Im Rahmen dieser Arbeit sollen zwei mögliche Fragestellungen betrachtet werden: Wie viele und welche Bezugsgrößen müssen (mindestens) berücksichtigt werden, um eine vorgegebene Kalkulationsgenauigkeit einzuhalten? Welche maximale Kalkulationsgenauigkeit ist erreichbar, wenn eine vorgegebene Anzahl an Bezugsgrößen bzw. ein Budget beansprucht werden können?
In Kapitel drei wird ein Modell beschrieben und hinterfragt, das eine Antwort auf die erste der beiden Fragen liefert. Die Auswirkungen der hierbei aufgezeigten Zusammenhänge auf die Notwendigkeit eines Einsatzes der Prozesskostenrechnung als ergänzendes Kostenrechnungssystem werden im vierten Kapitel dargestellt.
Im fünften Kapitel wird ein Optimierungsmodell beschrieben, das die Frage nach der maximal möglichen Kalkulationsgenauigkeit bei einer maximal zulässigen Anzahl an Bezugsgrößen bei einem vorgegebenem Budget beantwortet, allerdings auf den Einsatz der Prozesskostenrechnung und damit auf den Bereich der indirekten Gemeinkosten fokussiert.
Ziel der Arbeit ist es daher in Kapitel sechs zu diskutieren, inwieweit die vorgestellten Modelle sich auf die Selektion von beliebigen Bezugsgrößen aus einer Vielzahl solcher ausdehnen und anwenden lassen, und inwiefern einem solchen Vorgehen Grenzen gesetzt sind.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Potentielle Bezugsgrößen in den unterschiedlichen Kostenrechnungssystemen
- 2.1 Begriffliche Abgrenzungen
- 2.1.1 Kosteneinflussgrößen, Bezugsgrößen und Kostentreiber
- 2.1.2 Einzelkosten vs. Gemeinkosten
- 2.2 Charakterisierung ausgewählter Kostenrechnungssysteme
- 2.2.1 Plankostenrechnungssysteme
- 2.2.2 Prozesskostenrechnungssyteme
- 2.3 Bezugsgrößen in der Grenzplankostenrechnung
- 2.4 Kostentreiber in der Prozesskostenrechnung
- 3 Optimale Auswahl von Bezugsgrößen bei Vorgabe eines zulässigen Kalkulationsfehlers
- 3.1 Anwendungsbereiche und Prämissen des Modells
- 3.2 Bezugsgrößenwahl bei zwei Kostenbestimmungsfaktoren
- 3.3 Bezugsgrößenwahl bei einer beliebigen Anzahl an Kostenbestimmungsfaktoren
- 3.4 Grenzen des Modells
- 4 Notwendigkeit des zusätzlichen Einsatzes von Kostentreibern bei Vorgabe eines zulässigen Kalkulationsfehlers
- 4.1 Anwendungsbereiche und Prämissen des Modells
- 4.2 Bezugsgrößenwahl bei einem volumenabhängigen und einem volumenunabhängigen Kostenbestimmungsfaktor
- 4.3 Bezugsgrößenwahl bei einem volumenabhängigen und einer beliebigen Anzahl volumenunabhängiger Kostenbestimmungsfaktoren
- 4.4 Grenzen des Modells
- 5 Optimale Auswahl von Kostentreibern in der Prozesskostenrechnung
- 5.1 Anwendungsbereiche und Prämissen des Modells
- 5.2 Genauigkeitsverlust aufgrund der Ersetzung eines Kostentreibers
- 5.3 Das Optimierungsmodell „Optwahl“
- 5.4 Grenzen des Modells
- 6 Vergleichende Bewertung und Erweiterung der Ansätze zur Bezugsgrößenwahl
- 6.1 Zielsetzungen der bisher vorgestellten Modelle
- 6.2 Mögliche Zielsetzungen eines „Selektionsmodells“
- 6.3 Ansatz für ein „Selektionsmodell“
- 6.4 Anwendungsgrenzen des „Selektionsmodells“
- 7 Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit befasst sich mit der Auswahl geeigneter Bezugsgrößen in Kostenrechnungssystemen. Ziel ist es, verschiedene Modelle zur optimalen Bezugsgrößenwahl zu analysieren und zu vergleichen. Die Arbeit untersucht dabei den Einfluss von Kalkulationsfehlern und die Notwendigkeit des Einsatzes von Kostentreibern.
- Optimale Auswahl von Bezugsgrößen
- Einfluss von Kalkulationsfehlern
- Notwendigkeit des Einsatzes von Kostentreibern
- Vergleich verschiedener Kostenrechnungssysteme
- Entwicklung eines Selektionsmodells
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der Bezugsgrößenwahl in Kostenrechnungssystemen ein und skizziert den Aufbau der Arbeit. Sie hebt die Bedeutung einer optimalen Bezugsgrößenwahl für die Genauigkeit der Kostenrechnung hervor und leitet zu den zentralen Fragestellungen der Arbeit über.
2 Potentielle Bezugsgrößen in den unterschiedlichen Kostenrechnungssystemen: Dieses Kapitel legt die Grundlagen für die weiteren Kapitel. Es definiert wichtige Begriffe wie Kosteneinflussgrößen, Bezugsgrößen und Kostentreiber und grenzt Einzelkosten von Gemeinkosten ab. Es charakterisiert verschiedene Kostenrechnungssysteme, wie Plankostenrechnung und Prozesskostenrechnung, und analysiert die Rolle von Bezugsgrößen in diesen Systemen. Die verschiedenen Systeme werden anhand ihrer jeweiligen Methoden zur Kostenverrechnung und der Auswahl relevanter Bezugsgrößen verglichen, um ein fundiertes Verständnis für die unterschiedlichen Ansätze zu schaffen.
3 Optimale Auswahl von Bezugsgrößen bei Vorgabe eines zulässigen Kalkulationsfehlers: Dieses Kapitel präsentiert ein Modell zur optimalen Auswahl von Bezugsgrößen unter Berücksichtigung eines vorgegebenen Kalkulationsfehlers. Es beschreibt die Anwendungsbereiche und Prämissen des Modells und demonstriert seine Anwendung für verschiedene Szenarien, beginnen mit zwei und dann mit einer beliebigen Anzahl an Kostenbestimmungsfaktoren. Die Grenzen des Modells werden ebenfalls diskutiert, um seine Anwendbarkeit einzuschränken und potenzielle Limitationen zu verdeutlichen. Es untersucht, wie die Genauigkeit der Kostenrechnung durch die Auswahl der Bezugsgrößen beeinflusst wird und wie ein optimaler Kompromiss zwischen Genauigkeit und Aufwand gefunden werden kann.
4 Notwendigkeit des zusätzlichen Einsatzes von Kostentreibern bei Vorgabe eines zulässigen Kalkulationsfehlers: Dieses Kapitel erweitert das Modell aus Kapitel 3 um den Aspekt von Kostentreibern. Es untersucht die Notwendigkeit des zusätzlichen Einsatzes von Kostentreibern, um die Genauigkeit der Kostenrechnung zu verbessern, insbesondere wenn ein zulässiger Kalkulationsfehler vorgegeben ist. Es wird gezeigt, wie die Auswahl von Kostentreibern die Genauigkeit der Kostenrechnung beeinflusst, wobei ein volumenabhängiger und volumenunabhängiger Faktor im Fokus steht. Das Kapitel beinhaltet auch eine Analyse der Grenzen des Modells, welche durch die komplexeren Zusammenhänge der Kostentreiber entstehen.
5 Optimale Auswahl von Kostentreibern in der Prozesskostenrechnung: Dieses Kapitel konzentriert sich auf die Prozesskostenrechnung und die optimale Auswahl von Kostentreibern. Es präsentiert ein Optimierungsmodell ("Optwahl"), das die Auswahl der effizientesten Kostentreiber unterstützt, um die Kosten genauer zuzuordnen. Das Modell berücksichtigt den Genauigkeitsverlust, der durch die Ersetzung eines Kostentreibers entstehen kann. Es analysiert wie die Reduktion von Kostentreibern die Genauigkeit beeinflusst und wie diese durch das Modell verbessert werden kann.
6 Vergleichende Bewertung und Erweiterung der Ansätze zur Bezugsgrößenwahl: Dieses Kapitel fasst die in den vorherigen Kapiteln vorgestellten Modelle zusammen und vergleicht deren Zielsetzungen. Es entwickelt einen neuen Ansatz für ein „Selektionsmodell“, das die Auswahl der optimalen Bezugsgrößen vereinfacht und die Anwendungsgrenzen der bisherigen Modelle berücksichtigt. Die Stärken und Schwächen der einzelnen Modelle werden anhand konkreter Beispiele gegenübergestellt, um ein umfassendes Bild der verschiedenen Möglichkeiten zur Bezugsgrößenwahl zu liefern.
Schlüsselwörter
Kostenrechnung, Bezugsgrößen, Kostentreiber, Kalkulationsfehler, Plankostenrechnung, Prozesskostenrechnung, Optimierung, Selektionsmodell, Genauigkeit.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Seminararbeit: Optimale Auswahl von Bezugsgrößen in Kostenrechnungssystemen
Was ist das Thema der Seminararbeit?
Die Seminararbeit befasst sich mit der Auswahl geeigneter Bezugsgrößen in verschiedenen Kostenrechnungssystemen. Im Mittelpunkt steht die Analyse und der Vergleich verschiedener Modelle zur optimalen Bezugsgrößenwahl, unter Berücksichtigung von Kalkulationsfehlern und der Notwendigkeit von Kostentreibern.
Welche Kostenrechnungssysteme werden betrachtet?
Die Arbeit untersucht Plankostenrechnung und Prozesskostenrechnung und vergleicht deren Ansätze zur Kostenverrechnung und Bezugsgrößenwahl.
Welche zentralen Begriffe werden definiert und abgegrenzt?
Die Arbeit definiert und grenzt wichtige Begriffe wie Kosteneinflussgrößen, Bezugsgrößen, Kostentreiber, Einzelkosten und Gemeinkosten voneinander ab.
Welche Modelle zur optimalen Bezugsgrößenwahl werden analysiert?
Die Arbeit analysiert verschiedene Modelle zur optimalen Bezugsgrößenwahl. Ein Schwerpunkt liegt auf Modellen, die einen zulässigen Kalkulationsfehler berücksichtigen und den Einfluss von Kostentreibern einbeziehen. Ein eigenes "Selektionsmodell" wird entwickelt und vorgestellt.
Wie wird der Einfluss von Kalkulationsfehlern berücksichtigt?
Die Modelle berücksichtigen einen vorgegebenen zulässigen Kalkulationsfehler und untersuchen, wie die Auswahl der Bezugsgrößen die Genauigkeit der Kostenrechnung beeinflusst und wie ein optimaler Kompromiss zwischen Genauigkeit und Aufwand gefunden werden kann.
Welche Rolle spielen Kostentreiber?
Die Arbeit untersucht die Notwendigkeit des Einsatzes von Kostentreibern zur Verbesserung der Genauigkeit der Kostenrechnung, insbesondere in Verbindung mit einem zulässigen Kalkulationsfehler. Es wird analysiert, wie die Auswahl von Kostentreibern (volumenabhängig und volumenunabhängig) die Genauigkeit beeinflusst.
Was ist das Ziel des entwickelten "Selektionsmodells"?
Das "Selektionsmodell" zielt darauf ab, die Auswahl der optimalen Bezugsgrößen zu vereinfachen und die Anwendungsgrenzen der bisher vorgestellten Modelle zu berücksichtigen. Es vereint und vergleicht die Stärken der verschiedenen Modelle.
Welche Kapitel umfasst die Seminararbeit?
Die Arbeit gliedert sich in sieben Kapitel: Einleitung, Potentielle Bezugsgrößen in verschiedenen Kostenrechnungssystemen, Optimale Auswahl von Bezugsgrößen bei vorgegebenem Kalkulationsfehler, Notwendigkeit des zusätzlichen Einsatzes von Kostentreibern, Optimale Auswahl von Kostentreibern in der Prozesskostenrechnung, Vergleichende Bewertung und Erweiterung der Ansätze, und Fazit.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Kostenrechnung, Bezugsgrößen, Kostentreiber, Kalkulationsfehler, Plankostenrechnung, Prozesskostenrechnung, Optimierung, Selektionsmodell, Genauigkeit.
Wo finde ich eine detaillierte Zusammenfassung der einzelnen Kapitel?
Die Arbeit enthält eine detaillierte Zusammenfassung jedes Kapitels, die die Inhalte und Ergebnisse prägnant beschreibt.
- Quote paper
- Martina Hugo (Author), 2006, Zum Problem der Bezugsgrößenwahl in Kostenrechnungssystemen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/75929