4.3. Age Diversity und das handlungssystemtheoretische Modell
- 4.4. Organisationale Anpassung unter Berücksichtigung von Age Diversity
- 4.5. Zusammenfassung
- V. Praxisbeispiel - Age Diversity Management in einem multinationalen Konzern
- 5.1. Diversity Management in der Moko AG
- 5.2. Managing Age Diversity in der Moko AG
- 5.3. Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die institutionalisierte Nutzung gesellschaftlicher Vielfalt, insbesondere im Kontext von Age Diversity. Ziel ist es, die gesellschaftliche Alterung in Deutschland darzustellen, das Konzept von Age Diversity als organisationalen Anpassungsprozess zu erläutern und dessen Bedeutung für Unternehmen aufzuzeigen. Die Arbeit analysiert die Herausforderungen und Potenziale einer alternden Belegschaft und präsentiert ein Praxisbeispiel für erfolgreiches Age Diversity Management.
- Demographischer Wandel und seine Auswirkungen auf Organisationen
- Das Konzept von Diversity Management und Age Diversity
- Stereotypen und Altersdiskriminierung im Berufsleben
- Potenziale älterer ArbeitnehmerInnen
- Organisationale Anpassung an eine alternde Bevölkerung
Zusammenfassung der Kapitel
I. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema Diversity Management und Age Diversity ein und skizziert die Relevanz des Themas im Kontext des demografischen Wandels in Deutschland. Sie benennt die Ziele der Arbeit und gibt einen Überblick über die Struktur.
II. Diversity Management als Antwort auf gesellschaftliche Veränderungen: Dieses Kapitel beleuchtet den Diversity-Ansatz und das Diversity Management im Allgemeinen. Es analysiert den sozialen Wandel in der Gesellschaft, insbesondere die demografischen Entwicklungen und die zunehmende Individualisierung, und zeigt deren Relevanz für Organisationen auf. Der Fokus liegt auf der Darstellung des Zusammenhangs zwischen gesellschaftlichen Veränderungen und dem wachsenden Bedarf an Diversity Management.
III. Das neue Alter als unentdecktes Potenzial: Dieses Kapitel untersucht das Bild der älteren Generation in der Gesellschaft, beleuchtet bestehende Stereotypen und Herausforderungen wie die Frühverrentung. Es zeigt aber auch die Dynamik und das Potenzial der "neuen Alten" auf und betont den Wandel in der Wahrnehmung älterer Menschen.
IV. Age Diversity - Organisationale Anpassung an den gesellschaftlichen Wandel: Der Schwerpunkt dieses Kapitels liegt auf der Anpassung von Organisationen an eine alternde Bevölkerung. Es erläutert das Konzept des Age Diversity Managements, diskutiert Herausforderungen wie Stereotypen und Altersdiskriminierung und hebt gleichzeitig das Potenzial älterer Arbeitnehmer hervor. Das handlungssystemtheoretische Modell von Parsons wird als analytisches Instrument verwendet, um die organisationale Anpassung zu verdeutlichen.
Schlüsselwörter
Diversity Management, Age Diversity, Demografischer Wandel, Altersdiskriminierung, Altersspezifische Potenziale, Organisationale Anpassung, Handlungssystemtheorie, Individualisierung, Integration älterer Arbeitnehmer.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu "Diversity Management und Age Diversity"
Was ist der Inhalt dieses Dokuments?
Dieses Dokument bietet eine umfassende Übersicht über das Thema Diversity Management und Age Diversity. Es beinhaltet ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung und Themenschwerpunkte, Zusammenfassungen der einzelnen Kapitel und Schlüsselwörter. Der Fokus liegt auf der Analyse des demografischen Wandels in Deutschland und dessen Auswirkungen auf Unternehmen, insbesondere im Hinblick auf die Integration älterer Arbeitnehmer.
Welche Kapitel umfasst das Dokument?
Das Dokument gliedert sich in fünf Kapitel: Einleitung, Diversity Management als Antwort auf gesellschaftliche Veränderungen, Das neue Alter als unentdecktes Potenzial, Age Diversity - Organisationale Anpassung an den gesellschaftlichen Wandel und Praxisbeispiel - Age Diversity Management in einem multinationalen Konzern. Jedes Kapitel wird im Dokument kurz zusammengefasst.
Was ist die Zielsetzung der Arbeit?
Die Arbeit untersucht die institutionalisierte Nutzung gesellschaftlicher Vielfalt, speziell im Kontext von Age Diversity. Das Ziel ist die Darstellung der gesellschaftlichen Alterung in Deutschland, die Erläuterung des Konzepts von Age Diversity als organisationalen Anpassungsprozess und die Aufzeigen dessen Bedeutung für Unternehmen. Analysiert werden Herausforderungen und Potenziale einer alternden Belegschaft, dargestellt an einem Praxisbeispiel für erfolgreiches Age Diversity Management.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Schwerpunktthemen: Demografischer Wandel und seine Auswirkungen auf Organisationen, das Konzept von Diversity Management und Age Diversity, Stereotypen und Altersdiskriminierung im Berufsleben, Potenziale älterer Arbeitnehmer, und die organisationale Anpassung an eine alternde Bevölkerung.
Was wird im Kapitel "Diversity Management als Antwort auf gesellschaftliche Veränderungen" behandelt?
Dieses Kapitel beleuchtet den Diversity-Ansatz und das Diversity Management allgemein. Es analysiert den sozialen Wandel, insbesondere demografische Entwicklungen und Individualisierung, und deren Relevanz für Organisationen. Der Zusammenhang zwischen gesellschaftlichen Veränderungen und dem wachsenden Bedarf an Diversity Management steht im Mittelpunkt.
Was wird im Kapitel "Das neue Alter als unentdecktes Potenzial" behandelt?
Das Kapitel untersucht das Bild der älteren Generation in der Gesellschaft, beleuchtet Stereotypen und Herausforderungen wie die Frühverrentung, zeigt aber auch die Dynamik und das Potenzial der "neuen Alten" auf und betont den Wandel in der Wahrnehmung älterer Menschen.
Was wird im Kapitel "Age Diversity - Organisationale Anpassung an den gesellschaftlichen Wandel" behandelt?
Dieses Kapitel konzentriert sich auf die Anpassung von Organisationen an eine alternde Bevölkerung. Es erläutert Age Diversity Management, diskutiert Herausforderungen wie Stereotypen und Altersdiskriminierung und hebt das Potenzial älterer Arbeitnehmer hervor. Das handlungssystemtheoretische Modell von Parsons dient als analytisches Instrument zur Verdeutlichung der organisationalen Anpassung.
Was beinhaltet das Kapitel zum Praxisbeispiel?
Das Kapitel präsentiert ein Praxisbeispiel für Age Diversity Management in einem multinationalen Konzern (Moko AG). Es beschreibt das Diversity Management und das Managing Age Diversity in diesem Unternehmen und fasst die Erfahrungen zusammen.
Welche Schlüsselwörter sind relevant für dieses Dokument?
Die wichtigsten Schlüsselwörter sind: Diversity Management, Age Diversity, Demografischer Wandel, Altersdiskriminierung, Altersspezifische Potenziale, Organisationale Anpassung, Handlungssystemtheorie, Individualisierung, und Integration älterer Arbeitnehmer.
- Arbeit zitieren
- M.A, Monika Koncz (Autor:in), 2006, Diversity Management zur institutionalisierten Nutzung gesellschaftlicher Vielfalt am Beispiel Age Diversity, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/75924